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Download der Chronik als PDF - VR Genossenschaftsbank Fulda eG

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Altes Verwaltungsgebäude des Emaillierwerkes <strong>Fulda</strong><br />

gertum prägte die Kunst, die Kultur, die Geistesgeschichte<br />

aber auch Nationalismus und Liberalismus.<br />

Die Arbeiterbewegung entwickelte sich<br />

ebenfalls. Die Landbevölkerung hingegen verlor<br />

an Bedeutung.<br />

Die Region <strong>Fulda</strong> und ihre Bewohner konnten sich<br />

dieser Entwicklung nicht entziehen. So entstand in<br />

diesen Zeiten die Mehler AG, gegründet <strong>als</strong> Handwerksbetrieb<br />

für Tafelleinen. Die Mechanisierung<br />

<strong>der</strong> Weberei erhielt 1887 Einzug, und 1915 folgte<br />

die Umwandlung in eine Aktiengesellschaft.<br />

Franz Emil Berta gründete 1824 den Kerzenhersteller<br />

EIKA. Die industrielle Fabrikation begann<br />

bereits im ersten Drittel des 19. Jahrhun<strong>der</strong>ts,<br />

und <strong>Fulda</strong> war Mittelpunkt <strong>der</strong> Wachswarenindustrie<br />

in Deutschland.<br />

1867 ist das Gründungsjahr des Emaillierwerks<br />

in <strong>Fulda</strong>. Der Betrieb von Franz Carl Bellinger<br />

prosperierte schnell und war bald einer <strong>der</strong> bedeutendsten<br />

Arbeitgeber. Die Gummiwerke <strong>Fulda</strong><br />

starteten 1901 mit <strong>der</strong> Produktion von Gummiprodukten<br />

wie Haushaltswaren, Gummiabsätzen<br />

für Schuhe, Dichtungsringen für Bier- und Mineralwasserfl<br />

aschen, Gummimatten, Radiergummis<br />

und Gummireifen für „nicht motorisierte“ Fahrzeuge<br />

wie Kin<strong>der</strong>wagen und Pferdekutschen. Ab<br />

1907 war die Produktion von Reifen für motorisierte<br />

Fahrzeuge Hauptschwerpunkt.<br />

Auch die Gesellschaft wandelte sich. Der kapitalistischen<br />

Wirtschaftsorientierung stellte sich die<br />

Arbeiterbewegung entgegen. Die kommunistische<br />

Mensch, Arbeitswelt, Lebensbil<strong>der</strong> im Wandel<br />

Denkweise prognostiziert das Ende des Nation<strong>als</strong>taates<br />

und die Gründung <strong>der</strong> Weltherrschaft <strong>der</strong><br />

Arbeiterklasse. Die Sozialdemokraten hingegen<br />

strebten einen Kompromiss mit dem Nation<strong>als</strong>taat<br />

an und for<strong>der</strong>ten soziale Sicherungssysteme,<br />

die Massenarmut verhin<strong>der</strong>n sollten.<br />

<strong>Fulda</strong> war historisch durch Fürstäbte und -bischöfe<br />

geprägt. Die Säkularisierung 1802 entmachtete<br />

zwar die Fürstbischöfe, die starke Verbundenheit<br />

<strong>der</strong> Region und ihrer Menschen mit <strong>der</strong> katholischen<br />

Kirche und <strong>der</strong>en Werte bestand jedoch fort.<br />

Die einsetzende Massenproduktion in den sich<br />

entwickelnden Län<strong>der</strong>n führte zum Teil zu einem<br />

Überangebot, so dass Absatzmärkte außerhalb<br />

Europas gesucht wurden. Im Versuch <strong>der</strong> europäischen<br />

Kolonialmächte, sich ihre Einfl usssphären<br />

außerhalb des eigenen Kontinents zu sichern,<br />

kam es immer wie<strong>der</strong> zu Konfl ikten. Diese Rivalitäten<br />

eskalierten 1914 im Ersten Weltkrieg.<br />

Der Erste Weltkrieg war <strong>der</strong> erste technisierte<br />

Krieg. Die Technisierung <strong>der</strong> Kriegsführung zeigte<br />

sich auch in <strong>der</strong> enormen Produktion von Geschützen,<br />

Maschinengewehren und Panzern, die<br />

es zuvor nicht gegeben hatte. Ohne Rücksicht auf<br />

die Bürger zu nehmen, wurden alle Ressourcen<br />

an die Front umgeleitet. Die wirtschaftlichen Probleme<br />

<strong>der</strong> 20er Jahre in Deutschland waren zum<br />

Teil Spätfolgen dieser Kriegspolitik.<br />

Der Erste Weltkrieg hinterließ gewaltige Spuren.<br />

2,04 Millionen deutsche Soldaten sind gefallen,<br />

über 4,21 Millionen wurden verletzt, fast eine<br />

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