Wider das Vergessen - Erinnerungsorte in Beuel - Bonn stellt sich quer

echte als unveränderliche Leitsätze an den Anfang der Verfassung
der Bundesrepublik Deutschland gestellt:
„Das deutsche Volk bekennt sich ... zu unverletzlichen und
unveräußerlichen Menschenrechten als Grundlage jeder
menschlichen Gemeinschaft, des Friedens und der Gerechtigkeit
auf der Welt ... Die Würde des Menschen ist unantastbar
... Jeder hat das Recht auf freie Entfaltung seiner
Persönlichkeit ... Jeder hat das Recht auf Leben und körperliche
Unversehrtheit ... Alle Menschen sind vor dem Gesetz
gleich ... Niemand darf wegen seines Geschlechts, seiner
Abstammung, seiner Rasse, seiner Sprache, seiner Heimat
und Herkunft, seines Glaubens, seiner religiösen und
politischen Anschauungen benachteiligt oder bevorzugt
werden ... Die Freiheit des Glaubens, des Gewissens und die
Freiheit des religiösen und weltanschaulichen Bekenntnisses
sind unverletzlich ...“
Wir haben in den mehr als 60 Jahren seither immer wieder
wahrnehmen müssen, dass es nicht ausreicht, wenn dies auf
dem Papier steht. Die Wirklichkeit sieht oft anders aus. Damit
diese Grundsätze nicht nur ideeller Natur sind, sondern real,
damit sie in den alltäglichen politischen und gesellschaftlichen
Vorgängen ihren Ausdruck finden und gewahrt werden,
brauchen wir die Erinnerung.
Die Beueler Initiative gegen Fremdenhass, die sich zusammenfand,
als 1992 in mehreren Orten Deutschlands Flüchtlinge
überfallen und ihre Wohnheime angezündet wurden, hat von
Anbeginn ihre Arbeit für Respekt und Toleranz verbunden mit
der mahnenden Erinnerung an die furchtbare Verfolgung in
der Zeit des Nationalsozialismus. Die Erinnerung soll uns veranlassen,
nicht zu schweigen und wegzusehen, sondern wachsam
zu sein, zu handeln und Zivilcourage zu zeigen.
Und dafür gibt es immer wieder Anlässe, zum Teil auch in
unserer Region: Wenn Ausländer zusammengeschlagen oder
angepöbelt werden. Wenn rassistische und diskriminierende
Witze gerissen werden. Wenn festgestellt wird, dass es in
unserem Land No-Go-Areas gibt. Wenn Muslime wegen ihres
Glaubens unter den Generalverdacht des Terrorismus geraten
und bedroht werden, wenn ihnen der Bau von Moscheen
10 WARUM ERINNERN?