Masterplan Entwurf - Stadt Aachen
Masterplan Entwurf - Stadt Aachen
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<strong>Stadt</strong>umbau Preuswald<br />
Ausgangsbedingungen<br />
Die Waldsiedlung Preuswald, ein ehemals beliebter und<br />
nachgefragter Wohnstandort, ist inzwischen in die Jahre<br />
gekommen und rückt aus vielfältigen Anlässen als ‚Problemquartier‘<br />
wiederkehrend in das Blickfeld von Politik und<br />
Öffentlichkeit. Schlaglichtartig stehen dafür: Veränderungen<br />
in der Sozialstruktur, Erosion der Versorgungsangebote, hohe<br />
Wohnnebenkosten, unzeitgemäße Wohnqualität (Grundrisse,<br />
Sanitärbereiche, energetischer Zustand), Gefahr wachsender<br />
Fluktuations- und Leerstandszahlen und fehlende Freizeit-,<br />
Kultur- und Bildungseinrichtungen. Die Datenlage des Sozialentwicklungsplans<br />
weist in einigen Indikatoren zur sozialen<br />
Struktur negative Entwicklungen und Tendenzen aus.<br />
Nach mehreren Eigentumswechseln steht die derzeitige<br />
Eigentümerin der ca. 650 Mietwohnungen mit ihrer<br />
Bewirtschaftungsstrategie zunehmend in der Kritik der<br />
Bewohner. Eine Initiative von BewohnerInnen aus dem<br />
<strong>Stadt</strong>teil fordert seit Jahren ein verstärktes Engagement<br />
nicht nur der Eigentümerin, sondern auch der <strong>Stadt</strong><br />
<strong>Aachen</strong> ein. Erste Ansätze zur Stabilisierung des Quartiers<br />
wurden in Angriff genommen und weitergehende Überlegungen<br />
zur Entwicklung der Siedlung sind in Vorbereitung<br />
(Machbarkeitsstudie ‚Entwicklung der Siedlung Preuswald‘<br />
untersucht Entwicklungsstrategien und -inhalte für<br />
die Zukunftsfähigkeit der Siedlung.)<br />
Ziel<br />
Die <strong>Stadt</strong> <strong>Aachen</strong> strebt eine städtebauliche, wohnungswirtschaftliche<br />
und soziale Weiterentwicklung des Siedlungsbereiches<br />
an mit dem Ziel, dem Viertel mittel- und<br />
74<br />
<strong>Stadt</strong>umbau<br />
Preuswald<br />
langfristig wieder den Charakter eines mittelständischen<br />
Quartiers mit hoher Wohnqualität zu geben.<br />
Entwicklungsoptionen<br />
A. Transformationsstrategie: Rückbau mit Abriss des<br />
Hochhauses und schrittweise weiterer sanierungsbedürftiger<br />
Gebäude. Keine weiteren Investitionen in die Infrastruktur<br />
(Schule, Kindergarten), stattdessen schrittweises<br />
Auslaufen der Einrichtungen. Im Ergebnis Rückgang der<br />
heutigen Einwohnerzahl um etwa die Hälfte auf ca. 1.000<br />
bei deutlicher Verschiebung zu älteren Altersgruppen.<br />
B. Kleinteilige Aufwertung (auch in Qualität und<br />
Sicherheit)/Stabilisierung der Siedlung – weitgehend<br />
unter Status-quo-Bedingungen, jedoch Investition<br />
in die vorhandene Infrastruktur und Nahversorgung<br />
(Kindergarten, Schule). Ansiedlung eines Nahversorgungsunternehmens,<br />
Nutzung von Nachverdichtungspotenzialen<br />
mit optionalem Abriss des Hochhauses und<br />
Erschließung einer kleinflächigen Ergänzungsfläche. Im<br />
Ergebnis in etwa Stabilisierung der heutigen Einwohnerzahl<br />
(ca. 2.200) bei zunächst leichter Verschiebung<br />
zugunsten jüngerer Altersgruppen. Risiko einer nicht<br />
selbst tragenden Entwicklung.<br />
c. Eine dauerhaft tragfähige (sich selbst tragende)<br />
Entwicklung der Siedlung und ihrer Infrastruktur ist<br />
möglich, wenn die Einwohnerzahl der Siedlung auf<br />
stabil deutlich über 5.000 Einwohner angehoben wird.<br />
Dies setzt u.a. die Erschließung ausreichend großer<br />
und geeigneter Ergänzungsflächen im Nahbereich und<br />
die Nutzung von Nachverdichtungspotenzialen voraus.<br />
Eine solche Entwicklung wäre mit erheblichen (kaum<br />
wünschbaren) Eingriffen in den angrenzenden Waldbestand<br />
und in die Naturhaushaltsfunktionen sowie mit<br />
erheblichem Ausgleichsbedarf verbunden.<br />
<strong>Stadt</strong>umbau Preuswald:<br />
denkbare Entwicklungsszenarien