CDU-Magazin Einblick (Ausgabe 18) - Thema: Kommunen

landesweite Materialreserve für Katastrophen anzulegen – etwa
für Schutzkleidung oder für Material zum Brandschutz. Bei der
Entwicklung des Gesetzes hatte eine Kommission aus Experten
geholfen, die gleich nach den verheerenden Waldbränden vom Kabinett
eingesetzt worden war. Sie hatte die Geschehnisse und Abläufe
objektiv ausgewertet und daraus Maßnahmen zur besseren
Prävention, Bekämpfung und Nachsorge von Waldbränden abgeleitet.
Dabei wurden Vertreter der betroffenen Landkreise, der für
den Wald zuständigen Behörden und den Feuerwehrverbänden
eingebunden. An der Kommission waren auch Vertreter von Landesfeuerwehrverband
und Deutschem Feuerwehrverband sowie
Sächsischem Städte- und Gemeindetag beteiligt.
Eine besondere Ehre ist den beim Kampf gegen die Waldbrände
beteiligten mehreren tausend Einsatzkräften zuteilgeworden. Um
ihnen zu danken, hatte Ministerpräsident Michael Kretschmer die
„Waldbrandmedaille 2022“ gestiftet – ein Zeichen der Anerkennung für
die besonderen Leistungen der Helfer. Nach Ablauf der Einreichungsfrist
Ende 2022 lagen schließlich rund 8.200 Vorschläge in der Staatskanzlei vor
– weit mehr als im Vorfeld erwartet. 3.500 Medaillen hatte die Staatskanzlei
im Vorfeld beschafft, nach Sichtung der Vorschläge wurde gleich eine
zweite Bestellung ausgelöst. Die ersten Medaillen waren noch 2022 durch
Ministerpräsident Michael Kretschmer persönlich überreicht worden, die
übrigen waren an die Landkreise zur weiteren Übergabe verteilt worden.
Kretschmer sprach bei der Übergabe stellvertretend an 38 Einsatzkräfte
von einer wichtigen Gemeinschaftsleistung: „Tag und Nacht haben
haupt- und ehrenamtliche Einsatzkräfte bis zur Erschöpfung dafür gearbeitet,
die Waldbrände einzudämmen und zu löschen. Sie haben mit Entschlossenheit,
Mut und Können noch schlimmere Schäden verhindert.
Für diese beeindruckende Leistung gebührt Ihnen allen großer Dank, Anerkennung
und Respekt. Die Medaille ist ein Zeichen der Wertschätzung.
Ich freue mich sehr über die große Resonanz.“
Innenminister Armin Schuster
ist Sachsens oberster Katastrophenschützer.
Gleich nach den
Waldbränden 2022 reagierte
der Freistaat und erneuerte das
Katastrophenschutzgesetz
QUADS ROLLEN
AUCH BEI DER
BERGWACHT
Mit über 1.000 Einsatzkräften stellte das Deutsche
Rote Kreuz (DRK) einen wesentlichen Teil der Einsatzkräfte
in den sächsischen Waldbrandgebieten.
Insbesondere in der Sächsischen Schweiz waren dabei
die Spezialfähigkeiten der Bergwacht gefragt: Sie
transportierten auf geländegängigen Quads dringend
benötigtes Material zu den Brandherden. Eigentlich
ist die Bergwacht für die Rettung von in Not
geratenen Kletter- und Wanderfreunden zuständig.
Bei den Waldbränden wurden die 400 Bergwächter
aber zu Naturrettern. Diese Aufgabe wollen die
Spezialkräfte auch in Zukunft erfüllen. „Die logistische
und ortskundige Unterstützung der Brandbekämpfer
sowie die Versorgung und Rettung von verletzten
Feuerwehrleuten kann von keiner anderen
Organisation so effektiv geleistet werden wie von
uns“, sagt Hannes Markert, Landesleiter der sächsischen
DRK-Bergwacht. „Sie ist ein unverzichtbarer
Bestandteil bei Flächen- und Vegetationsbränden im
rutsch- und absturzgefährdeten Gelände und muss
in zukünftige Planungen unbedingt einbezogen
werden.“ Er betont: „Die DRK Bergwacht Sachsen
sieht sich weiterhin im Rahmen der medizinischen
Absicherung in diesem Szenario.“
Mit ihren Quads – auch all-terrain
vehicle (ATV) genannt – kann die
Bergwacht wichtiges Material in
schwer zugängliche Gebiete transportieren
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