Download der Chronik als PDF - VR Genossenschaftsbank Fulda eG
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Hans Vogel, Axel Greuling, Emil Schratz, Manfred Gerhard, Helmut Felber<br />
nen Mitglie<strong>der</strong> nicht bereits ausreichend genutzt,<br />
wurden sie auch an Mitglie<strong>der</strong> <strong>der</strong> Nachbargenossenschaften<br />
verliehen.<br />
Mit zunehmendem gemeinschaftlichem Bezug<br />
von landwirtschaftlichen Waren (Düngemittel,<br />
Saatgut, Thomasmehl, Kohle) wurden die bereits<br />
vorhandenen Lagerfl ächen knapp. Weitere Grundstücke<br />
und Gebäude (jetzt zunehmend auch mit<br />
Geschäftsräumen) wurden erworben beziehungsweise<br />
bebaut.<br />
Zu Beginn wurden die Geschäfte in <strong>der</strong> Regel<br />
ehrenamtlich geführt. Die Geschäftszeiten waren<br />
stark eingeschränkt und oft nicht regelmäßig.<br />
Erst im Laufe <strong>der</strong> Zeit und mit zunehmendem<br />
Umsatz im Bank- und Warengeschäft wurden die<br />
Öffnungszeiten ausgeweitet und feste Kassenstunden<br />
eingerichtet. So hatte beispielsweise <strong>der</strong><br />
Neuhöfer Darlehenskassenverein im Jahr 1936<br />
folgende Kassenstunden: montags bis freitags<br />
von 8.30 bis 12.00 Uhr und von 14.30 bis 18.00<br />
Uhr, samstags von 8.30 bis 13.00 Uhr und sonntags<br />
„für beson<strong>der</strong>e Fälle“ nur nach dem Hauptgottesdienst<br />
bis 12 Uhr.<br />
Mit <strong>der</strong> eingangs zitierten Gesetzesnovelle von<br />
1889 wurde die Gründung von Genossenschaften<br />
mit beschränkter Haftpfl icht zulässig. Zuvor<br />
hatten die Mitglie<strong>der</strong> unbeschränkt gehaftet, was<br />
vielen zu riskant erschien. Die Umwandlung<br />
von Genossenschaften in solche mit beschränkter<br />
Haftpfl icht, wie sie heute üblich sind, begann<br />
im hiesigen Geschäftsgebiet jedoch erst relativ<br />
spät. Die meisten <strong>der</strong> zu diesem Zeitpunkt noch<br />
eigenständigen Raiffeisenkassen stellten ihre<br />
Haftform erst in den Jahren 1946, 1949 und<br />
1961 bis 1963 um.<br />
Als Kin<strong>der</strong> ihrer Zeit modifi zierten die Genossenschaften<br />
immer wie<strong>der</strong> ihre Organisationsform<br />
und formulierten neue ökonomische Antworten<br />
auf aktuelle Herausfor<strong>der</strong>ungen eines sich ständig<br />
verän<strong>der</strong>nden Umfelds. Am schwierigsten war<br />
dies unter den konträr zu eigenen Prinzipien stehenden<br />
Bedingungen <strong>der</strong> nation<strong>als</strong>ozialistischen<br />
Diktatur. Aber selbst dam<strong>als</strong> verloren sie ihre<br />
Grundsätze nicht aus dem Blick.<br />
Nach 1945 knüpfte die genossenschaftliche Bewegung<br />
wie<strong>der</strong> entschlossen an ihre identitäts-