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wd Frühling 24

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BAUEN & WOHNEN<br />

„Ich<br />

empfinde<br />

das Allgäu<br />

als eine<br />

großartige<br />

Region.“<br />

Was wir selbst tun können<br />

Erste und wohl wichtigste Aufgabe, die wir selbst erfüllen<br />

können, ist, in unserem Zusammenleben aufeinander zu<br />

achten. Sich gegenseitig unterstützen, einander behilflich<br />

sein und ganz besonders freundlich zu sein, sind Säulen, auf<br />

die wir unser Zuhause bauen sollten. Darauf fügen sich die<br />

Realität, die wir im Auge behalten müssen und ein gesundes<br />

Mittelmaß, das wir zwischen Ziel und Sicherheit finden.<br />

Ganz klassisch, sichern wir uns selbst ab, indem wir über<br />

Kosten und Aufwand Bescheid wissen, das Marktgeschehen<br />

beobachten, eine Transparenz schaffen. Auch wenn dies<br />

manchmal bedeutet, dass wir ein wenig geduldig sein und<br />

abwarten müssen. Oder wenn beispielsweise die eigenen<br />

Vorstellungen nicht mit dem Kaufpreis übereinstimmen, dass<br />

wir auch entscheiden müssen, wo wir Kompromisse eingehen<br />

können. Jedenfalls dürfen wir uns gewiss gegen die<br />

blauäugige Variante entscheiden, sei es beim Kauf, bei der<br />

Miete oder bei Investitionen. Und wir dürfen uns umfangreich<br />

beraten lassen, dabei immer hinterfragen, wo die Interessen<br />

aller Beteiligten liegen. Mehrere Meinungen einzuholen,<br />

darf unsere Pflicht sein. Und: „Den Kopf nicht in den Sand<br />

stecken“, rät uns Breher.<br />

Riederer weiß aus ihrem Projekt „Alter Hof sucht neue Liebe“,<br />

dass sich das gegenseitige Erzählen, Zeigen und daran teilhaben<br />

lassen, dass man nicht allein ist, auch helfen kann.<br />

Gepaart mit einem umfangreichen Wissen, das man sich aufbaut<br />

und der richtigen Einstellung dafür, was kommen kann,<br />

ist man bestens gerüstet.<br />

Und immer wieder hören wir die Aufforderung, dass wir uns<br />

auf Regionalität beziehen müssen und in der Nähe sehr viel<br />

Erfüllung finden können. Sich darauf zu besinnen, wo ein<br />

Bedarf tatsächlich zu Grunde liegt oder wo auch Verzicht geübt<br />

werden kann, ist ein wertvoller Gedanke von Gerstandl.<br />

Sambale geht noch einen Schritt weiter und motiviert uns, in<br />

allen Bereichen auf Nachhaltigkeit zu setzen. Wie fahre ich<br />

zur Arbeit, wie kaufe ich ein und ernähre ich mich, wie mache<br />

ich Urlaub, wie wohne ich, wieviel Platz brauche ich – alles<br />

Fragen, über die wir gerne nachdenken und die wir mit in die<br />

Zukunft nehmen.<br />

Der Blick nach vorn<br />

„Ich empfinde das Allgäu als eine großartige Region. Es ist ein<br />

Glück die Zukunft positiv mitgestalten zu dürfen“, schwärmt<br />

Thalmeier. „Wir sind der Überzeugung, dass zu positivem, gelingendem<br />

Zusammenleben einer Gesellschaft alle zusammengehören<br />

– ohne auf den ersten Blick erkennbare Unterschiede<br />

von Gebäuden und Wohnsituationen. Gesellschaft gehört für<br />

uns zusammen.“ Also lenkt die BSG Allgäu den Blick weiterhin<br />

auf das Gute, entwickelt Ideen, ergreift Chancen und<br />

rückt dabei immer wieder die Menschlichkeit, die gegenseitige<br />

Wertschätzung im alltäglichen Leben miteinander in<br />

den Fokus. „Wir streben nach einer positiven Bewegung für<br />

Demokratie und Toleranz. Für die Vielfalt.“<br />

Breher sieht das Allgäu als gefragte, lukrative Region, die<br />

wirtschaftlich gut aufgestellt ist. Nachfrage und Tourismus<br />

sprechen dafür. „Hier passen die Rahmenbedingungen. Wir<br />

haben keinen Grund zum Pessimismus.“<br />

© Philip Herzhoff | Isenhoffs Büro<br />

Dass Menschen immer wohnen müssen, ist uns ebenso<br />

bewusst wie Herrmann. „Wir brauchen nach wir vor die<br />

Zuversicht. Und auch die Erkenntnis, dass wir eine Balance<br />

zwischen Leben und Tourismus finden müssen.“<br />

Im Hinblick auf die Balance sieht sich auch Gerstandl<br />

mit im Boot. Er erkennt, „die Ausgewogenheit, von der<br />

Energieerzeugung, über die Lebensqualität bis hin zum<br />

Glücklichsein, all das müssen wir uns erhalten.“ Laut ihm<br />

müssen wir uns unentwegt die Frage stellen, wie wir<br />

Wirtschaft und Natur in Einklang bringen, damit wir weiterhin<br />

alle gut leben können. Er empfiehlt dazu dezentrale<br />

Lösungen, die intelligent miteinander verknüpft werden, und<br />

einen gewissen Autarkie-Grad, um das Netz zu entlasten und<br />

den Strom selbst zu produzieren, dort wo er verbraucht wird.<br />

„Das Bewusstsein formen, es selbst in die Hand nehmen und<br />

sinnvoll nutzen, das ist die Zukunft.“<br />

Sambale ist es sehr wichtig, dass wir an einem klimaneutralen<br />

Allgäu arbeiten. Dazu bilden sie mit ihrem starken,<br />

interdisziplinären Team aus 50 Mann einen Think Tank in der<br />

Region, der allen Zielgruppen ausreichend Impulse liefert<br />

und solide berät – damit wir unsere Ziele erreichen können.<br />

Interessant und sicherlich ein Stück weit beruhigend ist<br />

seine Erfahrung aus der Vergangenheit: „Wir dürfen nicht<br />

vergessen, dass wir schon immer laufenden Schwankungen<br />

unterworfen waren. Mal ist der Klimaschutz absolut angesagt,<br />

dann wieder die Energiesicherheit. Über Jahre betrachtet<br />

erscheint dies immer wieder in Wellen. Aktuell haben wir uns<br />

noch nicht entschieden, welche Welle wir dieses und nächstes<br />

Jahr haben wollen.“ Doch grundsätzlich ist er mit seinem<br />

Team im Kern der Diskussionen angekommen. Energie und<br />

Klima sind keine Randthemen mehr. „Dass wir künftig nicht<br />

mehr mit Öl und Gas heizen ist Erfahrungssache und muss<br />

Schritt für Schritt umgesetzt werden. Doch insgesamt sind wir<br />

im Allgäu auf einem guten Weg.“<br />

Mit diesem positiven Schlusswort machen auch wir uns<br />

auf den Weg und behalten uns die Meinungen unserer<br />

Gesprächspartner. Wir wollen wie sie zuversichtlich sein und<br />

bleiben. In unseren Projekten setzen wir auf eine fundierte<br />

Beratung und vergleichen. Wir nehmen uns die Zeit, gut zu<br />

recherchieren. Öffnen uns auch neuen Wegen und denken<br />

des Öfteren quer. Wir trauen uns, es anders zu machen als<br />

nur gewöhnlich. Damit wir in unserer Heimat glücklich bauen<br />

und wohnen können. Jeder so, wie er es sich wünscht – denn<br />

dieses Recht haben wir.<br />

<br />

Autorin: Anja Buntz<br />

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