E.ON Ruhrgas GB 2005 D - E.ON Ruhrgas AG
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Daraus ergab sich die Konsequenz, dass<br />
einerseits – solange Versorgungssicherheit aus<br />
eigenen Lieferquellen existierte – Vorteile<br />
gegenüber dem EU-Kontinent gegeben waren:<br />
• niedrigere Gaspreise,<br />
• geringer Investitionsbedarf,<br />
• mehr Wahlfreiheit für Kunden,<br />
• höhere Transparenz.<br />
Andererseits – nach Rückgang der einheimischen<br />
Gasproduktion – kam es zur Kehrtwende<br />
von „splendid isolation“ zu „globalem Wettbewerb<br />
um die Ressourcen“.<br />
Das bedeutet auf der Preisebene: hohe Preise<br />
und hohe Preisvolatilität sowie höchste Spotgaspreise<br />
in dem immer noch viertgrößten<br />
Produzentenland.<br />
Die Kehrtwende hatte auch eine ausgeprägte<br />
Saisonalität bei Gaspreisen zur Folge mit dem<br />
Effekt, dass ausgerechnet in Phasen hohen<br />
Verbrauchs die Preise hoch waren.<br />
Im Bereich Infrastruktur entwickelte sich zwar<br />
diskriminierungsfreier Netzzugang, aber um<br />
den Preis zunächst nicht auskömmlicher Tarife<br />
mit Risiken für Funktionsfähigkeit und Sicherheit<br />
der Gasinfrastruktur.<br />
Die Erwartung, dass hohe Preise in Zeiten<br />
knappen Erdgases eine sichere, ausreichende<br />
Versorgung garantieren, wird durch die Realität<br />
nicht bestätigt. Hohe Preise sind auf einem<br />
unvollkommenen Markt kurzfristig nicht in<br />
der Lage, Angebot und Nachfrage physisch in<br />
Übereinstimmung zu bringen. Der dazu<br />
erforderliche Ausbau der Gasinfrastruktur und<br />
die Realisierung neuer Bezugsverträge mit<br />
den großen Erdgasproduzenten lassen sich<br />
nicht kurzfristig realisieren. Es gibt eben keine<br />
„Online-Verbindung“ zwischen Preis und<br />
Angebot von Erdgas.<br />
Schlussfolgerungen aus den UK-Entwicklungen<br />
Das UK-Regulierungsmodell der<br />
Vergangenheit hatte sehr spezielle Voraussetzungen,<br />
die so nicht mehr gegeben sind<br />
(Eigenversorgung). Deshalb ist es keine<br />
Blaupause für die kontinentale Gaswirtschaft.<br />
Fortschritte bei der Versorgungssicherheit<br />
des UK-Gasmarktes sind nicht wirklich durch<br />
Magazin<br />
Entwicklung des Erdgasaufkommens in der EU 25<br />
in Mrd m 3<br />
600<br />
525<br />
450<br />
375<br />
300<br />
225<br />
150<br />
75<br />
0<br />
<strong>2005</strong> 2010 2015 2020<br />
LNG-Anteil<br />
an Importen 10% 20% 20% 22%<br />
<strong>2005</strong> vorläufig<br />
* davon: Nigeria 3%, Katar 3%<br />
Basis für Importe: kontrahierte Mengen, voraussichtliche Vertragsverlängerungen<br />
Russland ohne Mengen über die Nordeuropäische Gaspipeline (NEPG),<br />
sind in fortgeschrittenen Projekten berücksichtigt<br />
bloße Ansprüche aus dem UK auf Versorgungssicherheitsleistungen<br />
und -einrichtungen<br />
der kontinentalen Gaswirtschaft zu erreichen.<br />
Es ist von der Erwartung auszugehen, dass<br />
sich die beiden Gasmarkt-Modelle annähern<br />
werden:<br />
• Das UK dürfte stärkere Anstrengungen<br />
und entsprechende Modifizierungen seines<br />
Regulierungsmodells vornehmen, um die<br />
Versorgungssicherheit nachhaltig zu verbessern,<br />
so dass die Zustandsbeschreibung<br />
des britischen Energieministers Wicks<br />
„We have no risk takers“ überwunden<br />
werden kann.<br />
• Die kontinentale Gaswirtschaft wird<br />
weitere Schritte in Richtung Liberalisierung<br />
und mehr Transparenz gehen müssen.<br />
Ausgangslage in Deutschland und Europa:<br />
Think global, act European! Der weitere<br />
Verbrauchsanstieg, die rückläufige Eigenförderung<br />
in Europa und die erheblich gestiegene<br />
Bedeutung von verflüssigtem Erdgas (LNG)<br />
stellen die gesamte europäische Gaswirtschaft<br />
vor neue Herausforderungen. Sie bestehen in<br />
einem hohen Investitionsbedarf zur Erschließung<br />
neuer Felder und deren Anbindung über<br />
neue Infrastrukturprojekte sowie im globalen<br />
Wettbewerb zwischen den Importregionen<br />
Europa, USA und Asien.<br />
Deckungslücke<br />
Fortgeschrittene Projekte<br />
Sonstige Nicht-EU-Importe*<br />
Algerien<br />
Russland<br />
Norwegen<br />
Sonstiger EU-interner Handel<br />
Niederlande<br />
Förderung zum<br />
heimischen Verbrauch<br />
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