Bericht des Rechnungshofes - Der Rechnungshof
Bericht des Rechnungshofes - Der Rechnungshof
Bericht des Rechnungshofes - Der Rechnungshof
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Wien<br />
Reformpoolprojekte Teilbereiche der Gesundheitsreform 2005<br />
mit Länderaspekten in Tirol und Wien<br />
Hinsichtlich der im Evaluierungsbericht erwähnten Leistungsverschie‑<br />
bung vom intra– in den extramuralen Bereich und deren Ausgleich im<br />
Sinne <strong>des</strong> Prinzips „Geld folgt Leistung“ kam es zu keiner abschließen‑<br />
den gemeinsamen Einschätzung durch Land und Sozialversicherung.<br />
25.2 <strong>Der</strong> RH stellte fest, dass bei Leistungsverschiebungsprojekten ein tat‑<br />
sächlicher Gewinn erst entsteht, wenn beim abgebenden Leistungs‑<br />
erbringer (der höhere Kosten als der neue Leistungserbringer hat) ein<br />
Ressourcenabbau erfolgt. Nur in diesem Fall wäre sichergestellt, dass<br />
keine teuren Doppelstrukturen entstehen, die in der Folge mehr Geld<br />
als die bisherige Form der Versorgung kosten. Durch dieses Reform‑<br />
poolprojekt wurde aufgezeigt, dass die Frage, ob tatsächlich eine Leis‑<br />
tungsverschiebung zwischen dem intra– und extramuralen Bereich<br />
stattgefunden hat, von den Kooperationspartnern (Land, Sozialversi‑<br />
cherung) unterschiedlich beurteilt werden kann.<br />
Er empfahl dem WGF und TGF, bei einer nachgewiesenen Leistungs‑<br />
verlagerung sicherzustellen, dass tatsächlich ein Ressourcenabbau<br />
beim abgebenden Leistungserbringer erfolgt, um Doppelstrukturen<br />
bzw. Überversorgungen zu verhindern.<br />
25.3 Laut Stellungnahme <strong>des</strong> Wiener Stadtsenats sei erst bei einem tatsächlichen<br />
Ressourcenabbau bei der leistungsabgebenden Stelle eine nachgewiesene<br />
Leistungsverlagerung eingetreten. Diese Linie werde auch in<br />
zukünftigen Diskussionen mit Sozialversicherungsträgern weiter verfolgt.<br />
Integrierte Versorgung von Schlaganfallpatienten in Wien<br />
26.1 Durch dieses Reformpoolprojekt sollte u.a. die Schlaganfallerkennung<br />
im Notfallmanagement erhöht sowie mehr Schlaganfallpatienten in<br />
kürzerer Zeit an Stroke Units 1) gebracht werden und damit eine opti‑<br />
male Behandlung und Frührehabilitation bereits im Krankenhaus gesi‑<br />
chert werden. Rehabilitationsanträge sollten rechtzeitig im Kranken‑<br />
haus gestellt werden und so ein Anschlussheilverfahren ohne Wartezeit<br />
begonnen werden.<br />
1) Stroke Units sind Spezialstationen zur Behandlung von Schlaganfallpatienten, in<br />
welchen die Patienten interdisziplinär betreut werden und Untersuchungen rund<br />
um die Uhr möglich sind.<br />
Wien 2010/2 171