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BAUEN & WOHNEN Standbeine der Zukunft. © Philip Herzhoff | Isenhoffs Büro Zudem sieht er die Notwendigkeit darin, dass genehmigte Wohnungen auch gebaut werden müssen. Doch BreFa sind derzeit die Hände gebunden. „Wir können nicht bauen, weil keine Nachfrage da ist. Weil das Angebot nicht leistund finanzierbar ist. Viele warten einfach ab.“ Natürlich weiß Breher auf Basis seiner Erfahrung, dass sie günstiger bauen können, wenn sich das Maß an Reglementierungen und Vorschriften normalisiert, z. B. im Hinblick auf Statik, Brandschutz oder Schallschutz. Aus Sicht des Bauspezialisten wird der Druck auf den Staat irgendwann so groß, dass gehandelt werden muss, in Form von Förderungen, Abschreibungen und Co. „Wir müssen der Unterversorgung mit Wohnraum begegnen, den Wohnungsstau auflösen. Wir müssen den Menschen eine Basis bieten.“ Herrmann begegnet der Notwendigkeit nach Wohnraum mit seiner Erfahrung und in dem Wissen, dass mit Immobilien auch weiterhin Geld verdient werden kann, „…wenn man gut kauft und verkauft“. Selbstverständlich war dieses Geschäft noch nie kurzfristig, erzielt nach mindestens 15 Jahren seine Rendite. Doch es bleibt eine interessante Anlage, auch für diejenigen, die selbst darin wohnen. Betrachtet man die Entwicklung, so weiß Herrmann, dass eine Immobilie, die vor 30 Jahren erworben wurde, heute über das Vierfache an Wert verfügt und dass es sich so weiterentwickeln wird. Und auch er erkennt Potenzial in der bürokratischen Justierung, dass es bei Genehmigungsverfahren und Grundstückausnutzung ein Umdenken braucht, sodass am Ende mehr Fläche auf den Grundstücken verbaut werden kann. Was durchaus auch mit Preisbindungen einhergehen darf. „Kommunen und Baubehörden müssen eine höhere Grundstücksauslastung ermöglichen. Damit relativieren sich die Kosten besser und im Verkauf sind somit andere Preise darstellbar.“ Darüber hinaus erkennt der Immobilien-Spezialist eine Wachstumschance in der Digitalisierung der Branche. Dort ist sie nämlich noch immer nicht flächendeckend angekommen. Dabei ist vieles heute sehr aufwändig, wenn es nicht digitalisiert ist. Wartungen zum Beispiel könnten viel schneller gemeldet werden und erfolgen. „Auf lange Sicht kann nicht mehr alles analog bewältigt werden“, unterstreicht Herrmann. Vieles darf viel mehr in Balance kommen, damit wir weiterhin ein Wohlgefühl empfinden, wenn wir im Allgäu leben. Umso besser, dass die Allgäuer selbst den ganzheitlichen Blick bewahren, für das, was für Mensch und Natur am besten ist. Schon früh begann man hier, den Einklang herzustellen, zum Beispiel die Nutzung von Sonnen- und Wasserkraft zu fördern. „Inzwischen gibt es auch einige Flecken, an denen der Wind ordentlich weht“, bemerkt Gerstandl mit einem Augenzwinkern. Allerdings fordert auch er auf, dass man zur Tat schreiten muss. „Wir müssen schauen, dass das Thema Energie umgeht, dass alle Anforderungen miteinander vereinbar sind. Dazu dürfen wir keine Luftschlösser bauen, sondern müssen den Bezug zur Realität behalten.“ Und auch er drängt die Bürokratie: „Die Dinge dürfen auch beschleunigt werden. Da stehen wir uns ein bisschen selbst im Weg. Im Grunde müssen wir die Zeit gut nutzen und die PS schneller auf die Straße bringen.“ eza! sieht das Potenzial in mehreren Bereichen, in welchen noch etwas getan werden kann. Auch wenn Photovoltaik inzwischen gut läuft, muss die Windenergie deutlich stärker werden. „Beides sind die Standbeine der Zukunft“, gibt uns Sambale preis. Außerdem spricht er die Pflicht zur Wärmewende im Gebäudebereich an. „Wir müssen weg von Öl und Gas und sinnvollerweise machen wir uns Gedanken, wie wir unseren Energieverbrauch generell reduzieren.“ Chancen sieht der Energie-Spezialist auch bei Sanierungen, bei welchen ein besonderes Augenmerk auf die Wärmedämmung gelegt werden muss. Diese ist vor allem auch wirtschaftlich sehr gut darstellbar. „Spätestens zum Zeitpunkt, wenn Farbe und Putz erneuert werden, ist die Wärmedämmung Thema. Dadurch senkt man den Bedarf, reduziert den Verbrauch entsprechend. Gleichzeitig erhöht man den Komfort und sorgt für den Werteerhalt des Gebäudes.“ Die Entwicklungen sind unstet, bringen Unsicherheit und lassen zögern. Viele Möglichkeiten die sich uns bieten, bei gleichzeitig vielen Hürden. Was zu tun ist, ist eine Frage, die wir im Moment tatsächlich nicht ohne Weiteres beantworten können. Aber im Gespräch mit einem Fachmann oder einem Partner, der langjährige Erfahrung mit in das persönliche Projekt bringt, wächst die Zuversicht und die Perspektive, doch etwas Langfristiges, Großartiges und vor allem Persönliches schaffen zu können. Auch wir werden im Austausch mit unseren Interviewpartnern immer sicherer, fühlen uns verstanden und erkennen Auswege aus dieser schwankenden Domäne. Dabei fragen wir uns und unsere Experten, was wir darüber hinaus tun können, um solide zu bleiben. ... 26
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