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2012-03

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Mundart<br />

da reißet die Brücke der Strudel hinab,<br />

und donnernd sprengen dieWogen<br />

des Gewölbes krachenden Bogen.<br />

Und trostlos irrt er an Ufersrand,<br />

wie weit er auch spähet und blicket<br />

und die Stimme, die rufende, schicket,<br />

da stößet kein Nachen vom sichern Strand,<br />

der ihn setze an das gewünschte Land,<br />

kein Schiffer lenket die Fähre,<br />

und der wilde Strom wird zum Meere.<br />

Da sinkt er ans Ufer und weint und fleht,<br />

die Hände zum Zeus erhoben:<br />

“O hemme des Stromes Toben!<br />

Es eilen die Stunden, im Mittag steht<br />

die Sonne, und wenn sie niedergeht<br />

und ich kann die Stadt nicht erreichen,<br />

so muss der Freund mir erbleichen”<br />

Doch wachsend erneut sich des Stromes Wut,<br />

und Welle auf Welle zerrinnet,<br />

und Stunde an Stunde entrinnet,<br />

da treibt ihn die Angst, da fasst er sich Mut<br />

und wirft sich hinein in die brausende Flut,<br />

und teilt mit gewaltigen Armen<br />

den Strom, und ein Gott hat Erbarmen.<br />

Und gewinnt das Ufer und eilet fort<br />

und danket dem rettenden Gotte,<br />

da stürzet die raubende Rotte<br />

hervor aus des Waldes nächtlichem Ort,<br />

den Pfad ihm sperrend, und schnaubet Mord<br />

und hemmet des Wanderes Eile<br />

mit drohend geschwungener Keule.<br />

do d’r Schdrudel ronner de Brecke nom,<br />

on met Gedonner gladschden de Wälln,<br />

fa d’r Brecke d’n Räst ze zerschälln.<br />

Am Ufer rännt hä bedribbelt hin on her,<br />

wi witt hä och guckt, kainer es en d’r Nä’,<br />

met gräfdijer Schdemm hä reft on reft,<br />

doch kai Boot kemmt fam annern Schdrand,<br />

nemes dä än brängt en sin ä’jenes Land.<br />

Kai Ma merrem Färscheff kom!<br />

On zom Meer wuer dä welle Schdrom.<br />

Da hockt hä am Ufer, grischt on flät,<br />

de Hänn hoch zom Zeus hä nom:<br />

”O drossel dä tobende Schdrom!”<br />

On de Zitt fergeat, em Meddach schdeat<br />

de Sonn, on wann se onner geat,<br />

on ech neme erraiche ka de Schdatt,<br />

da moss min Frend schderwe a minner schdatt.<br />

Doch schwellt on schwellt dä Schdrom met Wot,<br />

on ain Wäll no d’r annern Wäll zerrennt,<br />

on Schdonn em Schdonn entrennt,<br />

da driebt än de puere Angst, da fasst hä ser Mot<br />

on schmisst sech ren en de welle Flot,<br />

dailt gewaldich met gräfdije Arme<br />

dä tosende Schdrom, on ain Gott hät Erbarme.<br />

Hä kemmt a’d Ufer, illt schwinn foart<br />

on bedankt sech biem rettende Gotte,<br />

da awer schdierzt en räuberische Horde<br />

hearfoar ussem Wald am sälwe Oart,<br />

ferschberrt äm d’r Wäch on brellt Mord.<br />

Hä ka net wierer, hä kemmt net foarra,<br />

decke Gnebbel di geschwonge ha.<br />

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durchblick 3/<strong>2012</strong> 35

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