Wider das Vergessen - Erinnerungsorte in Beuel - Bonn stellt sich quer

Die Stolpersteine des
Gunter Demnig
30 000 kleine Steine erinnern an Opfer der
Naziverbrechen
„Eine zugleich bewegendere und intelligentere Erinnerung,
Mahnung und Respektbezeugung kann ich mir
nicht vorstellen.“ (Elke Heidenreich)
Sie lebten mitten unter uns. Und wo sie einmal gewohnt haben,
davon zeugen heute diese Steine mit 10 mal 10 cm großen
Messingplättchen, die in den Gehwegen vor den ehemaligen
Wohnhäusern verfolgter, deportierter und ermordeter
Mitbürger eingelassen sind. Jeder Stein dokumentiert ein Einzelschicksal.
Unter der Überschrift „Hier wohnte“ ist in jedem
kleinen Messingquadrat der Name, das Geburtsdatum und –
falls bekannt – Ort und Zeit des Todes jedes Einzelnen eingeprägt.
Die „Stolpersteine“ fordern uns auf, stehenzubleiben,
innezuhalten, uns zu erinnern.
Seit 1996 verfolgt der Kölner Bildhauer Gunter Demnig sein
Projekt. Er bezeichnet es selbst als „dezentrales Monument“.
Tausende Ermordeter hat er auf seine Weise aus der Namenlosigkeit
und uns ins Gedächtnis geholt. Seine kleinen Mahnmale
gibt es in Großstädten ebenso wie in Landgemeinden.
Jeder Stein kostet 120 Euro; finanziert werden sie durch
Spenden, Patenschaften von Bürgern und Schülern. In Beuel
wurden bis Ende 2011 67 Stolpersteine, fast immer eigenhändig,
von Gunter Demnig verlegt. Den ersten Beueler Stolperstein
stiftete am 28.6.2002 die Abiturklasse des St. Adelheid-
Gymnasiums; er erinnert an Ruth Herz.
Es ist schon bemerkenswert, mit wie viel Sorgfalt Gunter Demnig
den Ort für die Stolpersteine vorbereitet und wie behutsam
und respektvoll er sie in die freigelegte Stelle einsetzt.
STOLPERSTEINE 33