HANSA 06-2019
Reparatur & Umbau | Start-Ups | COMPIT Review | CIMAC 2019 | Terminaltechnik | Batterien & Hybrid | Offshore-Flotte | U.A.E. | Cruise Ship Interiors | Zeaborn & Offen
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Editorial<br />
Michael Meyer<br />
Stellvertretender Chefredakteur<br />
Über (feste) Bande<br />
Die Ehe von Schifffahrt und Welthandel<br />
ist immerwährend, aber nicht immer<br />
hängt der Himmel voller Geigen. Anders<br />
als bei menschlichen Beziehungen können<br />
die Partner ihre Bande allerdings<br />
nicht lösen, sie sind auf Gedeih und Verderb<br />
aneinandergekettet. In guten Zeiten<br />
treiben sie sich gegenseitig in die Höhe, in<br />
schlechten Zeiten ist die maritime Branche<br />
den Verwerfungen des »Anderen«<br />
hilfloser ausgeliefert als umgekehrt.<br />
Warum dieser Ausflug gerade jetzt?<br />
Nun, die jüngsten Auswüchse der sinoamerikanischen<br />
– nennen wir es »Differenzen«<br />
– haben eine neue Eskalationsstufe<br />
erreicht. An dieser Stelle hat die<br />
Industrie Recht, wenn sie auf nicht-beeinflussbare,<br />
äußere Umstände verweist,<br />
die ihre Märkte belasten. Aber lamentieren<br />
hilft nicht. Es gilt, sich mit Innovationen<br />
und klugen Entscheidungen für<br />
verschiedene Szenarien fit zu machen.<br />
Das soll keine Phrase sein, sondern Ausgangspunkt<br />
eines Gedankenspiels für<br />
den Standort Deutschland:<br />
Die Industrie ist erwiesenermaßen fähig<br />
zum Wandel, aber sie kann politische<br />
Unterstützung gebrauchen. Nicht in<br />
Form nicht-nachhaltiger Subventionen<br />
zum künstlichen »am-Leben-halten«. Es<br />
geht um eine intensivere Förderung innovativer<br />
Produkte, an denen es nach wie<br />
vor großen Bedarf gibt. Das Mittel zum<br />
Zweck könnten grüne Bundesanleihen<br />
sein. Der Staat könnte über Bande spielen<br />
und zwei Fliegen...Sie wissen schon...<br />
Kapital für derartige Projekte ist verfügbar,<br />
wie die jüngst begebenen »Green<br />
Bonds« gezeigt haben, mit denen der Offshorekonzern<br />
Orsted mehr als 1 Mrd. €<br />
eingesammelt hat (!). Die Finanzagentur,<br />
die für den Bund die Schulden verwaltet,<br />
prüft entsprechende Aktivitäten.<br />
Möglich wäre der Aufbau neuer Förderinstrumente,<br />
strikt an ökologisch-industrielle<br />
Innovationen geknüpft. Eine<br />
potenzielle Hilfe, weltmarktfähige Produkte<br />
zu entwickeln – Stichwort »Industriepolitik«.<br />
Der Standort könnte den Abstand<br />
zu anderen Vorreiter verringern.<br />
Warum nicht mal lang- statt maximal<br />
mittelfristig denken, wenn man<br />
von ökonomischen Kurzfrist-Zwängen<br />
befreit ist? Warum nicht beispielsweise<br />
alle Behördenschiffe auf alternative<br />
Technologien verpflichten, die mehr<br />
als nur »LNG« zu bieten haben – nach<br />
Ansicht vieler Experten nur eine Übergangs-,<br />
weil fossile Lösung. Deutsche<br />
Reeder könnten mit ins Boot geholt werden.<br />
Sie sind abhängig vom Welthandel.<br />
Stockt er, sind innovative Angebote<br />
umso wertvoller.<br />
Ein kleines Gedankenspiel, mehr<br />
nicht. An konkreten Projekten mangelt<br />
es allerdings auch nicht. Einige Trends<br />
finden Sie in dieser Ausgabe.<br />
Viel Spaß beim Lesen<br />
ALTERNATIVE<br />
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<strong>HANSA</strong> International Maritime Journal <strong>06</strong> | <strong>2019</strong><br />
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