E.ON Ruhrgas GB 2005 D - E.ON Ruhrgas AG
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78 Lagebericht E.<strong>ON</strong> <strong>Ruhrgas</strong> <strong>AG</strong><br />
• Zertifizierungen der Betriebsanlagen und<br />
-standorte nach überwiegend internationalen<br />
Normen,<br />
• periodische Qualitätskontrollen und technologische<br />
Weiterentwicklungen von Verfahren<br />
und betrieblichen Abläufen,<br />
• ständige Wartung und Verbesserung der<br />
Betriebsanlagen sowie<br />
• Absicherung gegen Betriebsrisiken durch<br />
Abschluss von geeigneten Versicherungen.<br />
Finanzwirtschaftliche Risiken Die E.<strong>ON</strong> <strong>Ruhrgas</strong><br />
<strong>AG</strong> ist bei ihrer operativen Geschäftstätigkeit und<br />
den daraus resultierenden Finanzaktivitäten<br />
finanzwirtschaftlichen Marktpreisänderungsrisiken<br />
im Währungs-, Zins- und Commodity-Bereich<br />
sowie Adressenausfallrisiken ausgesetzt. Zur<br />
Begrenzung dieser Risiken betreibt die E.<strong>ON</strong><br />
<strong>Ruhrgas</strong> <strong>AG</strong> ein systematisches Finanz- und<br />
Risikomanagement. Dazu werden auch Gasgeschäfte<br />
mit physischer Lieferung auf Termin<br />
abgeschlossen und im Markt übliche Instrumente<br />
eingesetzt. Diese Instrumente werden mit<br />
Unternehmen des E.<strong>ON</strong>-Konzerns, Finanzinstituten,<br />
Brokern und Drittkunden kontrahiert,<br />
deren Bonität laufend überwacht wird.<br />
Währungs- und Marktpreisrisiken bestehen in<br />
Form von potenziellen Verlusten durch nachteilige<br />
Veränderungen von Marktpreisen oder preisbeeinflussenden<br />
Parametern. Die Steuerung dieser<br />
Risiken erfolgt mittels anerkannter Quantifizierungsmodelle.<br />
Gegen künftige Währungsrisiken<br />
sichert sich die E.<strong>ON</strong> <strong>Ruhrgas</strong> <strong>AG</strong> zum Teil im<br />
Rahmen des Treasury-Managements in enger<br />
Zusammenarbeit mit der E.<strong>ON</strong> <strong>AG</strong> durch Einsatz<br />
geeigneter Finanzinstrumente ab.<br />
Zur Begrenzung der Risiken aus der Änderung<br />
von Rohstoff- und Produktpreisen setzt die<br />
E.<strong>ON</strong> <strong>Ruhrgas</strong> <strong>AG</strong> ebenfalls derivative Finanzinstrumente<br />
ein. Im Rahmen des Risikomanagements<br />
werden Gas-, Kohle- und Ölpreissicherungsgeschäfte<br />
kontrahiert, um Preisänderungsrisiken<br />
abzusichern, eine Systemoptimierung zu<br />
erzielen sowie eine Margensicherung zu erreichen.<br />
Die Ausgestaltung des Risikomanagements<br />
orientiert sich dabei an den Mindestanforderungen<br />
für das Betreiben von Handelsgeschäften<br />
der Kreditinstitute (MaH). Ein Eigengeschäft im<br />
Commodity-Bereich findet in geringem Umfang<br />
im Rahmen detailliert festgelegter Richtlinien<br />
und innerhalb enger Grenzen statt.<br />
Die rechtzeitige Information der Entscheidungsträger<br />
(Vorstand, Risikokomitee) wird durch eine<br />
enge Zusammenarbeit mit dem Risiko- und dem<br />
Finanz-Controlling sichergestellt. Die Abbildung<br />
von Sicherungszusammenhängen erfolgt ggf.<br />
unter der Berücksichtigung gebotener bilanzieller<br />
Bewertungseinheiten.<br />
Adressenausfallrisiken sind Risiken eines Verlustes<br />
oder eines entgangenen Gewinns aufgrund<br />
des Ausfalls von Geschäftspartnern. Diese Risiken<br />
und die Risiken aus dem Einsatz der derivativen<br />
Finanzinstrumente werden systematisch konzernweit<br />
überwacht und durch angemessene Limite<br />
gesteuert. Nur soweit die Verfügbarkeit relevanter<br />
Limite sichergestellt ist, dürfen Transaktionen<br />
abgeschlossen werden.<br />
Bezüglich der Anteile an börsennotierten Unternehmen<br />
bestehen Risiken aus künftigen Kurswertveränderungen,<br />
die aktuell nicht quantifizierbar<br />
sind.<br />
Rechtliche Risiken Die E.<strong>ON</strong> <strong>Ruhrgas</strong> <strong>AG</strong> sah<br />
sich im Jahre <strong>2005</strong> erstmals gezwungen, die<br />
in ihren Erdgaseinkaufsverträgen vorgesehenen<br />
Preisanpassungsansprüche im Wege eines<br />
Gerichtsverfahrens durchzusetzen. Nachdem die<br />
Bemühungen der E.<strong>ON</strong> <strong>Ruhrgas</strong> <strong>AG</strong>, eine marktkonforme<br />
Preisabsenkung auf dem Verhandlungswege<br />
zu erreichen, im Falle des norwegischen<br />
Erdgasproduzenten Norsk Hydro Produksjon A.S.<br />
trotz intensiver Verhandlungen gescheitert waren,<br />
hat E.<strong>ON</strong> <strong>Ruhrgas</strong> <strong>AG</strong> im Oktober <strong>2005</strong> Schiedsklage<br />
gegen Norsk Hydro nach den vertraglich<br />
festgelegten Schiedsregeln der Internationalen<br />
Handelskammer Paris (ICC) erhoben. Daraufhin<br />
hat Norsk Hydro ihrerseits Widerklage gegen<br />
E.<strong>ON</strong> <strong>Ruhrgas</strong> auf Preiserhöhung erhoben. Im<br />
Mittelpunkt dieses Rechtsstreites werden – neben<br />
Fragen der rechtlichen Auslegung der Lieferverträge<br />
– im Wesentlichen die richtige Bewertung<br />
der aktuellen Marktsituation und die daraus für<br />
den Gaseinkaufspreis zu ziehenden Konsequenzen<br />
stehen.<br />
Das mit der Klage verbundene Risiko lässt sich<br />
jetzt, bei Beginn des Verfahrens, noch nicht verlässlich<br />
abschätzen. Vor dem Hintergrund, dass<br />
E.<strong>ON</strong> <strong>Ruhrgas</strong> <strong>AG</strong> sich mit anderen norwegischen<br />
Produzenten auf eine angemessene Preisanpassung<br />
geeinigt hat, und angesichts der eindeutigen<br />
Marktentwicklung wird jedoch mit einem für<br />
E.<strong>ON</strong> <strong>Ruhrgas</strong> günstigen Ergebnis des Verfahrens,<br />
das voraussichtlich nicht vor Ende 2006 abgeschlossen<br />
sein wird, gerechnet. ¯