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<strong>wd</strong> PORTRAIT<br />
wir uns nach vorne bewegen und dieser Idee für die Zukunft<br />
folgen wollen. In den Städten läuft es bereits gut, doch in den<br />
ländlichen Regionen sind wir noch benachteiligt. Und wenn<br />
wir einen ÖPNV im ländlichen Raum wollen, dann glaube ich<br />
brauchen wir auch die Unterstützung von Bayern und Berlin.<br />
Wo braucht es Ihrer Meinung nach darüber hinaus<br />
Unterstützung? Was bewegt Sie im Besonderen?<br />
Was mich gerade unglaublich beschäftigt ist das Thema der<br />
Demokratie. Ich verbringe meine Wochenenden gerade auf<br />
Demos, weil ich spüre, dass es eine Angelegenheit ist, die die<br />
Menschen gerade umtreibt und um ein Signal zu setzen, dass<br />
wir gerade an einem Tipping-Point stehen. Wenn wir uns jetzt<br />
nicht zusammensetzen und darüber sprechen, wie wir die<br />
Zukunft gemeinsam gestalten wollen, dann geht uns in der<br />
Gesellschaft sehr viel verloren.<br />
Dabei bedeuten demokratische Prozesse nicht, dass wir<br />
immer in Harmonie und Einigkeit unterwegs sind, dass<br />
es durchaus harte Auseinandersetzungen und auch Streit<br />
über unterschiedliche Inhalte gibt. Aber dass es am Ende<br />
des Tages ein demokratischer Entscheidungsprozess ist<br />
und dass dieser auch stattfindet. Meine Sorge ist, wenn<br />
wir es so weiterlaufen lassen, wie es sich gerade durch<br />
Unzufriedenheit und Protestwahlen zeigt, dass uns eine Kultur<br />
des Miteinanders, auch des sich Auseinandersetzens, verloren<br />
geht. Vor allem auch jungen Menschen die Demokratie<br />
wieder mehr mitzugeben, sie dazu befähigen zu hinterfragen,<br />
ob Informationen valide sind, ist wichtig. Deshalb ist es mir<br />
persönlich ein Anliegen, dieses Thema zu platzieren.<br />
Was mir außerdem am Herzen liegt, ist die Aufmerksamkeit<br />
zu wecken, dass an der Spitze jemand in einer politischen<br />
Verantwortlichkeit ist, gespickt mit Informationen, mit<br />
welchen er die bestmöglichen Entscheidungen trifft. Dafür<br />
brauchen wir in der Gesellschaft ein Grundvertrauen.<br />
Umgekehrt braucht es aber auch die Durchlässigkeit in die<br />
Regionen, für die Wahrnehmung, was diese Entscheidungen<br />
für die Menschen dort bedeuten. Nämlich zum Teil missliche<br />
Entwicklungen und dass dies für die Verantwortlichen präsent<br />
ist. Und ein weiteres Element, das ich für essenziell erachte,<br />
ist: Wir schieben die Verantwortlichkeit gerne auf die höhere<br />
Ebene. Aber auch ich persönlich bin dafür verantwortlich und<br />
kann mit meinem Menschsein dazu beitragen, wie wir miteinander<br />
umgehen. Hier ein Stück weit zu reflektieren, dass<br />
ich dem anderen zuhöre, auch wenn er anderer Meinung ist,<br />
das müssen wir wieder mehr tun. Uns selbst vertrauen, den<br />
anderen wieder mehr vertrauen und vor allen Dingen auch<br />
aushalten. Denn manchmal kann aus einem Disput etwas<br />
Gutes entstehen.<br />
Es gibt einen Satz aus der systemischen Arbeit: „Die Lösung<br />
liegt irgendwo im Raum, ich muss sie nur finden“. Wenn ich<br />
dieses Grundvertrauen habe, dann können wir hier sitzen<br />
und miteinander streiten und am Ende des Tages trotzdem<br />
eine Lösung finden. Und wenn es nur ist, dass wir beide<br />
anerkennen, dass jeder seine Meinung hat. Wenn wir diese<br />
Einstellung wieder mehr leben, dann finden wir auch wieder<br />
mehr Lösungen für Probleme, die wir miteinander haben.<br />
...<br />
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