Mobility_2023
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MOBILE VISIONEN<br />
PROF. DR.-ING. MARCUS GEIMER<br />
Institutsleiter am Karlsruher Institut für Technologie (KIT), Institutsteil<br />
Mobile Arbeitsmaschinen (Mobima)<br />
In der Bilderkennung bieten KI-basierte Lösungen ein enormes Potential<br />
um relevante Objekte zuverlässig erkennen und einordnen zu können.<br />
In einem Forwarder, der die aufzuladenden Bäume dem Nutzer visualisiert,<br />
konnte dies bereits an unserem Institut erfolgreich nachgewiesen<br />
werden. Im Sicherheitsbereich bieten KI-basierte Assistenzsysteme entscheidende<br />
Vorteile. Beispielsweise lösen herkömmliche Abstandswarnsysteme<br />
bei jedem erkannten Objekt in der Umgebung aus, während<br />
KI-basierte gezielt ausschließlich bei Personen im Fahrbereich auslösen.<br />
Auch Maschinendaten können mittels KI in die Entwicklung einbezogen<br />
werden. Die Dimensionierung von Maschinen kann hierbei gezielt auf<br />
die Nutzerzyklen angepasst werden, um Material und Produktionskosten<br />
einzusparen. Der Einsatz von KI in der Steuerungstechnik ist sicherlich aktuell<br />
ein Hype. KI-basierte Steuerungstechnik kann dort erfolgreich sein,<br />
wo herkömmliche Steuerungstechnik scheitert oder nur sehr aufwendig<br />
umgesetzt werden kann. Die zuverlässige Absicherung einer Funktion<br />
dieser Systeme ist bisher aber ein noch offenes Forschungsthema.<br />
KÜNSTLICHE INTELLIGENZ<br />
ALS GAMECHANGER<br />
Mobile Maschinen arbeiten<br />
zunehmend digital vernetzt und<br />
produzieren eine Flut von Daten.<br />
Anwendungen mit künstlicher<br />
Intelligenz erfordern einen<br />
einfachen Zugriff auf diese Daten<br />
und versprechen Unternehmen,<br />
ihre Produktivität auf ein ganz<br />
neues Niveau zu heben. Welche<br />
Hürden und Potenziale es für den<br />
Einsatz von KI im Mobilitätssektor<br />
gibt, wollte <strong>Mobility</strong> von Experten<br />
aus Wissenschaft und Wirtschaft<br />
wissen.<br />
ZUVERLÄSSIGE<br />
ABSICHERUNG<br />
EINER FUNKTION<br />
NOCH OFFENES<br />
FORSCHUNGSTHEMA<br />
WESENTLICHE<br />
VORAUSSETZUNG:<br />
EINFACHE KOMMUNI-<br />
KATION VOM SENSOR<br />
BIS IN DIE CLOUD<br />
Aktuelle Themen und Trends aus<br />
unterschiedlichen Blickwinkeln –<br />
genau das finden Sie hier.<br />
DIETMAR BRÜSS<br />
General Manager Product Management Control Systems, ifm, Essen<br />
Digitalisierung ist heute oft der Schlüssel zum Erfolg, dies gilt auch für mobile<br />
Arbeitsmaschinen. Condition Monitoring vermeidet Ausfälle, Predictive<br />
Maintenance identifiziert ausfallgefährdete Teile und KI-gestützte Fahrerassistenz-Systeme<br />
erhöhen die Sicherheit. Solche Systeme benötigen Informationen,<br />
und deren Quelle sind die Daten der Sensoren. Um aus ihnen relevante<br />
Informationen zu erzeugen, kommt heute schon KI zum Einsatz. Diese arbeitet<br />
je nach Anforderung in Edge-Devices, in den Mensch/Maschine-Systemen<br />
oder in der Cloud. Eine wesentliche Voraussetzung dafür ist eine einfache<br />
Kommunikation vom Sensor bis in die Cloud. Standardisierte digitale Schnittstellen<br />
schon auf Sensorebene spielen dabei eine wichtige Rolle. Nur so<br />
lassen sich die Daten einfach in Informationen umwandeln, auf deren Basis<br />
dann Entscheidungen getroffen werden können. Die mobile Arbeitsmaschine<br />
der Zukunft ist von Grund auf digital und vernetzt. Dadurch kann Arbeit in<br />
vielen Branchen effizienter, vernetzter und nachhaltiger gestaltet werden.<br />
32 MOBILITY <strong>2023</strong>