Blogtexte2022_1-Halbjahr
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
oder fliegen. Wir bereiten uns vor. Handelten
wir nach dem Prinzip „geht nur schief, wenn
man’s probiert“, möchten wir dennoch überleben
und werden einiges dafür anstellen.
Ein Fallschirmspringer ist klug, seine Tüte
selbst zusammenzulegen und wird sich
gewissenhaft drum kümmern.
Jetzt stellt sich die Frage, inwieweit wir
junge Menschen auf das Leben vorbereiten,
etwa wie ein Adler gehalten wäre, die Brut
zu schulen, welche ihr Leben gleich mit einem
ersten Flug beginnt? Dem Vogel wurde
von Seiten der Natur einiges mitgegeben,
das Mama Adler nicht unterrichten müsste.
Ein menschliches Baby lernt manches, sich
zunächst umzudrehen, krabbeln und schließlich
gehen, dann folgen Schule und Ausbildung.
Eine Gämse ist schneller fertig, im
Gelände klarzukommen. Der Spielraum, den
die Natur (oder Gott) dem Menschen lässt,
seine Selbstbenutzung zu erlernen, bedeutet
den Vorteil größerer Anpassung. Ein Gehirn,
das vieles erst zu lernen hat, wird keinen
Automaten steuern, sondern ein intelligentes
Wesen. So wie wir unsere Kleinen ins
Leben geleiten, kommt nicht selten erlernte
Dummheit oder Krankheit dabei raus.
Wir gehen als Erwachsene gern in eine
Tauchschule oder besuchen den Kurs fürs
Gleitfliegen. Wir schicken junge Menschen
in Schule und Ausbildung. Aber wir könnten
einiges besser machen, uns und einander im
Alltag (auf der gewöhnlichen Straße) selbst
intelligenter zu verstehen. „Maschine geht
nur kaputt beim Fahren“ oder „Depressive
können nicht tauchen“ heißt in diesem
Zusammenhang, wir erleben Schwierigkeiten,
wenn wir das Haus verlassen,
in die Umgebung eintauchen wie
bei der Apnoe unter Wasser, wo
ein nicht funktionelles System
scheitern muss. Das Problem mit
dem Asthma, dass manche haben,
kann durch das Erlernen des
Alphornblasens gebessert werden?
Dazu ließe sich anmerken,
das Asthma hatte offenbar doch
seinen ihm ganz eigenen Sinn
für den Kranken. Falls das eine
funktionelle Angewohnheit ist,
die mit dem Erlernen besseren Atmens
verschwindet, wofür nutzen
Menschen diese Verklemmung, die
sich so einer selbst beibringt, wenn leichter
zu atmen doch einfacher wäre? Darüber
nachzudenken, gehörte für mich unbedingt
dazu, damit die Mechanik des Menschen
eine natürliche Basis bekommt, zwischen
Ängsten und Risiken, das Selbst zu leiten.
Die Frauenselbsthilfegruppe eifert dem Chi
nach oder dem Guru:in (das müsste doch
genderbar sein). Es gäbe größeren Nutzen
mit weniger Esoterik. Wir fahren durch unser
Leben wie das Boot auf dem Meer, Luftschiff
am Himmel und könnten funktionell denken.
Psyche und Mechanik dienen demselben
Zweck, das Individuum nach vorn zu bringen.
Aber wir Modernen, die Menschen im Alltag
wie die Psychologen, beharren auf der Idee
von der Seele oder Psyche, jedenfalls dem
geheimnisvollen, unstofflichem, angeblich
nicht Anfassbaren, während andere
gezwungen sind, den Weg nur irgendwie
allein zu gehen. Ich rede von Menschen, die
schließlich wie aus einem schrottigen Panzer
ihre individuelle Erntemaschine basteln
und (bitter geprüft) praktische Erfahrungen,
dünne Erfolge im Leben als karge Beute
mühsam einfahren, bis etwas klappt, das
anderen einfach so gelingt.
Individualisten schrauben dran, wie an sich
herum im laufenden Betrieb und wundern
sich über Probleme.
Von „emotionaler“ Intelligenz zu reden, nützt
wenig. Es ist notwendig zu begreifen, dass
niemand, der Gefühle und entsprechende
Körperspannungen ignoriert, effizient und
überhaupt intelligent handelt. Es nützt dem
Belesenen das Wissen nichts, wenn dieser
es in seiner Welt mangels Durchsetzungsfähigkeit
nicht anwenden kann. Zusammen
könnten Körper und Geist verstanden werden,
heißt es schon lange. Das sollte man
Kindern in der Schule beibringen.
:)
# Bewusstes Funktionieren könnte helfen …
… wir verstünden manche Notwendigkeit,
auch für schädliche Angewohnheiten,
sogar die, den Atem abzuschnüren, um
anschließend Gewinn daraus zu ziehen. Was
könnte der Sinn sein, den Brustkorb flach zu
machen, wenn nicht, Angst zu unterdrücken?
Ich habe einiges gelesen, probiert, kann kreativ
zum Thema mitreden. Im Film gezeigt:
Die Depression fand ihr Ende, als die Schülerin
verstand, auf spezielle Weise zu atmen,
beziehungsweise die Luft lange anzuhalten.
Dazu erfuhren die Zuschauer einiges, das
hier weggelassen ist. Es heißt, dass ein Asthmatiker
funktionell beeinträchtigt und nicht
froh darüber ist, wie umgekehrt mit (guter)
Absicht etwas tut, sich ins flüssige Atmen
einzumischen. Man sieht sie am Wegesrand:
Mrz 17, 2022 - Rad ab? 47 [Seite 45 bis 47 ]