Download der Chronik als PDF - VR Genossenschaftsbank Fulda eG
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Die Idee entwickelt sich<br />
14<br />
Aus <strong>der</strong> krisengeschüttelten Anfangszeit heraus<br />
entwickelten sich in Deutschland und auch im<br />
hiesigen Raum politische und wirtschaftliche Verhältnisse,<br />
die letztendlich stabilisierend wirkten<br />
und zu einem Anstieg des allgemeinen, zunächst<br />
bescheidenen Wohlstands führten.<br />
Das Geschäftsgebiet des <strong>Fulda</strong>er Vorschussvereins<br />
und <strong>der</strong> ländlichen Spar- und Darlehenskassenvereine<br />
befand sich in einem weitgehend einheitlichen<br />
Wirtschaftsraum. Die preußische Regierung<br />
verhielt sich wirtschaftspolitisch zunehmend aufgeschlossen.<br />
Dabei waren die Anfangsjahre zunächst von<br />
großer Unsicherheit geprägt gewesen. Aus dem<br />
deutsch-österreichischen Krieg war Preußen 1866<br />
<strong>als</strong> Sieger hervorgegangen. Der Einfl uss und die<br />
Vormachtstellung Preußens stiegen. Kurhessen-<br />
Kassel, das auf <strong>der</strong> Seite <strong>der</strong> Österreicher ge-<br />
För<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> wirtschaftlichen,<br />
sozialen und kulturellen Zielsetzung<br />
<strong>der</strong> Mitglie<strong>der</strong> mittels gemeinschaftlichen<br />
Geschäftsbetriebes.<br />
Ehemaliges Bahnhofsgebäude und -vorplatz in <strong>Fulda</strong><br />
kämpft hatte, musste <strong>als</strong> Folge Stadt und Landkreis<br />
<strong>Fulda</strong> an Preußen abtreten. Ähnlich verhielt<br />
es sich mit dem dam<strong>als</strong> noch selbstständigen<br />
Landkreis Gersfeld, den das ebenfalls geschlagene<br />
Bayern abgeben musste.<br />
Schwierig gestaltete sich in den ersten Jahren <strong>der</strong><br />
Bank <strong>der</strong>en Verhältnis zum Staat. Preußischen<br />
Beamten waren Volksvereine, liberale Vereinigungen<br />
im gesellschaftlichen und wirtschaftlichen<br />
Leben und die vom genossenschaftlichen Grundgedanken<br />
getragenen Organisationen verdächtig.<br />
So for<strong>der</strong>te die damalige Regierung in Kassel die<br />
Stadt <strong>Fulda</strong> auf, die Statuten <strong>der</strong> Genossenschaft<br />
einzureichen. Diesem Wunsch kam <strong>Fulda</strong>s Oberbürgermeister<br />
Franz Rang nicht nach. Er verwies<br />
auf die Kurfürstliche Polizeidirektion, die für die<br />
Aufsicht über das Vereinswesen zuständig war.<br />
Die Einmischung des Staates in die freie Geschäftstätigkeit<br />
war allerdings nur vorübergehend.<br />
So wurde schon 1869 das Genossenschaftsgesetz<br />
für Preußen und den Norddeutschen Bund<br />
verabschiedet. Die Initiative zu diesem Gesetz<br />
war von dem zwischenzeitlich zum Reichstagsabgeordneten<br />
avancierten Hermann Schulze-Delitzsch<br />
ausgegangen. Der Gesetzesauftrag gilt bis<br />
heute: „För<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> wirtschaftlichen, sozialen<br />
und kulturellen Zielsetzung <strong>der</strong> Mitglie<strong>der</strong> mittels<br />
gemeinschaftlichen Geschäftsbetriebes“.