HANSA 06-2019
Reparatur & Umbau | Start-Ups | COMPIT Review | CIMAC 2019 | Terminaltechnik | Batterien & Hybrid | Offshore-Flotte | U.A.E. | Cruise Ship Interiors | Zeaborn & Offen
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Schiffstechnik | Ship Technology<br />
SCHOTTEL<br />
Erste vollelektrische Schiffe in Kanada<br />
Der Antriebsspezialist hat einen Vertrag<br />
mit Damen Shipyards über die Ausrüstung<br />
der ersten vollelektrischen Schiffe<br />
in Kanada unterzeichnet. Die neuen Fähren<br />
»Amherst Island« und »Wolfe Island«<br />
werden von vier Schottel Twin Propellern<br />
STP 260 FP mit einer Antriebsleistung<br />
von jeweils bis zu 550 kW angetrieben. Der<br />
Hauptantrieb erfolgt über Batterien mit<br />
einem Dieselmotor als Backup. Das Antriebskonzept<br />
impliziert eine Erhöhung<br />
auf bis zu 650 kW. Gemäß dem Einsatzgebiet<br />
im Lake Ontario/St. Laurence River<br />
der kanadischen Provinz Ontario werden<br />
die Anlagen die Anforderungen der<br />
Eisklasse 1A erfüllen. Die beiden neuen<br />
Doppelendfähren werden von MTO, dem<br />
Fährdienst des Verkehrsministeriums von<br />
Ontario, betrieben. Die Fähre »Amherst<br />
Island« soll 2020 geliefert werden. Die<br />
Die Ablieferungen sind ab 2020 geplant<br />
»Wolfe Island« folgt 2021. Beide werden<br />
mit Geschwindigkeiten von bis zu 12 Knoten<br />
arbeiten, die der Geschwindigkeit des<br />
konventionellen Antriebs entsprechen.n<br />
© Schottel<br />
FORSEA & ABB<br />
Weltgrößte Batterie-Fähre<br />
ForSea, ehemals HH Ferries Group, hat<br />
den Umbau der beiden Fähren »Tycho<br />
Brahe« und »Aurora« abgeschlossen. Sie<br />
sind nun die größten batteriebetriebenen<br />
Schiffe ihrer Art. Die größten emissionsfreien<br />
Fähren der Welt wurden nun<br />
in Helsingborg, Schweden, offiziell wieder<br />
in Betrieb genommen. Die Umrüstung<br />
zum vollelektrischen Betrieb war<br />
mit Unterstützung und Technologie von<br />
An Bord war ein größerer Umbau nötig<br />
© ABB<br />
ABB erfolgt. Die »Tycho Brahe« und die<br />
»Aurora« wurden von Öresund Dry<br />
Docks von konventionellem Diesel- auf<br />
Batteriebetrieb umgerüstet. Der Umbau<br />
der über 100 m langen Fähren, die beide<br />
1991 gebaut wurden, erforderte die<br />
Installation einer 4.160-kWh-Batterie<br />
auf jedem Schiff, sowie Batterie-Racks,<br />
Energiespeichersteuerungssysteme und<br />
die Energieverteilungslösung Onboard<br />
DC Grid von ABB. ABB hat auch automatisierte<br />
landseitige Ladestationen mit<br />
einem Industrieroboter geliefert, um die<br />
Verbindungszeit zu optimieren und die<br />
Ladezeit zu maximieren, wobei 3D-Laserscanning<br />
und drahtlose Kommunikation<br />
zwischen Schiff und Land genutzt<br />
werden.<br />
n<br />
SIEMENS<br />
Neue Modulfabrik<br />
Der deutsche Siemens-Konzern hat in<br />
Trondheim eine robotergestützte Batteriemodulfabrik<br />
eröffnet. Künftig werden<br />
hier täglich pro Schicht 55 Anlagen für<br />
den Marine- und Offshoremarkt montiert.<br />
Die Fabrik umfasst eine robotisierte<br />
und digitalisierte Produktionslinie mit<br />
acht Roboterstationen mit einer Kapazität<br />
von bis zu 300 Megawattstunden (MWh)<br />
pro Jahr. Vom Auspacken der eingehenden<br />
Produktionsteile bis zur Prüfung des<br />
fertigen Batteriemoduls läuft die Montage<br />
komplett automatisiert ab. Eine Batterie<br />
besteht hierbei aus neun Batteriemodulen,<br />
wobei sich jedes Modul aus 28 Batteriezellen<br />
zusammensetzt. Die neue Batteriefabrik<br />
soll vor allem einen internationalen<br />
Markt bedienen. In Trondheim sei ein<br />
Kompetenzzentrum für Elektro- und Hybridlösungen<br />
aufgebaut worden, hieß es<br />
seitens Siemens. Bisher wurde der Markt<br />
weitgehend von Elektrofähren angetrieben,<br />
aber auch Fischerboote, Arbeitsschiffe<br />
für die Aquakultur und Offshore-Anlagen<br />
bieten nach Angaben von Siemens<br />
großes Potenzial. So erhielt die Fabrik vor<br />
kurzem ihren ersten Auftrag zur Montage<br />
von Batterien auf der Bohrinsel »West<br />
Mira« des internationalen Bohrunternehmers<br />
Northern Drilling.<br />
n<br />
BAUMÜLLER & HVIDE SANDE<br />
Hybridfähre für dänische Südsee<br />
Die dänische Werft Hvide Sande hat das<br />
auf Antriebe und Automatisierung spezialisierte<br />
Unternehmen Baumüller mit der<br />
Lieferung eines hybriden Antriebssystems<br />
für eine neue Fähre beauftragt. Die<br />
hybride Auto- und Personenfähre werde<br />
gemeinsam mit der Werft gebaut, teilte<br />
Baumüller mit. Das Schiff der Fährgesellschaft<br />
ÆrøXpressen soll auf einer neuen<br />
Verbindung zwischen den Häfen Ærø und<br />
Rudkøbing eingesetzt werden und bis zu<br />
32 Pkw und 196 Passagiere befördern. Die<br />
neue Fähre ist eine dieselelektrische Hybridlösung:<br />
Elektromotoren treiben sie an,<br />
nur zur Stromerzeugung sind noch Dieselaggregate<br />
an Bord. Alternativ kann sie<br />
auch batteriebetrieben fahren. Innerhalb<br />
der Häfen läuft das Schiff vollelektrisch.<br />
Der Neubau bringt es auf eine Höchstgeschwindigkeit<br />
von 11 kn. Die Fahrtzeit<br />
werde somit ca. 45 Minuten betragen, so<br />
Baumüller. Außerdem soll das hybride<br />
Antriebskonzept für eine gute Manövrierfähigkeit<br />
und geringe Vibrationen sorgen.<br />
Die Fähre hat Platz für 32 Pkw<br />
Das deutsche Unternehmen übernimmt<br />
das Engineering für Antrieb und Energieerzeugung:<br />
Elektro-Maschine des Dieselgenerators,<br />
Antriebe für Propeller und<br />
Bugstrahlruder, Energieverteilungssystem<br />
und Bordnetzspannungserzeugung. n<br />
© Hvide Sande<br />
<strong>HANSA</strong> International Maritime Journal <strong>06</strong> | <strong>2019</strong><br />
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