Sammelband biodynamische landwirtschaft i ... - Demeter
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Keim- und Wachstumsbedingungen auf einem<br />
bestimmten Standort, die der Boden dort am dringendsten<br />
braucht.<br />
Unkräuter scheinen etwas ins Gleichgewicht bringen<br />
zu wollen, das unharmonisch ist, wie etwa verstärktes<br />
Auftreten von Disteln das Vorhandensein eines Pflugsohlenverdichtungshorizontes<br />
anzeigen kann, Ampfer<br />
stauende Nässe im Untergrund, die Brennnessel kommt,<br />
wenn organische Substanz aufzuarbeiten ist und so fort.<br />
Wie jeder weiß, sinkt bei erhöhtem Unkrautbesatz der<br />
Ertrag. Damit ist man beim Kern des Problems angelangt<br />
und bei einem Grundprinzip des Lebens:<br />
„Langfristige Gesundheit und Fruchtbarkeit gibt es nur<br />
bei einem gewissen Verzicht auf materiellen Ertrag.“6<br />
Rudolf Steiner spricht davon, dass Pflanzen die Erde<br />
beleben, Tiere sie beseelen. 7<br />
Das Gras auf der Wiese wächst auf und kommt in die<br />
Blüte. Von der Form her gibt es Analogien bei den Staubgefäßen<br />
der Blüten zu den Geschlechtsorganen des<br />
weiblichen Rindes. Es besteht im übertragenen Sinne ein<br />
direkter Zusammenhang, der in der folgenden Redensart<br />
zum Ausdruck kommt: „So wie die Blume auf der Wiese<br />
blüht, so blüht die Kuh den Stier entgegen.“<br />
Die Blüten sind für die Stärkung der Reproduktionskraft<br />
der Kuh zuständig.<br />
Düngen heißt nicht die Pflanze ernähren, sondern den<br />
Boden beleben!<br />
Ein Boden ohne belebende Organismen, sowohl<br />
pflanzlicher als auch tierischer Natur, ist nicht vorstellbar.<br />
6 Originalzitat Erian<br />
7 Vgl. Steiner s.o.<br />
Biodynamische Betrachtungen<br />
Der Boden als solches ist wiederum ein in sich geschlossener<br />
Organismus, dessen einzelne Glieder sich gegenseitig<br />
bedingen und zweckhaft aufeinander abgestimmt<br />
sind.<br />
Was ist das Belebende beim Mist, was wirkt belebend<br />
für den Boden?<br />
Dr. Selinger sagte: „Der Regenwurm ist nichts anderes<br />
als eine frei gewordene Wurzel.“<br />
Betrachtet man den Schnitt durch die Spitze einer<br />
Wurzel und durch die des Regenwurmes, lassen sich<br />
ganz große Analogien feststellen. Beide haben eine<br />
Schleimschicht, die es erst ermöglicht, den Boden zu<br />
durchdringen.<br />
Es erfolgt also eine unglaublich große Schleimausscheidung<br />
der Wurzeln in den Boden hinein.<br />
Eine einzige Maispflanze scheidet in einer Vegetationsperiode<br />
bis zu 1,5 t Schleimstoffe in den Boden hinein<br />
ab.<br />
Leben entsteht immer im Bereich von Schleimhäuten:<br />
im Ei ebenso wie in der Gebärmutter. So ist speziell dieser<br />
schleimige Bereich um die ganz feinen Wurzeln herum<br />
der ideale Lebensraum für die Bodenlebewesen.<br />
Ein besonders wertvoller Dünger ist der Taubenmist.<br />
Die äußerlich weiße Schicht des Exkrementes ist Schleimhaut.<br />
Bei Hühnern erneuert sich die Darmschleimhaut<br />
alle zwei Tage.<br />
Diese durch den Mist ausgebrachte Schleimhaut hat die<br />
bodenbelebende Wirkung.<br />
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