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Kunstbulletin Januar/Februar 2023

Unsere Januar/Februar Ausgabe für 2023 mit Beiträgen zu Claudia Kübler, CCS On Tour, Hands-on, Gina Proenza, uvm.

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turhafte wie surreale Vorstellungswelt. An der<br />

Vernissage wurde die Skulptur auch für die Aufführung<br />

eines Musikstücks von Anne Briset –<br />

‹Le son de l’intérieur #1› – genutzt, das die<br />

Perkussionistin und Klangperformerin eigens<br />

für Vanessa Billys Skulptur geschaffen hat. Da<br />

‹La Matrice› im Patio des Learning Center den<br />

äusseren klimatischen Bedingungen ausgesetzt<br />

ist, wird sie zunehmend korrodieren und<br />

Rostspuren aufweisen. Die Zeit wird sich über<br />

Feuchtigkeit in die Skulptur einschreiben. SO<br />

Vanessa Billy · La Matrice, 2022, Rolex Learning<br />

Center der EPFL Lausanne. Foto: Alain Herzog<br />

Die Perkussionistin Anne Briset während<br />

ihrer Klangkomposition an der Einweihung<br />

von ‹La Matrice›, 2022. Foto: Alain Herzog<br />

→ Rolex Learning Center, bis 27.8.<br />

↗ memento.epfl.ch (Suche: Vanessa Billy)<br />

Acosta, Burtynsky, Lermite …<br />

Le Locle — Nathalie Herschdorfer brach<br />

bei ihrem Antritt der Leitung des Musée des<br />

Beaux-Arts du Locle 2014 die Dualität zwischen<br />

Sammlungspräsentation und Wechselausstellungen<br />

auf. Sie kombinierte stattdessen<br />

Auftritte von Künstler:innen aus Nah und Fern<br />

mit Sammlungsausschnitten. Seit Juni 2022<br />

leitet die international gefragte Fotospezialistin<br />

das unter dem neuen Namen Photo<br />

Elysée zur Lausanner Plateform 10 gestossene<br />

Musée de l’Elysée und verabschiedet sich nun<br />

definitiv vom MBAL mit der Grossausstellung<br />

zum neuesten Zyklus von Edward Burtynksy<br />

(*1955), ‹Eaux troublées›. Darin brandmarkt der<br />

kanadische Fotograf mit seinen längst ikonischen,<br />

strukturentlarvenden Luftaufnahmen<br />

die Verheerung des Wasserhaushaltes rund<br />

um den Globus durch Ressourcenverschleiss,<br />

Emissionen und Abfälle.<br />

Den parallel gezeigten Präsentationen nahm<br />

sich bereits die unlängst mit einer Studie<br />

zur Foto-Textualität promovierte Federica<br />

Chiochetti als neue Direktorin an. Drei sind<br />

ebenfalls auf Ökologiefragen ausgerichtet, die<br />

erste eher zufällig: Es sind die Nachwuchspreisträger<br />

der ‹Triennale de l’art imprimé<br />

contemporain›, die als Bienvenue Studios<br />

aktiven Xiaoqun Wu (*1990) und Oliver Hischier<br />

(*1987). Bei ihrer Carte blanche unter dem Titel<br />

‹Into Mountains – Wear Your Mirror› lassen<br />

sie apotropäische Rituale vor Bergbesteigungen<br />

der Jin-Dynastie (3.–5. Jh.) vor der Folie<br />

unserer heutigen, ökonomischen Betrachtung<br />

von Extremlandschaften wiederaufleben.<br />

Besonders spannend ist die Schweizpremiere<br />

der letztjährigen Zwei-Kanal-Videoinstallation<br />

‹Inverting the Monolith› des chilenischen, von<br />

London aus operierenden Künstlers Ignacio<br />

Acosta (*1976), die einen Kontrast zur abstrakten<br />

und philosophischen Linie von Burtynsky<br />

bildet. Seit Jahren zeichnet sich Acosta durch<br />

intensive Feldforschung zu Gebieten aus, die<br />

kolonialer Intervention und intensiver Kapitalisation<br />

ausgesetzt sind. In ‹Inverting the Monolith›<br />

positioniert er sich durch den Einschluss<br />

von Bildern von Aktivist:innen in seine eigenen<br />

HINWEISE // GENF / LAUSANNE / LE LOCLE<br />

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