Sammelband biodynamische landwirtschaft i ... - Demeter
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griffen werden kann, braucht es den Eintrag aus allen<br />
Wirklichkeitsebenen: aus der materiellen, geistigen und<br />
seelischen Dimension.<br />
Der Boden ist eine enorme Ressource, ein Lebensraum<br />
für Tiere und Pflanzen. Er wirkt als Puffer gegen<br />
Verschmutzung und er filtriert und säubert das Grundwasser.<br />
Nicht nur die physikalischen Teile eines Bodens<br />
ermöglichen diese Prozesse, sondern auch die Lebewesen,<br />
die sich im Boden befinden. Diese Lebewesen - von<br />
den Mikroorganismen über alle möglichen Arten von<br />
Kleinsttieren bis hin zu den Regenwürmern - kommen<br />
hauptsächlich in den obersten Schichten des Bodens<br />
vor, wo sich auch der Humus befindet. Diese Tatsache<br />
muss man sich vor Augen führen, wenn man sich mit<br />
der Düngung beschäftigt. Diese Lebewesen werden als<br />
erste mit der Düngung konfrontiert. Bezieht man diese<br />
Anschauung in die Überlegungen zum Düngen mit ein,<br />
wird das auf die Art der Düngung Einfluss nehmen, denn<br />
die Stoffwechselprozesse all dieser Lebewesen tragen<br />
eminent zur Verlebendigung des Humus bei, sodass Rudolf<br />
Steiner im Landwirtschaftlichen Kurs den Humus<br />
„ein Belebungsmittel der Erde“ nennen konnte.<br />
Der Humus, äußerlich wahrnehmbar in der dunkleren<br />
Färbung des Bodens, hebt die Komplexität eines Bodens,<br />
verbessert die Struktur durch die Bildung von Aggregaten,<br />
sodass mehr Wasser und Luft zur Verfügung<br />
stehen und bildet zusätzlich eine größere Oberfläche,<br />
wo Bodentiere, Minerale und Nährstoffe miteinander<br />
in Kontakt kommen. Eine größere Oberfläche bedeutet<br />
immer auch mehr Lebensmöglichkeiten, das heißt dass<br />
mehr Stoffwechselprozesse stattfinden.<br />
Die Oberflächenbildung hängt ab von der Zusammensetzung<br />
des Bodens. So sind die Tonteilchen kleiner als<br />
die Teilchen des Schluffbodens oder die von Sand und<br />
bilden deshalb auch eine größere Oberfläche. Diese Eigenschaft<br />
beeinflusst die Aufnahme und Bindung von<br />
Wasser und Luft. Der Anteil von Humus macht einen<br />
Grundelemente der Umwandlung<br />
noch größeren Unterschied was die Oberflächenstruktur<br />
betrifft.<br />
Abbildung 1: Innere Oberfläche des Bodens Bundesgütegemeinschaft<br />
Kompost e.V., 2005<br />
So erreichen Böden auf einer Fläche von einem Hektar<br />
und einer Tiefe von 20 cm mit 20% Ton und 3% stabilem<br />
Humus eine Oberfläche von 210000 m2 (Blum, 2006).<br />
Es ist das Hauptziel der Kompostierung, stabile Humusformen<br />
aufzubauen. Dann kann der Boden im Feld auch<br />
leichter bearbeitet und von Pflanzen besser durchwurzelt<br />
werden.<br />
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