E.ON Ruhrgas GB 2005 D - E.ON Ruhrgas AG
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die Energieprojekte benötigte Kapital noch<br />
stärker als bisher privat finanziert werden müssen.<br />
Es wird daher davon ausgegangen, dass<br />
in den Nicht-OECD-Regionen direkte ausländische<br />
Investitionen eine zunehmend wichtige<br />
Quelle für Kapital darstellen werden.<br />
Nur wenige Staaten könnten die anstehenden<br />
Investitionen vollständig finanzieren, selbst<br />
wenn sie dies wollten, schreibt die IEA. Die<br />
Beschaffung von Privatkapital wird daher entscheidend<br />
davon abhängen, inwieweit die<br />
Staaten die Voraussetzungen für ein attraktives<br />
Investitionsklima schaffen.<br />
Energieimporte bleiben integraler Bestandteil<br />
der Energieversorgung Der Energiebedarf<br />
in Deutschland wie in Europa kann auch in<br />
Zukunft nicht ohne Energieimporte in substanziellem<br />
Ausmaß gedeckt werden. Ziel muss<br />
es deshalb sein, die Energiezufuhr aus Drittländern<br />
ökonomisch wie politisch stabil und<br />
risikominimierend zu gestalten.<br />
Gebraucht wird heute wie morgen eine breite<br />
Palette der überwiegend importierten Energieträger<br />
ebenso wie die der Lieferregionen,<br />
eine Vielfalt der Lieferanten ebenso wie die der<br />
Lieferwege. Es besteht aber heute kein Anlass,<br />
Versorgungskrisen als Folge steigender<br />
Energieimporte und geopolitischer Risiken<br />
a priori als unausweichlich an die Wand zu malen<br />
und importierten Energien den Stempel<br />
der Unsicherheit aufzudrücken. Für Erdgas gibt<br />
es in einem solchen Mix gute Möglichkeiten,<br />
seine Position in der europäischen wie der<br />
deutschen Energieversorgung im Wettbewerb<br />
zu festigen.<br />
Bundeswirtschaftsminister Michael Glos zählt<br />
Versorgungssicherheit zu den wichtigsten<br />
energiepolitischen Zielen und äußerte sich auf<br />
einer energiewirtschaftlichen Tagung Anfang<br />
2006 zufrieden darüber, dass Deutschland<br />
„sowohl seitens der Unternehmen als auch<br />
auf staatlicher Ebene ein funktionsfähiges Instrumentarium<br />
hat, um auf hypothetische<br />
Lieferengpässe adäquat reagieren zu können“.<br />
Magazin<br />
Erdgasbeschaffung vor großen Herausforderungen<br />
Auf der Beschaffungsseite steht<br />
die Gaswirtschaft vor großen Aufgaben und<br />
Herausforderungen. Hauptaufgabe der importierenden<br />
Gasunternehmen ist es, die Reserven<br />
zu mobilisieren und sie – soweit sie noch<br />
nicht vertraglich bereits gesichert sind – dauerhaft<br />
auf den europäischen Markt zu lenken.<br />
Diese Frage erhält ein besonderes Gewicht<br />
dadurch, dass sich die internationalen Beschaffungsmärkte<br />
in einem markanten Wandel<br />
befinden. Neben dem bereits erwähnten<br />
wachsenden globalen Wettbewerb ist beim<br />
Erdgas zu berücksichtigen, dass es in steigendem<br />
Maße aus unwirtlichen Gebieten über<br />
immer größere Entfernungen in die Verbrauchsregionen<br />
transportiert werden muss.<br />
Um vor diesem Hintergrund gegenüber<br />
anderen Importregionen bestehen zu können,<br />
erfordert die Mobilisierung aus Sicht Europas<br />
vor allem die Schaffung positiver Investitionsbedingungen<br />
und Anreize für Erdgasproduzenten.<br />
Das gilt mit Blick auf Lieferländer wie<br />
Norwegen oder Russland, auf die sich die<br />
Erdgasversorgung in der EU in den kommenden<br />
Jahrzehnten zu einem großen Teil stützen<br />
kann. Das gilt aber auch mit Blick auf Lieferregionen,<br />
die bisher nicht oder nur in begrenztem<br />
Maße zu unserer Versorgung beitragen.<br />
Insgesamt zeichnen sich folgende Entwicklungen<br />
ab:<br />
Es besteht ein großes Interesse, Erdgas aus<br />
Norwegen über die bestehenden Vereinbarungen<br />
hinaus zu beziehen. Denn Norwegen ist –<br />
nicht nur geografisch gesehen – ein Lieferland<br />
mit einer besonderen Nähe zu Märkten in der<br />
EU. Europa wird künftig die Bezüge aus Russland<br />
maßvoll ausbauen. Algerien ist heute ein<br />
weiterer externer Lieferant von Bedeutung.<br />
Insbesondere der südliche Teil des Kontinents,<br />
d.h. Italien, Frankreich und die Iberische Halbinsel,<br />
greift heute schon in beachtlichem Maße<br />
auf algerisches Erdgas zurück. Europäische<br />
Länder beziehen in nicht unbeträchtlichem<br />
Maße auch Erdgas in verflüssigter Form aus<br />
Algerien. Es ist davon auszugehen, dass<br />
Algerien eine wesentliche Bezugsquelle für<br />
Europa bleiben wird.<br />
Länder und Regionen, aus denen heute noch<br />
kein oder nur in sehr geringen Mengen Erdgas<br />
nach Europa fließt, werden für die Zukunft<br />
eine größere Bedeutung für die europäische<br />
Versorgung gewinnen, sei es mit Erdgas, das<br />
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