Sammelband biodynamische landwirtschaft i ... - Demeter
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Das Zweite, wovon der Mensch sich sagen muß:<br />
Seite 98<br />
Ich muß lernen:<br />
O Löwe,<br />
deine Kraft aus der Sprache,<br />
die in Jahr und Tag<br />
der Umkreis in mir wirket.<br />
Und das Dritte, was der Mensch lernen muß, ist:<br />
O Adler,<br />
deine Kraft aus der Sprache,<br />
die das Erd-Entsprossene in mir erschafft.“5<br />
So muss der Mensch seinen Dreispruch entgegensetzen<br />
den einseitigen Lockrufen, jenen Dreispruch, dessen<br />
Sinn die Einseitigkeiten zum harmonischen Ausgleich<br />
bringen kann. Er muss lernen zur Kuh zu schauen, aber<br />
von der Kuh, nachdem er sie gründlich empfunden hat,<br />
aufzuschauen zu dem, was die Sprache der Sterne offenbart.<br />
Er muss lernen aufzurichten den Blick zum Adler,<br />
und nachdem er die Natur des Adlers gründlich in sich<br />
empfunden hat, mit dem Blick, mit dem, was ihm die<br />
Natur des Adlers gegeben hat, hinunterzuschauen auf<br />
das, was in der Erde sprießt und sprosst und auch im<br />
Menschen in seiner Organisation wirkt von unten herauf.<br />
Und er muss lernen den Löwen so anzuschauen, dass<br />
ihm vom Löwen geoffenbart wird, was Wind und Wetter<br />
im Jahreslaufe in dem ganzen Erdenleben, in das der<br />
Mensch eingespannt ist, bewirken.6<br />
Damit ist ausgesprochen, dass der Mensch lernen<br />
muss der Verführung (dem Lockruf) dem bloß intellektuellen,<br />
verstandesmäßigen Beurteilen zu widerstehen,<br />
5 ebenda S. 42.<br />
6 ebenda S. 43.<br />
Biodynamischer TierzuchtLandbau<br />
dass er lernen muss den alles bestimmenden Materialismus<br />
zu überwinden, um das Maß und den Rhythmus zu<br />
finden, die ihn eigentlich erst befähigen, am Lebendigen<br />
zu arbeiten.<br />
Will man wirklich die Erde im Sinne der Menschheitsentwickelung<br />
beleben, beseelen, durchgeistigen, wird<br />
es notwendig sein, gerade die Tierhaltung in der Landwirtschaft<br />
zu orientieren am Bild der vier Wesensglieder,<br />
welche der Mensch ausgebildet hat:<br />
Seinen physischen Leib,<br />
seinen Ätherleib,<br />
seinen Astralleib und<br />
sein Ich.<br />
Der Empfindungsleib, die Empfindungsfähigkeit oder<br />
der Seelenleib des Menschen und der Seelenleib des<br />
Tieres, genauer gesagt der Tierarten, stehen in realem,<br />
das heißt geistigem Zusammenhang, besonders durch<br />
die Vorstellungen, Gefühle und Willensimpulse, die wir<br />
in den Schlaf hinein nehmen oder nach dem Tode in die<br />
geistige Welt einbringen.<br />
Was sich vollzieht in unseren Einschlaf- und Aufwachträumen,<br />
ist etwas, das sich vollzieht auf jener Bewusstseinsstufe,<br />
die das Tier im Leben verkörpert.<br />
Wir müssen nur lernen ein Tier bildhaft anzuschauen<br />
und dieses Bild bis in die anatomischen Tatsachen hinein<br />
zu verfolgen, die es sichtbar machen.<br />
Ein Huhn zum Beispiel, bildet kein Zwerchfell aus, das<br />
die Körperhöhle in Brust- und Bauchraum scheidet. Ein<br />
Zwerchfell ist nur in Resten angedeutet am Rippenbogen.<br />
Der ganze Vogelkörper ist gleichsam ein Kopf, der<br />
Brust– und Bauchorgane in sich trägt.<br />
Eine Kuh ist gleichsam ein Bauch, der seine Weisheit,<br />
seine ganze tierische Weisheit in der Dickdarmspirale