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Blogtexte2022_1-Halbjahr

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„Einige Ergebnisse wurden

möglicherweise aufgrund

der Bestimmungen des

europäischen Datenschutzrechts

entfernt“

Mrz 12, 2022

Zensur ist überall. Auch

bei uns. Es gibt keine

vollkommen freie Freiheit.

Selbst YouTube ist moderner

geworden: „Mag

ich nicht“, Daumen runter!

Wir können das klicken, sichtbar für den,

der online gegangen ist mit seinem Scheiß;

die anderen vielen sehen die Abstrafung

nicht mehr. Zweifel am Stil der Menschen im

digitalen Umgang miteinander, an der Qualität

von Aussagen und öffentlicher Druck,

mögen der Anlass gewesen sein zu handeln.

Die digitale Wahrheit ist ohnehin eine Lüge.

Fake-News für alle sind Realität geworden.

Wir fragen uns, ob jemand seine Follower

kauft? Wir zweifeln, ob eine Veröffentlichung

aus trivialem Neid absichtlich mies gemacht

und unerlaubte Technik eingesetzt worden

wäre, um das Werk niederzumachen.

Soziale Medien werden als böser Tand der

Moderne kritisiert, nicht zuletzt Telegram.

Auch über das schnöde WhatsApp rotten

sich die Horden zum „Spaziergang“

zusammen. Das möchte man unterbinden.

Manchmal aber würde sogar Gutes bewirkt,

wenn wir der Freiheit nur ihren Lauf ließen,

heißt es. Als Trump-Gegner mehrheitlich die

Karten für eine Veranstaltung kauften, um

gerade dort nicht hinzugehen, kam das gut

an. Donald allein im Stadion, Ha-ha.

YouTube für Bessere ist smart? Die böse

Hand mit dem abwärts gerichteten Daumen,

den schon die alten Römer kannten, wurde

amputiert. Das ist eine elektronische Handfessel,

moderne Kastration, entsprechend

der am Fuß unserer Straftäter draußen,

denen man einiges zumutet. Jetzt dürfte das

Bild auf verborgene Weise verbogen sein.

Niemand disliked, wenn nur der Autor das

sieht. Insofern weiß auch keiner, wie etwas

bei freier Meinungsäußerung reflektiert

würde. Wer Schwachsinn verbreitet, dürfte

sich nun bestärkt sehen weiterzumachen. Ich

kann mich einfühlen: Meine Texte dürften

auf einer öffentlichen Plattform scheitern.

Ich schreibe weniger als Leserbriefe an eine

Zeitung, bin der totalen Nichtbeachtung

anheimgegeben mit dem eigenen Fenster

ins Nichts.

Die eigene Meinung für sich allein haben,

wie viele Dislikes ein Video bekommt,

verbirgt man: Das verstümmelte Medium,

denke ich, die Weltretter haben gesiegt. Die

Zensur von ihrer besten Seite, so menschlich

fair. Immerhin können wir noch erkennen,

ob sich Millionen für einen Film interessieren

oder nur einige hundert. Könnte man

verbieten. Diffamiert diese Zahl nicht etwa

Schwächere, weil Menschen nun unbekanntere

Videos ignorieren? Man könnte fordern,

auch diesen Hinweis aus Fairness gegenüber

gering aufgerufenen Darstellungen zu

verbergen; soziale Soße ertränkt das Böse

nicht.

# Kommentare

deaktiviert

Stille ist besser.

Auch ich rede

gern und möchte

unwidersprochen

vortragen.

Trotzdem werden

täglich neue

Ideen geboren.

Einfälle sprießen

wie Kraut in die

Zivilisation. Menschen

haben den

Gurt im Auto,

die Energiesparlampe

oder

den Helm für das Fahrradfahren erfunden.

Unermüdliche konnten den Brandmelder an

der Decke, den Airbag (sogar an den Seiten

vom Auto) und manches andere zu unserem

Schutz installieren. Vollständig geimpft

zu sein, hieß anfangs zweimal „Biontech“.

Das reicht längst nicht mehr. Gärtner der

neuen Zeit haben einen schwächelnden

Wirtschaftszweig mit bis dato unbekannter

Produktion belebt und zum starken Ast

einer beachtlichen Sicherheitsindustrie

anwachsen lassen. Kreativ bleiben! Das

Rauchen im Pkw müsste man grundsätzlich

verbieten. Beim Anschauen von Pornos

zuhause, könnten wir dem Konsumenten

vorschreiben (um ihn selbst vor Voyeurismus

und Erpressung zu schützen), eine Maske zu

tragen. Auf einen Gurt, sich anzuschnallen

wie im Auto, dürfte der Masturbierende

zunächst verzichten. Das befiehlt der Staat

erst in einem späteren Schritt, um Alte, die

im selbstgerubbelten Orgasmus vom Stuhl

fallen könnten, zu schützen. Das ist doch

keine Satire! Unfreiwillige Mitschnitte am

Strand oder in der Umkleide stehen bereits

auf dem Index. Da hier in erster Linie Frauen

die Opfer sind, sollte Spannern geholfen

werden, die im privaten Wohnzimmer wichsen.

Der Staat muss natürlich weiter große

Lausch- und Glotzangriffe hinbekommen.

Eine schwierige juristische wie technische

Gratwanderung.

# Wir schaffen das

Du schaffst es! Jeder kann es schaffen.

Längst Geschichte ist der amerikanische

Traum, ein Tellerwäscher könne noch Erfolg

haben. Diese fantastische Vision besiegte

Sowjetrussland. Ich wurde damit gefüttert,

wie großartig etwa Kennedy und die Amerikaner

überhaupt alles machten für uns.

Wir dummen Deutschen lernten, allerbeste

Demokraten zu werden. Das sollten diese

aggressiven Putinrussen heute mal nachmachen.

Die Freiheit des Einzelnen gab der

westlichen Welt insgesamt Kraft, nach dem

Motto, etwas ist so stark wie die einzelnen

Teile darin. Wir sind sauber heute. Sogar ein

Star meiner Jugend, Heidi Kabel, ist jetzt

als böse erkannt worden und wird posthum

entnazifitziert. Wenn nach ihr eine Straße

benannt wurde, muss nun ein Gegendenkmal

aufgestellt werden oder mindestens

ein Schild, dass den Kindern erklärt, wie

verlogen das Ohnsorg-Theater damals war,

dieses Monster auftreten zu lassen.

Freie Kräfte werden eingefangen, statt dass

sie noch etwas Gutes sind. Die Demokratie

wankt. Inzwischen sind aus den vielen

Kräftigen reichlich Aggressive geworden.

Das wird zum inneren Problem und hat

anderswo zur Idee einer „gelenkten Demokratie“

geführt, die gezügelt probiert, so

zu tun als ob. Jetzt scheint es, als wäre das

moderne Russland am Ende und wieder genau

dort, wo die Sowjetunion gescheitert ist.

Jede Freiheit findet ihre Grenzen. Auch der

Einzelne im Staat bei uns. Wir haben Regeln

wie alle Gesellschaften. Und Russland, das

unfreie Land, erkennt eben die Freigeister

der Ukraine als Nazivirus. Verkehrte Welt ist

das mitnichten. Der alte Kampf zwischen Gut

und Böse beinhaltet zunächst die Definition,

was gut oder schlecht ist.

Meine persönliche Meinung ist die Voraussage,

dass „ein größerer Frieden“ als der

aktuelle Krieg erreichbar ist. Die russische

Führung etabliert alternative Begriffe als

erlaubte Form der Berichterstattung. Eine

Militäroperation würde durchgeführt, ein

Konflikt bestünde. Das darf man sagen. Das

klingt doch moderat. Wir werden dergleichen

kopieren, bin ich mir sicher. Bei uns

werden bislang nur Leichen unscharf verpixelt,

ein Anfang zum smarteren Fernsehen

mit gelenkter Information? Da könnten ja

Kinder verstört werden bei diesem Anblick.

Wir sind eingebildet: Niemand kann so tun,

als gäbe es, reduziert um Moskau herum,

eine territoriale Insel. Ein quasi amputiertes

Russland (im weit ausgedehnten Asien)

dürfe gern Putins Land bleiben, und wir

drumherum gängelten den Verwirrten? Eine

idiotische Idee. Die größere Realität wird

gewinnen, aber das ist nur meine Meinung

als nebensächlichster Autor. Wir werden die

Kernversorgung aus Gas, Öl und Weizen, die

uns die Ukraine wie Russland und andere

bislang sicherstellten, nicht ersetzen

können. Nicht sofort und genauso wenig in

einigen Jahren. Das zwingt uns insgesamt

zum Frieden, und das wird einer sein, in dem

weniger geschossen wird als jetzt. Wenn der

russische Präsident das innere Opfer seines

eigenen Systems werden sollte, folgt ohnehin

ein symmetrischer Nachfolger.

Mit derselben Blindheit wie Blödheit,

anderen das Gutsein aufzwingen zu wollen,

gehen Menschen im Kleinen miteinander

um.

# Achtung Satire, jetzt wirklich!

Wir sind eine gute Demokratie mit dem

korrektesten Staat der Welt. Zwischen

Deutschland und Russland liegen Lichtjahre.

Darum ist ein Krieg in Europa auch verboten

worden. Wir sind so achtbar, dass unsere

Mrz 12, 2022 - „Einige Ergebnisse wurden möglicherweise (...) entfernt“ 40 [Seite 40 bis 42 ]

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