Sammelband biodynamische landwirtschaft i ... - Demeter
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musbildung ist. Die optimale Temperatur für die Pilzaktivität<br />
beträgt zwischen 40° und 50° C.<br />
Abbildung 6: Der Kompostierungsprozess (nach Grabbe<br />
und Suchardt, 1993)<br />
Präparate, die im <strong>biodynamische</strong>n Landbau benutzt<br />
werden, verfeinern die Kompostierungsprozesse und<br />
können die Schwankungen dämpfen und so den Umsetzungsverlauf<br />
im Gleichgewicht halten. Der Kompost<br />
wird durch den Einsatz der Präparate stabiler und auch<br />
die Pflanzen werden gegen Krankheit gestärkt.<br />
Aber Vorsicht: Die Präparate können nur in dieser Weise<br />
wirken, wenn die Grundvoraussetzungen für einen guten<br />
Verlauf, wie sie oben geschildert wurden, geschaffen<br />
worden sind.<br />
DI Amlinger weist in seinen Ausführungen auch eindringlich<br />
darauf hin, dass aller Humusaufbau immer<br />
einen vollständigen vorherigen Abbau braucht. Um den<br />
Boden fruchtbar und lebendig zu halten, sollen keine zu<br />
frischen, nicht fertig abgebauten Substanzen an ihn herangebracht<br />
werden.<br />
Kritische Würdigung und persönliche Deutung<br />
der Verfasserin:<br />
Seite 50<br />
Grundelemente der Umwandlung<br />
Ein wissenschaftlicher Hintergrund für die chemischen<br />
und biologischen Prozesse, welche im Boden ablaufen,<br />
hilft uns, wenn wir uns mit der Bodenbildung und Kompostierung<br />
näher auseinandersetzen wollen. Wir verstehen,<br />
warum wir manchmal Geduld brauchen und auch,<br />
wie wir den Boden bewerten sollen.<br />
Eine Wissenschaft ohne Philosophie ist nicht immer<br />
genügend. Die Philosophie der Biodynamik, dass wir<br />
Menschen Wissen aus dem Geistigen ins Verstehen<br />
bringen sollen, gerade, wenn wir die Prozesse im Boden<br />
begleiten, ist in gewissem Sinne eine große Herausforderung.<br />
Die geistig-seelische Welt und das Ich-Bewusstsein<br />
sind nicht so einfach zu verstehen, deshalb müssen wir<br />
uns ständig bemühen, unsere Welt bewusst wahrzunehmen.<br />
Wenn wir dies tun, machen wir nicht den Fehler<br />
zu denken, dass wir die Kompostierung als Wissenschaft<br />
schon völlig beobachtet und verstanden hätten.<br />
Beispielsweise kann uns das, was wir bis heute in Bezug<br />
auf die Bodenbiologie überprüft haben, wahrscheinlich<br />
noch immer zu wenig über den Boden als Organismus<br />
verraten. Es fällt uns immer noch schwer, den Boden als<br />
Lebewesen zu verstehen. Solch eine Ansicht über unser<br />
Wissen zu akzeptieren erfordert von uns eine Menge<br />
an Vertrauen. Das ist ein Vertrauen in etwas anderes<br />
als das, was wir sinnlich wahrnehmen können; es ist<br />
Vertrauen in die seelische und geistige Wirklichkeit, die<br />
wir aber nur bruchstückhaft erfassen können. Wenn wir<br />
Präparate anwenden, vertrauen wir einem Erlebnis anderer<br />
Menschen – Menschen, die etwas überliefert haben<br />
oder Menschen, die ein Wahrnehmungsorgan für diese<br />
Prozesse entwickelt haben. Das Wichtige ist: Sie haben<br />
etwas erfahren und wir sind selber willig weitere Erfahrungen<br />
zu machen.