Bericht des Rechnungshofes - Der Rechnungshof
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Fernwärmenutzung bei Wohnhausanlagen<br />
von Wiener Wohnen<br />
Wien<br />
Stadt Wien; Wasser–, Kanal– und<br />
Müllgebühren sowie Energiepreise<br />
53.2 Obwohl die derzeitige Aufteilung <strong>des</strong> Wärmetarifs in einen Grund– und<br />
Arbeitspreis den Bestimmungen <strong>des</strong> HeizKG entsprach, empfahl der RH<br />
der Fernwärme Wien, bei den Einzellieferungsverträgen Überlegungen<br />
hinsichtlich eines energiesparenderen Tarifsystems anzustellen. Dabei<br />
sollten neben dem Energiespargedanken sowohl die Anliegen der Mieter<br />
nach einer überwiegend verbrauchsabhängigen Heizkostenabrechnung<br />
als auch die <strong>des</strong> Unternehmens hinsichtlich der Abdeckung der<br />
hohen Netzinvestitionen berücksichtigt werden.<br />
53.3 Laut Stellungnahme der Fernwärme Wien seien bereits Überlegungen<br />
über ein neues Tarifsystem und Verhandlungen über die Erwirkung<br />
eines neuen Preisbescheids begonnen worden.<br />
54.1 Die Messung <strong>des</strong> Wärmeverbrauchs der Mieter erfolgte ausschließlich<br />
durch Fremdfirmen, welche die ermittelten Daten an die Fernwärme<br />
Wien lieferten. <strong>Der</strong> Wärmeverbrauch für die gesamte Wohnhausanlage<br />
wurde anhand geeichter Wärmemengenzähler in der jeweiligen<br />
Fernwärme–Übergabestation gemessen. Diese Verbrauchsdaten dienten<br />
sodann als Basis für die Abrechnung aller Wohnungen.<br />
Die Verbrauchserfassung in den einzelnen Wohnungen erfolgte überwiegend<br />
mittels Heizkostenverteiler nach dem Verdunstungsprinzip.<br />
Die Verdunstungsröhrchen wurden bei jedem Heizkörper einmal im<br />
Jahr abgelesen (Feststellung der Teilstriche) und ausgetauscht, wodurch<br />
die Kosten für eine Eichung entfielen. In geringem Ausmaß wurden<br />
statt den Verdunstungsröhrchen auch elektronische Heizkostenverteiler<br />
eingesetzt. Anstatt der Ablesung bei jedem Heizkörper war auch<br />
eine jährliche Messung <strong>des</strong> gesamten Wohnungswärmeverbrauchs mittels<br />
Kleinwärmezähler (eventuell mit Fernablesung) möglich. Die Verbrauchsmessung<br />
<strong>des</strong> Warmwassers erfolgte über Durchflussmengenzähler,<br />
wobei der Verbrauch in m 3 erfasst wurde.<br />
Kleinwärmezähler und Warmwasserzähler mussten in bestimmten Zeitabständen<br />
geeicht werden. Messpreise wurden nur für Kleinwärmezähler<br />
verrechnet, weil diese teurer und in den Grundkosten nicht gedeckt<br />
waren. Für jede Wohnhausanlage kam nur ein bestimmtes Messsystem<br />
zur Anwendung, welches vom Wohnbauträger oder von den Mietern<br />
ausgewählt wurde.<br />
54.2 <strong>Der</strong> RH empfahl der Fernwärme Wien, in Zukunft die Installation von<br />
Kleinwärmezählern zu forcieren, weil sich der Verwaltungsaufwand für<br />
die Verbrauchsmessung — vor allem durch eine mögliche Fernablesung —<br />
deutlich verringern würde. Dabei wäre aber auch zu berücksichtigen,<br />
dass die Kleinwärmezähler für die Mieter derzeit teurer kommen.<br />
Wien 2010/2 79