Download der Chronik als PDF - VR Genossenschaftsbank Fulda eG
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78<br />
Autor: Alfred Auth<br />
Wie das Girokonto beim<br />
Bürger ankam<br />
Das Girokonto hat etwa seit 1958 bis heute<br />
Dimensionen angenommen, die man sich<br />
anfangs nicht in den kühnsten Träumen<br />
vorstellen konnte.<br />
Dam<strong>als</strong> gab es keine Computer, die alles miteinan<strong>der</strong><br />
verknüpfen. Nur selten erleichterten<br />
Buchungsmaschinen die Arbeit. Die einzelnen<br />
Buchungen wurden mit <strong>der</strong> Durchschreibebuchführung<br />
verbucht. Dies ging folgen<strong>der</strong>maßen: Der<br />
Kunde kam, tätigte eine Ein- o<strong>der</strong> Auszahlung.<br />
Dazu wurde ein Beleg geschrieben, <strong>der</strong> zunächst<br />
im Kassenbuch für die Kassenabstimmung einzutragen<br />
war. Danach wurde <strong>der</strong> Vorgang auf dem<br />
Kundenkontoblatt handschriftlich verbucht. Ausgehende<br />
Überweisungen wurden ausnahmslos<br />
vom Bankmitarbeiter mit <strong>der</strong> Hand geschrieben<br />
und über die Zentralbank zur Ausführung gegeben.<br />
Die Verbuchung wurde zu Lasten des Kunden<br />
und die Gutschrift auf das Zentralbankkonto<br />
getätigt. Eingehende Überweisungen kamen über<br />
die Zentralbank und wurden über das Kundenkonto<br />
entsprechend verbucht.<br />
Zu dieser Zeit erhielt <strong>der</strong> Kunde keine Kontoauszüge.<br />
Stattdessen führte er ein Kontogegenbuch.<br />
Hier wurden die Einträge vom Kundenkontoblatt<br />
handschriftlich eingetragen. Ebenso verhielt es<br />
sich bei einem Sparbuch. Mit <strong>der</strong> Zeit erleichterten<br />
Buchungsmaschinen und -automaten die<br />
handschriftliche Arbeit.<br />
Löhne und Gehälter wurden anfangs noch bar<br />
gezahlt. Alles wurde zu jener Zeit aus <strong>der</strong> Lohn-<br />
tüte beglichen. Wohnte <strong>der</strong> Empfänger weiter<br />
weg, wurden Verbindlichkeiten per Zahlungsanweisung<br />
durch die Post o<strong>der</strong> über das Girokonto<br />
bei <strong>der</strong> Bank abgewickelt. Über dieses Girokonto<br />
liefen keine regelmäßigen Zahlungen.<br />
Als mit <strong>der</strong> Zeit die Arbeitgeber große Mengen<br />
Bargeld für die zweiwöchentlichen o<strong>der</strong> monatlichen<br />
Lohnzahlungen benötigten, wurden nach<br />
und nach Vereinbarungen getroffen, die Löhne<br />
und Gehälter per Banküberweisung auszuzahlen.<br />
Dies war für die Firmen ein großer Vorteil. Sie<br />
brauchten kein Bargeld mehr in die Tüten abzuzählen.<br />
Nachteil für den Arbeitnehmer: Er musste<br />
nun regelmäßig zur Bank gehen und sein Geld holen.<br />
Auch diese Überweisungsgutschriften waren<br />
im Kontogegenbuch handschriftlich einzutragen.<br />
Mit dem Einsatz von Buchungsautomaten wurden<br />
dann automatisch Kontoauszüge gedruckt.<br />
Sie lösten die Kontogegenbücher ab.<br />
Es dauerte Jahre, bis das Girokonto allgemein<br />
akzeptiert wurde, doch angesichts <strong>der</strong> offensichtlichen<br />
Vorteile war sein Siegeszug programmiert.<br />
Heute läuft <strong>der</strong> gesamte private Zahlungsverkehr<br />
über diesen Weg. Daueraufträge, Überweisungen,<br />
Lastschriften, Barein- und -auszahlungen sind<br />
ohne Aufwand realisierbar, Kontoüberziehungen<br />
kein Hin<strong>der</strong>nis. Wer früher sein Konto überziehen<br />
wollte, hatte dafür einen Kontokorrentkredit zu<br />
beantragen, <strong>der</strong> in jedem Einzelfall zu genehmigen<br />
war. Hierzu waren Kreditsicherheiten zu hinterlegen.<br />
Heutzutage gewährt die Bank Lohn- und<br />
Gehaltsempfängern von sich aus einen Dispositionskredit<br />
auf dem Lohn- und Gehaltskonto, ohne<br />
dass es einer hinterlegten Sicherheit bedarf.