Download der Chronik als PDF - VR Genossenschaftsbank Fulda eG
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16<br />
Blick in die<br />
Friedrichstraße:<br />
Erster Geschäftssitz<br />
des Vorschuß-<br />
Vereins zu <strong>Fulda</strong><br />
Die bis dahin eher noch durch mittelalterliche<br />
und barocke Bausubstanz geprägte Stadt wuchs<br />
rasant. So entstanden neue Stadtviertel wie zum<br />
Beispiel die durch noble Neubauten geprägte<br />
Bahnhofstraße, die die Altstadt mit dem bis dahin<br />
weit außerhalb <strong>der</strong> Stadt liegenden Bahnhof<br />
verband.<br />
Der rasche Wechsel <strong>der</strong> Geschäftslokale in den<br />
ersten Jahren <strong>der</strong> Bank zeugt von <strong>der</strong> wachsenden<br />
Bedeutung des „Vorschuß-Vereins zu <strong>Fulda</strong>“. Auf<br />
die erste Adresse von 1862 – Friedrichstraße 4 im<br />
Hause von Balthasar Josef Wahler – folgte kurze<br />
Zeit später die Marktstraße 13. Die Ausdehnung<br />
des Geschäftsbetriebes sowie Sicherheitsmängel<br />
führten am 1. Juli 1886 zu einem Umzug in das<br />
umgebaute Parterrelokal des Fabrikanten Franz<br />
Carl Bellinger in <strong>der</strong> Nonnengasse 3. Gleichzeitig<br />
wurden die Öffnungszeiten – ursprünglich<br />
nur samstags vormittags – auf die Vormittage von<br />
Mittwoch und Samstag ausgedehnt. Wenig später<br />
war <strong>der</strong> Verein an allen Werktagen ganztägig im<br />
Einsatz.<br />
Schon vor dem Jahrhun<strong>der</strong>twechsel wurde es auch<br />
in <strong>der</strong> Nonnengasse zu eng. Hatte die Bank bisher<br />
ihre Geschäfte in angemieteten Räumen <strong>der</strong> Stadt<br />
betrieben, erlaubte nun die wirtschaftliche Situation<br />
den Bau eines eigenen, repräsentativen Bankgebäudes.<br />
Nach den Plänen des renommierten<br />
Architekten Wilhelm Martens aus Berlin wurde<br />
es 1899 an <strong>der</strong> Bahnhofstraße 1 für 95.000 Goldmark<br />
errichtet. Wilhelm Martens (1842–1910)<br />
war Schüler und Schwiegersohn des legendären<br />
Architekten Martin Gropius. Er entwarf unter<br />
an<strong>der</strong>em das Bankgebäude für die Bayerische Vereinsbank<br />
in München, Kardinal-Faulhaber-Straße<br />
14 (1885/86), das Bankgebäude für die Zweignie<strong>der</strong>lassung<br />
<strong>der</strong> Deutschen Bank AG in Bremen,<br />
Domshof 25 (1889–1891), die Villa für den Fabrikanten<br />
Paul Herz in Berlin-Wannsee (1891/92),<br />
das Bankgebäude <strong>der</strong> Berliner Bank AG in Berlin<br />
(1901), heute Sitz des Deutschen Sparkassen- und<br />
Giroverbandes, sowie das Bankgebäude für die<br />
Zweignie<strong>der</strong>lassung <strong>der</strong> Bergisch-Märkische Bank<br />
AG in Düsseldorf, Königsallee 45 (1905).<br />
Das neue <strong>Fulda</strong>er Bankgebäude war in seinen Dimensionen<br />
für die damalige Bank so groß, dass es<br />
bis in die 60er Jahre an Dritte (zum Beispiel <strong>als</strong><br />
Wohnung für den Bankvorstand) untervermietet<br />
Zweiter Geschäftssitz<br />
des Vorschuß-Vereins zu<br />
<strong>Fulda</strong> in <strong>der</strong> Marktstraße