E.ON Ruhrgas GB 2005 D - E.ON Ruhrgas AG

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46 Branchenreport Erdgas aus Russland für Europa Erdgasvorkommen Erdgasleitungssystem vorhanden Erdgasleitungssystem geplant oder in Bau Paris Bonn Berlin Rom Prag Wien Warschau Belgrad Budapest Sofia Athen Murmansk Helsinki St. Petersburg Riga Vilnius Tallinn Minsk Kiew Shtokman Torzhok Ankara Aus Russland bezogen europäische Importländer insgesamt 138 Mrd m 3 Erdgas, 3 Prozent mehr als 2004. Russland deckte 26 Prozent des europäischen Erdgasbedarfs und blieb damit das mit Abstand wichtigste externe Lieferland für Europa. Aus Algerien wurden insgesamt knapp 60 Mrd m 3 Erdgas nach Europa geliefert (2004: 52 Mrd m 3 ), davon etwa 36 Mrd m 3 per Pipeline nach Italien, Slowenien und zur Iberischen Halbinsel und die übrigen Mengen in verflüssigter Form nach Frankreich, Spanien, Türkei, Belgien, Italien und Griechenland. Moskau Astrachan Uchta Baku Kharasavey Bovanenko Punga Orenburg Karachaganak Vorkuta Shatylk Medvezhje Nadym Jamsovey Surgut Jamburg Tjumen Sovetabad/ Dauletabad Aus weiteren Drittländern wurden mit insgesamt knapp 40 Mrd m 3 gut 45 Prozent mehr Erdgas bezogen als im Vorjahr, und zwar im Wesentlichen in verflüssigter Form. Urengoy Shurtan Auf LNG-Bezüge entfielen insgesamt etwa 11 Prozent des gesamten Erdgasaufkommens in Europa (2004: 8 Prozent). LNG-Lieferländer waren Ägypten, das 2005 erstmals Erdgas in verflüssigter Form nach Spanien und Frankreich exportierte, Katar, Libyen, Nigeria, Trinidad/ Tobago sowie weitere Staaten der Golfregion. Hinzu kamen Lieferungen von Libyen nach Italien über die neue Unterwasser-Pipeline „Green Stream“. Zapoljarnoje Yuzhno- Russkoje Almaty
Insgesamt waren die Bezüge aus Drittländern nicht nur durch ihren steigenden Anteil am europäischen Erdgasaufkommen gekennzeichnet, sondern auch durch eine wachsende Bedeutung von LNG und eine Erweiterung des Kreises der Lieferländer. Deutschland Energieverbrauch rückläufig Der deutsche Primärenergieverbrauch lag 2005 um 1,3 Prozent oder 4,6 Mio t OE unter dem Vorjahresniveau. Der Rückgang war im Wesentlichen bedingt durch die nur geringe konjunkturelle Dynamik und dämpfende Wirkung der hohen Energiepreise. Er betraf insbesondere Kernenergie, Stein- und Braunkohle sowie das Mineralöl. Energieimportrechnung kräftig gestiegen Die Aufwendungen für den Import von Energie (netto, d.h. Importe abzgl. Exporte) erreichten 2005 mit gut 52 Mrd € einen neuen Höchststand. Der bisherige Höchstwert belief sich auf gut 42 Mrd € und wurde 1985 erreicht (alte Bundesländer). Der Anstieg gegenüber 2004 um rund 14 Mrd € bzw. gut ein Drittel war im Wesentlichen preisbedingt: • Für den Import von Rohöl mussten 2005 gut 34 Mrd € aufgewendet werden, etwa 10 Mrd € mehr als 2004. Hierfür war der Anstieg der Importpreise maßgeblich, der auf die Preisentwicklung auf den internationalen Märkten, aber auch auf die Abwertung des Euro gegenüber dem US-Dollar zurückzuführen war. Er fiel noch kräftiger aus als im Jahresvergleich 2004/2003. Mit 314 €/t kostete Rohöl frei Grenze 2005 über 40 Prozent mehr als 2004. Der Importpreis erreichte damit fast den bisherigen Rekordwert (1984: 318 €/t; alte Bundesländer). Die Importe von Mineralölprodukten beanspruchten mit insgesamt 1,5 Mrd € nur unwesentlich mehr als im Jahr zuvor. Branchenreport • Die Aufwendungen für den Import von Erdgas (netto) erreichten mit 13,6 Mrd € nach 2004 (10,0 Mrd €) wiederum einen neuen Spitzenwert. Dieser Anstieg um gut ein Drittel war vor allem auf einen kräftigen Anstieg der Importpreise zurückzuführen. Der durchschnittliche Importwert frei Grenze war 2005 gut ein Drittel höher als 2004, lag damit aber noch unter dem bisherigen Höchstwert, der Mitte der 80er Jahre in den alten Bundesländern erreicht worden war. • Der Import von Steinkohle beanspruchte wie im Vorjahr insgesamt knapp 3 Mrd €. Höheren Importpreisen standen dabei niedrigere Importmengen gegenüber. Die gesamten Aufwendungen für den Energieimport entsprachen etwa 2,3 Prozent des Bruttoinlandsprodukts 2005 in Deutschland (2004: 1,7 Prozent). Erdgasaufkommen: Höhere Bezüge aus dem Ausland Das Erdgasaufkommen in Deutschland erhöhte sich im Berichtsjahr um 2 Prozent; hierbei sank die inländische Förderung um rund 3 Prozent, während die Bezüge aus dem Ausland um rund 3 Prozent anstiegen. Entsprechend ergaben sich leichte Strukturverschiebungen zu Lasten der deutschen Produktion und zu Gunsten der Importe: Das Erdgas stammte 2005 zu 15 Prozent (2004: 16 Prozent) aus inländischer Förderung und zu 85 Prozent (2004: 84 Prozent) aus Einfuhren: • Die Erdgasbezüge aus Russland betrugen rund 35 Mrd m 3 . Russland war mit einem Anteil am Erdgasaufkommen von 34 Prozent (2004: 35 Prozent) wiederum wichtigstes Lieferland. Umgekehrt blieb Deutschland größtes Abnehmerland für russisches Erdgas, in das nach wie vor etwa ein Viertel der russischen Erdgaslieferungen nach Europa floss. • Die Erdgasbezüge aus Norwegen erhöhten sich um 5 Prozent auf rund 26 Mrd m 3 , der Anteil des Erdgases aus Norwegen auf 25 Prozent (2004: 24 Prozent) des gesamten Aufkommens. Die Lieferungen nach Deutschland, dem weiterhin größten Absatzmarkt für Erdgas aus Norwegen, entsprachen gut einem Drittel der gesamten norwegischen Erdgasexporte. 47
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