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Sammelband biodynamische landwirtschaft i ... - Demeter

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Ideell-Allgemeine. Was sich verändert ist lediglich das Erscheinungsbild<br />

im Lauf des Entwicklungsprozesses.<br />

Mit dem befruchteten Ei ist stets schon die charakteristische<br />

Gestalt vorgegeben. Unter Gestaltbildung<br />

ist insofern nicht das Entstehen, sondern das Sichtbarwerden<br />

der Gestalt in einer individuellen Entwicklung zu<br />

verstehen. Sehen Sie das Prinzip der Ganzheit? Ein Organismus<br />

summiert sich nicht nach und nach zu einer<br />

Einheit, sondern ist von Beginn seiner Entwicklung an<br />

ein Ganzes.<br />

Entwicklung im Organischen ist niemals ein von Stadium<br />

zu Stadium akzidentielles (zufälliges) Hinzukommen<br />

im Sinne eines Fortschritts vom Einfachen zum Komplizierten,<br />

sondern jeweils die Differenzierung eines schon<br />

vorgegebenen einheitlichen Ganzen.<br />

Zur Veranschaulichung wollen wir eine solche<br />

organische Entwicklung einmal anhand einer Eizelle<br />

durchexplizieren:<br />

Die Eizelle ist die größte Zelle im Körper, gerade noch<br />

mit freiem Auge sichtbar; ihre Form ist die einer Kugel.<br />

Sie lebt in einem losen Zellverband, dem Eierstock. Die<br />

reife Eizelle schwebt frei und kann so ungehindert ihre<br />

Sphärengestalt verändern.<br />

Die Eizelle ist die älteste teilungsfähige Zelle des Körpers.<br />

Sie bildete sich im mütterlichen Organismus, als<br />

jener sich noch im embryonalen Zustand befand. Das<br />

bedeutet, diese Eizelle ist bereits im Leib der Großmutter<br />

entstanden.<br />

Wir blicken hier auf den Erbstrom der organischen<br />

Substanz, der sich im Dunkel der Generationen verliert.<br />

Die Eizelle als Ursubstanz des Lebens wird mit der Befruchtung<br />

zu einer inneren Dynamik aufgerufen, zu einer<br />

Auseinandersetzung zwischen einem inneren und einem<br />

äußeren Organismus.<br />

Organismus<br />

Nach dem Eindringen des Samens kommt es von innen<br />

her nach 30 Stunden zur ersten Zellteilung. Bald sind<br />

es zwei, vier, acht Zellen. Drei Tage nach der Befruchtung<br />

besteht der junge Keim aus einer 16 zelligen, kompakten<br />

Kugel, die von ihrem Aussehen her einer Maulbeere<br />

gleicht, deshalb Morula genannt.<br />

Obwohl die in der Morula befindlichen Zellen bis auf<br />

geringe Größenunterschiede völlig gleich aussehen und<br />

man annehmen muss, dass sie noch das gleiche Entwicklungspotenzial<br />

besitzen, also untereinander austauschbar<br />

wären, ist erwiesen, dass aus den zentral gelegenen<br />

Zellen der Embryo sich entwickelt, aus den peripheren<br />

Zellen das nährende Gewebe, die Plazenta. Den inneren<br />

Zellkomplex nennt man darum Embryoplast, den äußeren<br />

Trophoplast.<br />

In der Morula wächst nun spiralförmig ein Raum, der<br />

sich zu einer Höhlung weitet. Die Zellmasse wird dabei<br />

an die Peripherie gedrängt, sodass eine Hohlkugel entsteht.<br />

Allmählich löst sich die Zellhaut auf, welche den<br />

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