Wider das Vergessen - Erinnerungsorte in Beuel - Bonn stellt sich quer

Gestapo verhaftet und nach Bonn in das Gestapo-Gefängnis
gebracht. Was dann mit ihm geschah, ob er in einem Gefängnis
oder Konzentrationslager festgehalten wurde, ist nicht bekannt.
Er muss wohl Ende November/Anfang Dezember zurückgekommen
sein und umgehend die nötigen Schritte für
die Auswanderung in die Wege geleitet haben. Am 3. Januar
1939 erhielten er und seine Frau Bella die Staatsangehörigkeitsausweise,
ohne die Juden nicht ausreisen durften. Anschließend
erwarb er die Einreisezertifikate für Kuba und die
Schiffskarten für die Überfahrt von Hamburg nach Havanna.
Das Fluchtschiff, die „St. Louis“ mit 900 jüdischen Passagieren
an Bord, wurde jedoch bei der Ankunft im Hafen von Havanna
von den kubanischen Behörden zurückgewiesen; es musste
im Juni 1939 die Rückfahrt antreten. Den verzweifelten Bemühungen
des Passagier-Komitees, dem auch Max Weis angehörte,
war es zu verdanken, dass die Passagiere in Belgien,
den Niederlanden, Frankreich und Großbritannien Zuflucht
fanden. Max und Bella Weis überlebten in Großbritannien. Sie
wurden in Cardiff in Wales heimisch, wo Dr. Weis als Arzt in
einem Veteranenhospital arbeitete. In diesem Hospital starb
Max Weis am 25.10.1952 an einer Herzkrankheit. Zwei Tage
danach nahm sich Bella Weis das Leben.
Am 25.10.2002, zum 50. Todestag von Max Weis, wurde der
Doktor-Weis-Platz im Beueler Zentrum feierlich eingeweiht.
Das Passagierkomitee der St. Louis.
Zweiter von links: Max Weis.
STRASSENSCHILDER 27