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Blogtexte2022_1-Halbjahr

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Hassprediger haben

Zukunft

Apr 9, 2022

Der deutsche Staat ist

wieder gescheitert. Es

wird keine Impfpflicht

geben. Das gefällt

mir. Bahnknoten

Stuttgart-21, der Flughafen

in Berlin, die

Elbphilharmonie, der Tunnel unter dem Belt,

die Küstenautobahn-20 und vieles mehr

kommen erst nach Jahren zum Abschluss.

Wenn überhaupt. Die Elbvertiefung dauerte,

die Überhangmandate bleiben hartnäckig,

unsere Politik sieht sich zähen Auseinandersetzungen

gegenüber und akzeptiert

ein ums andere Mal eine neue Realität. Auf

die wendende Angela folgt der windige

Olaf. Angela ist in

Hamburg an der

Elbe geboren und

unser Kanzler kennt

den frischen Wind

der Hansestadt,

wuchs in Rahlstedt

auf. Segler wissen,

was es bedeutet

aufzukreuzen. Links,

rechts, in der Mitte

hochsticheln, ist

eine mögliche Taktik

beim Regattasegeln.

„Fahr erst hier

mit, dann bei den

anderen“, wird geraten: Man verlängerte die

Laufzeiten der Atomkraftwerke, stieg nach

Fukushima aus und möglicherweise bald

wieder ein, verlängert erneut.

Der Frieden ist nicht mehr in Gefahr, wir sind

bereits mittendrin, im, wie es bei uns heißen

muss, völkerrechtswidrigen Angriffskrieg. Die

verzottelten Trutschen mancher wichtigen

Friedenswerkstatt, wie sich eingebildete

Menschen bezeichnen, die nicht wissen, mit

ihrer Zeit was Gescheites anzufangen, verhinderten

die neue Weltordnung nicht.

# Das ist

Krieg

Waffen kaputt

zu machen,

indem

man damit

rumballert,

um neue anfertigen

zu

können, ist

die moderne

Wirtschaftsmacht,

für

die sich der

amerikanische und der russische Präsident

erfolgreich einsetzen. Wir kaufen nun vieles

mehr als bisher in Amerika ein. Wir schippern

das Gas um die Welt. Statt die letzten

Jahre genutzt zu haben, Russland zum festen

Block zu formen, den wir in Asien an unserer

Seite gebraucht hätten, macht sich Habeck

zum Hampelmann in Sachen Wirtschaftsgas

von überall.

Der lustige Kasper im Gesundheitsamt

versteigt sich dazu, Altkanzler Schröder

zur Witzfigur abzustrafen, als den er den

Gescheiterten heute sieht und glaubt

selbst daran. Das freut den alten Joe, und

Wladimir kann endlich

mal wieder rumbomben

und allen zeigen, wie

abhängig wir von ihm

bleiben. Daran ändert

auch eine Plakattante

im Kuhdorf westlich von

Lurup und im Einflussbereich

der Pinneberger

Provinz nichts: Christiane

Küchenhof,

unsere

Bürgermeisterin, sei im Verein

Mayors for Peace Mitglied, setze

sich für die Abschaffung der

Atomkraftwerke weltweit ein, und

den Frieden sowieso, hieß es vor

nicht so langer Zeit, aber doch

deutlich vor dem Militärkonflikt

in der Ukraine. Mal davon abgesehen,

dass das eine reine Werbebotschaft

ohne Inhalt

war (was

schert es ein

Land irgendwo

auf der

Welt, was Christiane im

Schenefelder Tageblatt

behauptet?), wird auch

unsere Verwaltungschefin,

die ich zugegebenermaßen

nicht

leiden kann, sich neuen

Realitäten stellen

müssen. Das müssen

wir alle, aber manche

Menschen schaffen Ordnung an ihrem

Platz, sind Gestalter. Die anderen laufen der

Mehrheit nach.

Der Staat ist dumm, böse – und schwach,

warum? Man kann nur neurotisch werden

in der Politik. Das ist das Ergebnis unserer

zivilen Demokratie. Bald wird wieder gewählt

im Norden. Ein Loser-Müller, mit dem

einschleimenden Konterfei eines Kaufmanns

vom Milch-Kiosk um die Ecke oder die

hilflosen Bildchen vom Amtsinhaber Günther

mit Maurerhelm lappern von mancher

Laterne. Kai Vogel schreibt meinem Sohn

Werbepost, weil er Jungwähler gewinnen

will, penetrant ist diese Partei. Die Fotos der

krampfigen Monika Heinold, die probiert für

die Kamera zu lachen oder das verstörende

Abbild einer huschigen, zugespachtelten

Karin Prien bestätigen nur, wie groß der

Druck auf diese Menschen ist, öffentlich gut

auszusehen.

Das feiste und eklige, wie ich finde, freche

Grinsen eines Elon Musk können diese

Mädels nicht kopieren. Den bewundert mancher

junge Mann und sieht ein Vorbild drin.

Mark Zuckerberg betreibt die Megafirma, die

alle nutzen: Diese Geldleute sind widerlich,

unsere Politik erscheint mir verstörend

schwach. Sie machen

die ganze Zeit Werbung

in eigener Sache und

düpieren immer dort,

wo man meint, dass es

keiner sieht, den Gegner.

Das ist ein Muss

für Demokraten. Seine

unangefochtene Macht

hat der gewählte Volksvertreter

nie sicher.

Darum gibt es diese

Orbans, sie wollen

dahin, wo Putin ist.

# Was für ein dummes Pack

Die moderne Frau schafft den Trampolinhüpfer

in das Außenamt. Der Schriftsteller

ohne Bestseller wird Wirtschaftsminister

und amüsiert den Emir. Eitel sein und Phrasen

blähen, ist nicht dem Allgemeinwohl

dienlich, allenfalls eine kurzfristige Egomanie,

die alternden Frauen kaum die verlorene

Attraktivität

zurückgibt,

die das

Einzige ist,

was einen

Mann

scheinbar

an der

Weiblichkeit

interessiert.

Männer

verlassen

ihre Mädels

und

fangen mit

einer Jüngeren was an? Das ist keine neue

Erkenntnis. Da hilft auch keine Quote für

mehr talentierte Frauen in der Politik oder

die vollständige Impfung. Es gibt (noch) keinen

Jungbrunnen von Biontech zu kaufen für

alte Tanten, um Fachkenntnisse im Ressort,

geschweige denn Intelligenz im Labor zu

züchten und diese den hilflosen Schabracken

zu spritzen, wenn sie ihre Pferde in

den Modder einer Jahrhundertflut lenken.

Fett absaugen hilft dem Möchtegernmodel

für die zeitgemäße Party auf Mallorca, aber

nicht der Ursula zur Unzeit fernab vom

Ahrtal.

Ein neues Logo und Motto für Schenefeld

soll gestaltet werden? Das hätte mich

interessiert als Grafiker. Inzwischen kann ich

mich für wirklich gar nichts mehr begeistern,

das diese Welt schöner macht. Ich möchte

zerstören, verspotten und ätzen gegen

den Staat und blockiere, wo es geht, die

Gesellschaft. Ich fahre so langsam Auto, wie

es möglich und erlaubt ist. Das ärgert nicht

wenige. Ich trenne keinen Müll, gehe nicht

zur Wahl, nicht zum Arzt und meide den

Frisör, sehe aus wie ein verzotteltes Walross,

na und? Ich verspotte Frauen und Rentner,

tue alles, was man nicht macht. Ich schlage

gegebenenfalls mit der Faust zu und trete

nach. Das alles lernte ich vom Staat, der

mich provozierte und verarscht hat wie der

Westen Putin. Solche wie wir gehen unter

mit ihrem weißen Wal Moby Dick. Es hat

gedauert, bis ich anerkennen lernte, wie gut

wir es gerade in Deutschland haben, weil

unser Staat schwach ist. Das bedeutet, dass

der Einzelne erfolgreich sein kann. Und das

ist weniger der Kanzler, sondern der kleine

Dussel wie du und ich mit einem lustvollen

Rechtsanwalt an seiner

Seite. Ich hasse

also fröhlich weiter,

bis ich endlich tot

bin.

:)

Apr 9, 2022 - Hassprediger haben Zukunft! 61 [Seite 61 bis 61 ]

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