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Jeff Lemire: ESSEX COUNTY Band 1: Geschichten vom Land<br />
DEUTSCHE ERSTAUSGABE<br />
(Essex County Vol. 1: Tales from the Farm.<br />
Top Shelf 2007)<br />
Übersetzung von Thomas Schützinger<br />
Wuppertal, Edition 52, 2010<br />
ISBN 978-3-935229-75-3<br />
122 Seiten, Hardcover<br />
Euro 11,00 [D]<br />
16<br />
Der kanadische Comicautor Jeff Lemire wurde 1976 auf einer kleinen Farm<br />
im Essex County (Ontario) in der Nähe des Eriesees geboren. Er besuchte<br />
eine Filmhochschule, entschied sich dann jedoch für Comics, als er<br />
realisierte, dass Filmemachen nicht so gut zu seiner eigenbrötlerischen<br />
Personalität passt. Lemire ist bekannt für seine launischen, humanistischen<br />
Geschichten und seinen skizzenhaften, filmischen Schwarzweiß-Zeichenstil.<br />
Nachdem er 2005 in Eigenverantwortung das mit dem Xeric Award<br />
ausgezeichnete Comicbuch LOST DOGS veröffentlichte, wurde er von Top<br />
Shelf Productions unter Vertrag genommen. Die ESSEX COUNTY TRILOGY,<br />
welche zwischen 2008 und 2009 erschien, war sein erstes Werk für Top Shelf<br />
und erhielt eine Eisner Award-, sowie eine Harvey Award-Nominierung.<br />
Anfang Juni 2011 wurde bekannt, dass das Comic TALES FROM THE FARM<br />
unter dem Titel Super Zero von John Dykstra verfilmt wird, wobei John Carr<br />
das Drehbuch schrieb und Steven Gilder sowie Alex Chorches als<br />
Produzenten fungieren.<br />
Aktuell lebt Jeff Lemire in Toronto, Kanada. Er ist verheiratet und hat einen<br />
Sohn.<br />
Waisenkinder gibt es auf der ganzen Welt, doch in den nur wenig besiedelten Weiten Kanadas hat ein kleiner Junge wohl nicht von<br />
ungefähr das Gefühl, sehr allein und einsam zu sein. Für Lester, der seit dem Tod seiner Mutter bei seinem alleinstehenden Onkel Ken<br />
lebt, gibt es außer dem Füttern der Hühner und der Schule nur seine Superheldenträume, an denen er sich festklammert. Verspottet von<br />
seinen Mitschülern und belächelt von seinem Onkel findet er nur bei dem ehemaligen Eishockeyspieler Lester so etwas wie Verständnis.<br />
Gemeinsam sitzen sie in den Sommermonaten am Bach und lassen ihrer Phantasie freien Lauf: Sie sind die letzte Bastion der Menschen<br />
gegen die Alien-Invasion …<br />
Jeff Lemire erzählt Lesters Geschichte mit einer einfühlsamen Lakonie, die der Landschaft entsprungen scheint, in der sie spielt. Dort, im<br />
südlichsten Zipfel Kanadas, ist selbst die Großstadt nicht groß und die Gegend von Feldern und einsam dazwischen verstreuten Farmen<br />
geprägt. Abwechslung bietet nur das abendliche Fernsehprogramm und die wenigen Fahrten zur Tankstelle, die gleichzeitig auch<br />
Gemischtwarenladen und Supermarkt und Kiosk sein muss. Lesters Liebe zu den Superhelden-Comics wird durch die bodenständige<br />
Nüchternheit seines Onkels auf eine harte Probe gestellt – doch den beiden gelingt schließlich etwas, dass die meisten Superhelden nicht<br />
schaffen würden: sie springen über ihren Schatten.