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Wider das Vergessen - Erinnerungsorte in Beuel - Bonn stellt sich quer

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Siegfried-Leopold-Straße<br />

Siegfried Leopold, geb. 1.2.1883 <strong>in</strong> Pfeddersheim, Kreis<br />

Worms, gestorben am 15.12.1961 <strong>in</strong> <strong>Bonn</strong>. Kaufmann.<br />

Siegfried Leopold zog 1918 nach <strong>Bonn</strong>, wo er Teilhaber der<br />

Möbelfabrik Mandt & Mendel <strong>in</strong> Lengsdorf wurde. Nach der<br />

Machtergreifung durch die Nazis 1933 musste er als Teilhaber<br />

aus der Firma ausscheiden. Ab 1926 war Siegfried Leopold<br />

Vorsitzender der jüdischen Geme<strong>in</strong>de <strong>in</strong> Poppelsdorf.<br />

Bereits nach der Pogromnacht 1938, <strong>in</strong> der auch die Poppelsdorfer<br />

Synagoge Opfer der Brandstiftung wurde, kam Siegfried<br />

Leopold für acht Tage <strong>in</strong> Haft. Die geplante Auswanderung<br />

nach Costa Rica wurde durch den Kriegsbeg<strong>in</strong>n vereitelt.<br />

Durch die Ehe mit se<strong>in</strong>er von der Herkunft her nicht-jüdischen<br />

Frau Auguste war Siegfried Leopold zunächst vor Verfolgung<br />

geschützt, doch im September 1944 wurden auch die beiden<br />

Leopolds deportiert, <strong>in</strong> <strong>das</strong> Lager Köln-Müngersdorf, Siegfried<br />

Leopold von dort weiter <strong>in</strong> e<strong>in</strong> Arbeitslager <strong>in</strong> Thür<strong>in</strong>gen und<br />

dann bis Ende Januar 1945 nach Theresienstadt.<br />

Im Sommer 1945 kehrten beide nach <strong>Bonn</strong> zurück. Sofort<br />

setzte <strong>sich</strong> Siegfried Leopold für den Wiederaufbau der jüdischen<br />

Geme<strong>in</strong>de e<strong>in</strong>. Bis zu se<strong>in</strong>em Tod war er Vorsitzender<br />

der Synagogen-Geme<strong>in</strong>de <strong>Bonn</strong>, zu der nun auch <strong>Beuel</strong> gehörte.<br />

Er starb am 5.12.1961.<br />

Nach der kommunalen Neuordnung musste die <strong>Beuel</strong>er Wilhelmstraße<br />

umbenannt werden. Der Straßenzug, an dem <strong>sich</strong><br />

die <strong>Beuel</strong>er Synagoge befunden hatte, erhielt den Namen von<br />

Siegfried Leopold.<br />

STRASSENSCHILDER 25

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