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Sammelband biodynamische landwirtschaft i ... - Demeter

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„Und so kann sich heute auch schon der materialistische<br />

Landwirt, wenn er überhaupt nicht ganz dumpf<br />

dahinlebt, sondern etwas nachdenkt über die Dinge, die<br />

sich ja täglich oder wenigstens jährlich ergeben, ungefähr<br />

ausrechnen, in wie viel Jahrzehnten die Produkte so<br />

degeneriert sein werden, dass sie noch im Laufe dieses<br />

Jahrhunderts nicht mehr zur Nahrung der Menschen dienen<br />

können.<br />

Also es handelt sich dabei durchaus um eine<br />

Frage, die im allereminentesten Sinne, ich möchte sagen,<br />

kosmisch- irdische Frage ist. Gerade bei der Landwirtschaft<br />

zeigt es sich, dass aus dem Geiste heraus, Kräfte<br />

geholt werden müssen, die heute ganz unbekannt sind,<br />

und die nicht nur die Bedeutung haben, dass etwa die<br />

Landwirtschaft ein bisschen verbessert wird, sondern die<br />

Bedeutung haben, dass überhaupt das Leben der Menschen<br />

– der Mensch muss ja von dem leben, was die<br />

Erde trägt – , eben weitergehen könne auf Erden, auch<br />

im physischen Sinne.“ 8<br />

Steiner sieht die fatalen Konsequenzen eines rein<br />

materialistischen Handelns schon voraus. Er weist auf<br />

die Notwendigkeit hin, ein Bewusstsein zu entwickeln,<br />

sowohl von den Zusammenhängen zwischen Mensch<br />

und Natur, als auch zwischen Individuum und Gemeinschaft.<br />

8 Steiner, Rudolf: „Landwirtschaftlicher Kurs“, S 12<br />

Seite 112<br />

Biodynamischer Landbau<br />

Bis hinein ins zwanzigste Jahrhundert lebten die<br />

Menschen eingebunden in größere Zusammenhänge.<br />

Gemeinschaften, welche von einer<br />

höheren Instanz geleitet wurden.<br />

Das bedeutet, dass die Regeln, nach denen<br />

die Menschen handelten, von einer<br />

übergeordneten Instanz vorgegeben<br />

wurden. Solche Instanzen finden wir bei<br />

allen Völkern und in allen Kulturen:<br />

die Mysterien, die Klöster, die Pharaonenpriester<br />

und so fort.<br />

Das Ideal der Freiheit des Individuums<br />

Durch die Individualisierung tritt der<br />

einzelne Mensch heraus aus diesen<br />

Gemeinschaften und Traditionen und<br />

beginnt sein Handeln zunehmend<br />

selbst zu bestimmen.<br />

Das bedeutet, dass er sich ein Bewusstsein<br />

von seinem Tun erringen muss.<br />

Er ist aufgefordert, seine eigenen<br />

ethischen Maßstäbe zu finden.<br />

Mit diesem Schritt in die eigene Freiheit kann er aber<br />

auch die Verantwortung für sein Handeln nicht mehr delegieren.<br />

Jeder muss sein Handeln selbst prüfen, muss<br />

sich darüber Rechenschaft ablegen, ob es dem sozialen<br />

Miteinander auf diesem Planeten zuträglich ist. Darin<br />

sind alle Fragen nach Nachhaltigkeit, Umgang mit Ressourcen,<br />

Verbindlichkeit im sozialen Miteinander, Solidarität<br />

im Ökonomischen eingeschlossen.<br />

Wir können einen Weg heraus aus der Krise nur finden,<br />

wenn wir bedenken, dass alle Kultur bestimmt ist

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