Wider das Vergessen - Erinnerungsorte in Beuel - Bonn stellt sich quer

Edith und Ruth Herz - Spuren
Aus „Beueler Erinnerungen“ von Johannes Bücher:
„Ich sehe noch heute die Tochter des Möbelfabrikanten
und Synagogen-Vorstehers Max Goldreich sich
mit kaputtem Schuhwerk durch den Rinnstein der
Friedrichstraße fortschleppen.“
Ruth Herz aus Endenich an Theo Goldreich, 22.2.1942:
„Und so arbeite ich jetzt schon 6 Monate in einer
Wandplattenfabrik in Witterschlick. Es sind jetzt
außer mir nur noch 3 Jüdinnen da, die anderen
konnten die Arbeit nicht leisten. Ich bin darum als
einzigste Frau und Jüdin unter 10 Männern ... „
Ruth hatte einen Betriebsunfall, sie geriet mit der
linken Hand unter den schweren Stempel.
„In der Fabrik hat mir keiner geholfen, ich habe die
Hand nur unter Wasser gehalten und da ist sie ´aufgegangen
wie ein Buchweizenpfannekuchen´. Man sieht
sonst nichts wie eine starke Schwellung. Der Meister
sagte ´Se han Glück jehatt dat de Hand nit aff waar.´“
36 STOLPERSTEINE
Ruth Herz und ihr
Bruder Rafael