Sammelband biodynamische landwirtschaft i ... - Demeter
Sammelband biodynamische landwirtschaft i ... - Demeter
Sammelband biodynamische landwirtschaft i ... - Demeter
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Einführung in das Wesen der<br />
Pflanze, ihre Lebensbedingungen und ihr<br />
Bezug zu den übrigen Organen<br />
des <strong>landwirtschaft</strong>lichen Organismus<br />
Bertold Heyden<br />
Ausgehend von einem Scheideweg, an dem heute die<br />
Pflanzenzüchtung – im Speziellen die Getreidezüchtung,<br />
steht, geht der Vortragende auf das Wesen der Pflanze<br />
im Allgemeinen und in weiterer Folge auf die Getreidearten<br />
ein.<br />
Hat die Gruppe der Monokotyledonen oder Einkeimblättrigen<br />
eine Sonderstellung im Pflanzenreich inne,<br />
so nehmen die einzelnen Getreidearten innerhalb der<br />
Gramineen oder Gräser noch einmal einen besonderen<br />
Standort ein.<br />
Durch die gegenseitige Bezogenheit – entfernt ähnlich<br />
jener von Mensch und Haustier – sollte an jede Art von<br />
Beeinflussung nur höchst sensibel herangegangen werden.<br />
Dieses Herangehen erfordert jedoch eine Reihe von<br />
Einsichten, die nur im Gefolge von geisteswissenschaftlichen<br />
Erkenntnissen sich erringen lassen.<br />
Die Komponenten „Vegetativ“ bzw. „Generativ“<br />
Ein wesentlicher Einstieg in das Wesen der Pflanze ist<br />
das Wahrnehmen irdischer und kosmischer Einflüsse.<br />
Ist der irdische Einfluss gekennzeichnet durch die vegetative<br />
Komponente, so ist das Kosmische durch den<br />
generativen Aspekt erkennbar.<br />
Dass die Trennlinie keine exakte ist, und dass die<br />
Punkte an den verschiedenen Pflanzenfamilien unterschiedlich<br />
sind, wird noch dargelegt werden. Grundsätzlich<br />
sind Pflanzen Teilorgane des Erdorganismus.<br />
Seite 52<br />
Das Wesen der Pflanze<br />
Als „Sinnes“-Organe können sie bezeichnet werden,<br />
indem sie sich im Blühen zum Kosmischen hinwenden.<br />
Gleichermaßen „Sinnes“-Organe sind sie, indem sie bereits<br />
vorher kosmische Impulse aufgenommen haben.<br />
Jedes vegetative Wachstum, ob Rosetten-Pflanze oder<br />
Baum, trägt zur Substanzbildung bei.<br />
Dieser Aufbauprozess wird durch das Generative des<br />
Blühvorganges begrenzt.<br />
Auf den lebendigen Erdorganismus bezogen, kann<br />
dessen Grenze bis an diese Blühregion verschoben werden.<br />
Das Seelische im Blühen<br />
Wenn hier auch nicht von einer Pflanzenseele gesprochen<br />
werden kann, so wirken doch in ihren Bildekräften<br />
seelische Impulse.<br />
Diese sind jedoch von außen bildende, nicht wie die<br />
Tier- oder Menschenseele innerlich empfindend.<br />
Das zur Tierseele hinströmende mancher Blütenpflanzen<br />
fehlt den Gräsern und damit dem Getreide vollkommen.<br />
Das Tier ist ausgeschaltet und die Bestäubung ein<br />
Vorgang, der sich allein zwischen Himmel und Erde vollzieht.