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Kunstbulletin Januar/Februar 2023

Unsere Januar/Februar Ausgabe für 2023 mit Beiträgen zu Claudia Kübler, CCS On Tour, Hands-on, Gina Proenza, uvm.

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öffnen, wenn auf Treppen mit Bewegung geantwortet<br />

wird oder wenn beispielsweise die fotografierten<br />

Leuchtstoffröhren der Depots auf<br />

Werke mit summenden Elektromotoren treffen.<br />

Neue Blicke öffnen auch Candida Höfers Arbeiten<br />

selbst, wenn sie die Zentralperspektive<br />

und den Innenraum verlassen und das sterile<br />

Vaduzer Zentrum zeigen. Hier wird plötzlich der<br />

Aussenraum zur Bühne und die Selbstinszenierung<br />

im Städtle zum Thema. KS<br />

Candida Höfer · HAF Kunstdepot Triesen I 2021,<br />

C-Print, 184 x 274 cm © ProLitteris<br />

Giulio Paolini · Copia dal vero, 1976, Kunstmuseum<br />

Liechtenstein, Vaduz<br />

→ ‹Candida Höfer – Liechtenstein›, Kunstmuseum<br />

Liechtenstein und Hilti Art Foundation,<br />

bis 10.4.<br />

↗ www.kunstmuseum.li<br />

Hello, Robot<br />

Weil am Rhein — Robin ist ganz niedlich, ein<br />

Knirps, kaum kniehoch, und ausgestattet mit<br />

Kulleraugen. Aibo erinnert an einen Beagle.<br />

Die beiden so unterschiedlichen Kreaturen<br />

sind Unterhaltungsroboter. Mit seiner Open-<br />

Source-Software kann Aibo wie ein wirklicher<br />

Hund von Herrchen oder Frauchen zu einer<br />

individuellen Hundepersönlichkeit herangezogen<br />

werden. Zusammen mit weiteren gut<br />

zweihundert Exponaten bestücken die beiden<br />

die Ausstellung ‹Hello, Robot› im Vitra Design<br />

Museum. Die war 2017 die erfolgreichste Präsentation<br />

in der Geschichte des Museums in<br />

Weil am Rhein. Nach ihrer Welttournee ist sie<br />

jetzt an den Ausgangspunkt zurückgekehrt –<br />

angereichert mit Beispielen aus der Fülle<br />

neuer Tendenzen auf dem Gebiet der Robotik.<br />

Roboter sind längst in unserer Gegenwart<br />

angekommen. Die Robotik durchsetzt unser<br />

Leben, ob in Gestalt wendiger Industrieroboter,<br />

pünktlicher Transportdrohnen oder autonom<br />

arbeitender Staubsauger und Rasenmäher. Als<br />

wären es Haustiere, haben wir zu Letzteren bereits<br />

eine liebevolle Beziehung entwickelt. Automobile<br />

sind (teil-)robotisiert, das selbstfahrende<br />

Auto ist wohl nicht mehr fern – auch nicht<br />

das nächste grosse Ding in der Robotik, das IdD<br />

oder «Internet der Dinge». Roboterträume von<br />

der Moderne – die auch den Begriff prägte – bis<br />

zur Gegenwart stehen in Gestalt humanoider<br />

Maschinen Spalier gleich im ersten Raum der<br />

Ausstellung, die mit einer Fülle von Objekten,<br />

Abbildungen, Filmausschnitten aufwartet. Star<br />

ist der originale R2-D2 aus ‹Star Wars›. Der<br />

Schreibroboter ‹manifest› demonstriert seine<br />

Künste wie der Zwei-Arm-Industriearbeiter<br />

‹YuMi›. Bereits heute agieren Maschinen wie<br />

‹Mu-sio› mit kommunikativer und sozialer Kompetenz<br />

als Freund und Helfer des Menschen.<br />

Auch robotisiertes Spielzeug für Telesex in der<br />

Fernbeziehung findet schon Verwendung.<br />

Dagegen steht der unter die Haut implantierte<br />

xBT-Chip, der Türen öffnen kann, für<br />

die zunehmende Verschmelzung von Mensch<br />

und Roboter. Dass sich der irakische Künstler<br />

Wafaa Bilal eine Webcam in den Hinterkopf im-<br />

HINWEISE // PFÄFFIKON SZ / VADUZ / WEIL AM RHEIN<br />

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