Bericht des Rechnungshofes - Der Rechnungshof
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Wien<br />
Verrechnung ausländischer Gastpatienten Teilbereiche der Gesundheitsreform 2005<br />
mit Länderaspekten in Tirol und Wien<br />
Bezogen auf die beim TGF gezogene Stichprobe war eine Erhebung der<br />
Erstattungsdauer nicht möglich. Einerseits war zum Auswertungszeit‑<br />
punkt im Mai 2009 erst rund ein Drittel der erhobenen Fälle erstattet<br />
worden. Andererseits war es mehrheitlich weder der Tiroler Gebiets‑<br />
krankenkasse noch dem TGF möglich, die eingelangten Beträge den<br />
dazugehörigen Patienten zuzuordnen. Im Zeitraum 1998 bis 2007 ent‑<br />
wickelte sich die Erstattung von Forderungen gegenüber Gastpati‑<br />
enten wie folgt:<br />
Tabelle 7: Entwicklung der durchschnittlichen Außenstände,<br />
Zahlungseingänge und Außenstandsdauern von<br />
Forderungen gegenüber Gastpatienten in Tirol<br />
durchschnittlicher<br />
Außenstand<br />
Zahlungseingang<br />
durchschnittliche<br />
Außenstandsdauer<br />
Jahr in Mill. EUR in Jahren<br />
1998 20,8 16,7 1,2<br />
2007 62,1 21,9 2,8<br />
Quelle: TGF, Werte ohne Mittel gemäß Gesundheits– und Sozialbereich–Beihilfengesetz<br />
31.2 <strong>Der</strong> RH kritisierte, dass Verrechnungsdaten von Gastpatienten im Zeit‑<br />
raum 2005 bis 2007 in Tirol erst rd. 1,7 Jahre nach der Entlassung <strong>des</strong><br />
Patienten an den Hauptverband weitergeleitet wurden und somit erst<br />
knapp zwei Jahre nach der Entlassung <strong>des</strong> Patienten die ausländischen<br />
Verbindungsstellen erreichten.<br />
Weiters bemängelte der RH, dass sich in Tirol im Zeitraum 1998 bis<br />
2007 sowohl die Höhe der Außenstände als auch die durchschnittlichen<br />
Außenstandsdauern von Forderungen gegenüber Gastpatienten um das<br />
rd. 2,3–Fache erhöhten, der Zahlungseingang im selben Zeitraum hin‑<br />
gegen nur um rd. 30 % anstieg. Die seit 1998 ansteigende Erstattungs‑<br />
dauer war überwiegend durch die mangelhafte Schnittstelle zwischen<br />
dem TGF und der Tiroler Gebietskrankenkasse bedingt.<br />
<strong>Der</strong> RH empfahl dem TGF, auf eine stärkere Koordination und regelmä‑<br />
ßige Abstimmungen mit der Tiroler Gebietskrankenkasse hinzuwirken.<br />
Insbesondere die Datenschnittstelle zwischen der Tiroler Gebietskran‑<br />
kenkasse und dem TGF wäre im Hinblick auf Verbesserungspotenzi‑<br />
ale zu analysieren. Es wären gemeinsam Lösungen mit dem Ziel der<br />
Beschleunigung <strong>des</strong> derzeitigen Verfahrens zu entwickeln.<br />
Wien 2010/2 179