21.09.2012 Aufrufe

Sammelband biodynamische landwirtschaft i ... - Demeter

Sammelband biodynamische landwirtschaft i ... - Demeter

Sammelband biodynamische landwirtschaft i ... - Demeter

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

gipfeln lässt, das Wiederkäuen nahezu minutiös rhythmisiert,<br />

an seinen Pulsschlägen ordnet.<br />

Wir können in der Praxis erleben, wenn wir eine Herde<br />

betreuen – 30, 40 Jahre hindurch vielleicht – dass letzten<br />

Endes eine Kuhhaltung nicht gedeihen kann ohne entsprechende<br />

Hühnerhaltung und umgekehrt.<br />

Es handelt sich ja darum, eine <strong>landwirtschaft</strong>liche Individualität<br />

einzurichten im Hinblick auf die kosmischqualitative<br />

Analyse, die sich vollzieht im Zusammenleben<br />

eines gewissen mit Pflanzen bewachsenen Gebietes mit<br />

dem, was an Tieren in diesen Gebieten lebt. Dem richtigen<br />

Maß an Kühen Pferden und anderen Tieren… Eine<br />

<strong>landwirtschaft</strong>liche Individualität wird ja zum lebendigen<br />

Spiegel für die Entwicklung einer menschlichen Individualität<br />

zur selbständigen Persönlichkeit.<br />

Die Bildung warmen roten Blutes und einer knöchernen<br />

Wirbelsäule bietet die Möglichkeit äußere Kälte aktiv<br />

zu überwinden. Der Mensch ist nur wirklich gesund,<br />

wenn er eine mittlere Körpertemperatur von 36-37° C<br />

entwickeln und aufrecht erhalten kann. Ein Pferd ist gesund<br />

zwischen 37,5-38,5°, der Hund bei 37,5-39°, die Kuh<br />

bei 37,5-39,5°, die Katze bei 38-40°, das Schwein und das<br />

Schaf bei 38,5-40°, die Ziege bei 38,5-40,5°, das Huhn bei<br />

40-43° und die Taube bei 41-44,1°C.<br />

Die ganze Palette der engeren Haustiere ist für den<br />

Menschen ein richtiges Wärmeorgan, mit dem er hineinwirkt<br />

in das Naturwachstum.<br />

Müsste er selber diese Temperaturen entwickeln, würde<br />

er nicht mehr klar denken können, würde zuletzt innerlich<br />

wie verbrennen, im Fieber phantasieren.<br />

Alles was der Mensch an fester Nahrung zu sich<br />

nimmt, muss in der Verdauung verflüssigt werden, sodann<br />

gasförmig werden, flüchtig werden und zuletzt in<br />

körpereigene Wärme verwandelt werden. Diese ist verwandt<br />

mit der geistigen Wärmeentwicklung; aus ihr heraus<br />

findet erst ein Neuaufbau statt.<br />

Biodynamischer TierzuchtLandbau<br />

Tierfütterung<br />

Etwa um 1820 wurde die Fruchtfolge der Dreifelderwirtschaft:<br />

Winterung-Sommerung-Brache erweitert und<br />

intensiviert durch die bewusste Eingliederung von Kleeanbau.<br />

1868 verfügte der Staat die verbilligte Abgabe von Salz<br />

an die Landwirtschaft. In den letzten zweihundert Jahren<br />

wurde das Körpergewicht der Kuh ungefähr verdoppelt,<br />

die Milchmenge vervierfacht, die Lebenserwartung aber<br />

verringerte sich um ein Drittel.<br />

Die Zuchtreife, das heißt Zuchtgebrauch, wurde immer<br />

näher an die Geschlechtsreife herangerückt.<br />

Auch das Hühnereigewicht wurde auf das Doppelte<br />

gesteigert, die Legeleistung verdreifacht.<br />

Die gesamte Haustierfütterung wurde – wie naturnotwendig<br />

– immer mehr belastet durch Mineralstoffgaben,<br />

Vitamingaben, Hormongaben, vor allem aber durch<br />

notwendig erscheinende Antiparasitika. Spurenelementemangel<br />

wurde das Problem unserer Zeit.<br />

Das Tier ist geistig anzusehen als ein Dunkelraum,<br />

erfüllt mit lebendiger, aber dumpfer Wärme, bedürftig<br />

des Lichtes. Licht kommt an das Tier heran durch Sonne,<br />

Mond und Sterne. Ebenso durch die Zuneigung, die<br />

der Mensch den Tieren angedeihen lässt; vor allem aber<br />

durch die Pflanzen, die der Mensch an seine Haustiere<br />

verfüttert.<br />

Salz macht Durst, Salz macht wasserschwer, salzfeuchte<br />

Luft macht Hunger.<br />

Wässrig gestautes organisches Gewebe ist schwieriger<br />

zu durchlichten, zu durchluften, zu durchwärmen, zu<br />

rhythmisieren. Rhythmisch geordneter Wechsel von<br />

Aufquellen und Entquellen, von Ödemisierung und<br />

Entwässerung organischen Gewebes ist die Grundlage<br />

aller Verdauungsprozesse, die Grundlage der Brunsterscheinungen,<br />

der Einleitung der Geburtsvorgänge, dem<br />

Seite 99

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!