CDU-Magazin Einblick (Ausgabe 18) - Thema: Kommunen
Das politische Magazin der CDU-Fraktion des Sächsischen Landtages
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Die Gänge waren zu DDR-Zeiten<br />
gegen den Willen der Bürger<br />
verfüllt worden und sind<br />
inzwischen wieder freigelegt<br />
Hier hatten früher echte Ritter das Sagen,<br />
jetzt hat eine Gruppe Rentner die<br />
Regentschaft übernommen: Die Burg<br />
Wehlen in der Sächsischen Schweiz war<br />
einst die drittgrößte Burg Sachsens. Mit<br />
den Jahren verfiel die Burgruine mehr<br />
und mehr – bis sich schließlich vor einigen<br />
Jahren eine Interessengemeinschaft<br />
aus mehreren ortsansässigen<br />
Bürgern ein Herz fasste und die Burgfreunde<br />
Wehlen gründete. 2017 war<br />
das. Seitdem treffen sich Klaus Tittel,<br />
Volkmar Gottlöber, Thomas Heimbold,<br />
Lothar Weber und Karl Heinz Petersen<br />
regelmäßig zu Arbeitseinsätzen auf<br />
der Burg und bringen die Ruine Stück<br />
für Stück auf Vordermann. Tatkräftige<br />
Unterstützung kommt aus dem Ort, teilweise<br />
aber auch von weit her: „Da kommen<br />
sogar welche aus dem Chemnitzer<br />
Raum“, erzählt Klaus Titel, der früher<br />
mal Bürgermeister der kleinen Stadt an<br />
der Elbe war. „Jede kräftige zupackende<br />
Hand zählt“, freut er sich.<br />
Lange Jahre war die Burgruine<br />
von wildem Grün überwuchert.<br />
In einem ersten Projekt<br />
ging es darum, den Bewuchs<br />
zurückzuschneiden<br />
Im ersten Schritt begann der Rentner-Trupp,<br />
das Burgplateau vom Bewuchs<br />
freizuschneiden. In insgesamt<br />
13 Arbeitseinsätzen kamen in den<br />
ersten beiden Jahren schnell über<br />
1.200 Stunden zusammen. Nach dem<br />
Burgfest 2019 begannen dann umfangreichere<br />
Bauarbeiten: So wurden<br />
der Turmstumpf freigelegt und neu<br />
gemauert, ein Tonnengewölbe eingezogen<br />
und der Burgkeller freigelegt.<br />
Die Burgfreunde arbeiteten dabei eng<br />
mit dem Denkmalamt und dem sächsischen<br />
Landesamt für Archäologie zusammen.<br />
Während der Ausgrabungsarbeiten<br />
stießen die Sanierer auf ein<br />
altes Sedan-Denkmal in Form eines<br />
Obelisks. Das Denkmal stammte aus<br />
dem Jahr <strong>18</strong>96 und war zu DDR-Zeiten<br />
aus politischen Gründen und gegen<br />
den Willen der Bevölkerung zerstört<br />
worden. Die Planung der Burgfreunde<br />
sieht vor, dass es wieder zusammenge-<br />
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