2012-03
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Reisen<br />
Granitz“, welches inmitten eines 1.000 Hektar großen Waldgebietes<br />
liegt. Vom Parkplatz Binz erreichen wir mit dem<br />
„Jagdschloss-Express“ das auf einem Berg gelegene Schloss.<br />
Dieser Höhenrücken wurde als Naturschutzgebiet ausgewiesen.<br />
Der Wald, bestehend aus hochgewachsenen, alten Rotbuchen<br />
und Traubeneichen, hat ein sattes, gesundes Grün.<br />
Das Schloß war bis zum Jahre 1944 im Besitz der Familie<br />
von Putbus, stand nach der Inhaftierung des Herrn Malte<br />
von Putbus unter Verwaltung der Nationalsozialisten und<br />
wurde dann im Zuge der<br />
ostdeutschen Bodenreform<br />
enteignet. Bestrebungen<br />
eines Enkels des ehemaligen<br />
Besitzers, diesen<br />
Familienbesitz nach Ende<br />
des Zweiten Weltkrieges<br />
wieder zu erlangen, scheiterten<br />
vor Gericht. Heute<br />
wird das Schloß als Museum<br />
genutzt. Sehr beeindruckend<br />
ist die im Inneren des<br />
Mittelturmes nachträglich<br />
erbaute Wendeltreppe mit<br />
gußeisernen Stufen, 154 an<br />
der Zahl, die wir hochsteigen<br />
und vom Turm aus eine<br />
großartigeAussicht über<br />
weite Teile der Insel Rügen<br />
haben.<br />
Der spätere Besuch in<br />
einer Lachs-Räucherei im idyllischen Hafen Gager ist nicht<br />
nur für mich ein Gourmet-Highlight dieses edlen Fisches.<br />
Frisch geräucherter Lachs in diversen Variationen wird uns<br />
als Lachs-Cocktail serviert – ich kann nur sagen – köstlich!<br />
Etwas nüchterner und ruhiger wird es dann, als wir am<br />
ehemaligen „KdF – Kraft durch Freude“ Erholungsheim,<br />
dem „Koloss von Prora“ vorbeifahren, ein knapp fünf Kilometer<br />
langer Gebäudekomplex aus fünfstöckigen Betonbauten,<br />
Grundsteinlegung noch in der Nazi-Zeit 1936. In<br />
zehntausend Zwei-Bett-Zimmern mit Meeresblick sollten<br />
sich hier 20.000 Menschen erholen. Die Bauarbeiten wurden<br />
bei Kriegsausbruch eingestellt. Zu DDR-Zeiten nutzte<br />
man einige Bauten für die Nationale Volksarmee. Nach der<br />
Wiedervereinigung hat man diverse Blocks zu einer Jugendherberge<br />
ausgebaut. Die restlichen Bauklötze warten<br />
noch auf ihre Investoren.<br />
Mit dem Wetter haben wir wirklich Glück und wandern<br />
am nächsten Morgen über den Nordstrand Richtung Kap<br />
Arkona. Entgegen der allgemeinen Meinung ist hier nicht<br />
der nördlichste Punkt der Insel Rügen, sondern der befindet<br />
sich circa einen Kilometer weiter nordwestlich bei Gellort,<br />
wo auch der 165 Tonnen schwere Findling „Siebenschneider“<br />
zu sehen ist. Auch dieser Weg lässt immer wieder Ausblicke<br />
auf die offene Ostsee zu, die von vielen Schiffen<br />
befahren wird. Wir sind nicht alleine auf dem Wanderweg,<br />
Autorenfoto<br />
Rügen mit seinen berühmten Kreidefelsen<br />
viele Radfahrer begegnen uns in beiden Richtungen. Die<br />
beiden unterschiedlich hohen Türme auf dem Plateau des<br />
Kap Arkona stammen aus jüngerer Zeit. Der kleinere, mit<br />
nur 19 Metern, im Jahre 1828 vom Architekten Karl Friedrich<br />
Schinkel erbaut, daher auch Schinkelturm genannt.<br />
Den größeren errichtete man im Jahre 1902 in direkter Nähe<br />
mit 35 Metern. Dieser neue Turm übernahm dann die<br />
Aufgabe, den Schiffen den Weg vorbei am 45 Meter hohen<br />
rauhen Kap mit Leuchtsignalen zu zeigen.<br />
Immer wieder fahren<br />
wir mit dem Bus durch<br />
Baum-Alleen und einzigartige<br />
Landschaften zu<br />
einem weiteren Zielpunkt.<br />
Über einen Damm erreichen<br />
wir die ehemalige<br />
Hansestadt Stralsund, im<br />
Nordosten Deutschlands,<br />
des Bundeslandes Mecklenburg-Vorpommern,<br />
an<br />
einer Meerenge der Ostsee<br />
gelegen. Auf Grund ihrer<br />
Lage wird sie auch als Tor<br />
zur Insel Rügen bezeichnet.<br />
Drei große Kirchen,<br />
die Marienkirche - Nikolaikirche<br />
und Jakobikirche<br />
und das alte Rathaus<br />
aus Backsteingotik erinnern<br />
an den Reichtum und<br />
auch die Bedeutung mittelalterlicher Kultur dieser Stadt.<br />
Bis zum Jahre 1871 wurde Stralsund durch zehn Stadttore<br />
geschützt, von denen heute noch zwei erhalten sind.<br />
Beide Weltkriege haben ihre Spuren hinterlassen. Nach<br />
1945 wurde die Deutsche Demokratische Republik Machthaber<br />
der Stadt und vernachlässigte die Sanierung der Altstadt.<br />
Im Zuge der Wiedervereinigung wurde Stralsund<br />
jedoch Modellstadt der Städtebauförderung und einschließlich<br />
des Stadthafens so saniert, dass es im Jahre 2002 zum<br />
UNESCO-Weltkulturerbe erklärt wurde.<br />
Rechtsanwaltskanzlei<br />
Dr. Buß & Coll.<br />
Dr. jur. Annette Buß<br />
Tätigkeitsschwerpunkt<br />
- Erbrecht<br />
- Familienrecht<br />
- Erstellung von<br />
Patientenverfügungen<br />
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40 durchblick 3/<strong>2012</strong>