E.ON Ruhrgas GB 2005 D - E.ON Ruhrgas AG
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34 Magazin<br />
Zukunftspotenzial für Biomasse<br />
Erdgas plus Biogas: Eine gute Mischung!<br />
Die Nutzung regenerativer Brennstoffe wird in ganz Europa politisch forciert und nimmt stetig zu.<br />
Hintergründe sind nicht zuletzt die gute Ökobilanz sowie die hohe Reserven- und Ressourcen-<br />
reichweite erneuerbarer Energieträger. Die Nutzung des öffentlichen Erdgasnetzes für den Trans-<br />
port von Biogas bietet die Möglichkeit, das Portfolio erneuerbarer Energien in Deutschland zu<br />
ergänzen. Dies wird auch durch den zukünftigen Trend steigender Preise für fossile Brennstoffe<br />
beeinflusst werden, wobei sich die Biomasse langfristig subventionsfrei durchsetzen muss.<br />
Gas aus Bioabfällen, das in speziellen Vergärungsanlagen<br />
gewonnen und anschließend zur<br />
Erzeugung von Strom und Wärme genutzt<br />
wird, passte lange nicht ins Bild der Energieversorger.<br />
Doch die Situation hat sich inzwischen<br />
grundlegend verändert. Heute wird<br />
ernsthaft diskutiert, Biogas über das öffentliche<br />
Erdgasnetz zu transportieren. Obwohl die<br />
Kosten des eingespeisten Biogases, das –<br />
nach entsprechender Konditionierung vor der<br />
Einspeisung – die Beschaffenheit und somit<br />
die Eigenschaften von Erdgas besitzt, noch etwa<br />
dreimal so hoch sind wie die kommunalen<br />
Gasbezugspreise, ist dennoch bei Einsatz für<br />
die Verstromung eine betriebswirtschaftlich<br />
sinnvolle Nutzung über das Erneuerbare-Energien-Gesetz<br />
(EEG) grundsätzlich möglich.<br />
Biogas entsteht bei der bakteriellen Zersetzung<br />
von organischen Stoffen. Es besteht<br />
zu ca. 60 Prozent aus Methan. Der Anteil an<br />
Kohlendioxid beträgt rund 35 Prozent. Der<br />
Rest besteht aus Stickstoff, Wasserstoff und<br />
Schwefelwasserstoff. Frisch erzeugtes Biogas<br />
muss deshalb zunächst gereinigt werden.<br />
Durch Zufuhr von Sauerstoff wird es entschwefelt<br />
und anschließend in einem Kondensatabscheider<br />
getrocknet. Außerdem wird<br />
durch den Einsatz einer eisenhaltigen Masse<br />
der entstandene Schwefelwasserstoff<br />
chemisch umgewandelt und eliminiert.<br />
Stand der Technik ist die Verwertung von Biogas<br />
bei der Kraft-Wärme-Kopplung mit Gasmotoren.<br />
Dabei werden in Heizkraftwerken<br />
gleichzeitig Strom und Wärme erzeugt. Der<br />
produzierte Strom wird entweder vom Erzeuger<br />
selbst genutzt oder direkt in das öffentliche<br />
Stromnetz eingespeist. Die anfallende<br />
Abwärme der Gasmotoren kann lokal zur<br />
Heizung der Gebäude genutzt und auch direkt<br />
als Prozesswärme für den Gärbehälter zur<br />
weiteren Biogaserzeugung verwendet werden.<br />
Die überschüssige Wärme kann zur Verbesserung<br />
der Energiebilanz und Wirtschaftlichkeit<br />
an Wärmekunden wie z.B. nahe Gewerbebetriebe<br />
abgegeben werden.<br />
Ausbaufähig Rund 2.500 Biogasanlagen mit<br />
einer installierten elektrischen Leistung von<br />
über 250 Megawatt produzieren heute Strom<br />
aus Gülle, Energiepflanzen oder Mist. Dr. Claudius<br />
da Costa Gomez, Geschäftsführer des<br />
Fachverbandes Biogas e.V., erläutert das große<br />
Potenzial von Biomasse und -gas wie folgt:<br />
„In Deutschland könnten bei optimaler Ausnutzung<br />
rund 12 Mio Haushalte mit Strom aus<br />
Biogas versorgt werden.“ Die Realität: 2.500 in<br />
Deutschland betriebene Biogasanlagen liefern<br />
heute Strom und Wärme für rund 500.000<br />
Haushalte.<br />
Parallel dazu wird eine weitere viel versprechende<br />
Technologie erprobt. Es ist geplant, zukünftig<br />
vermehrt mit Biogas in Brennstoffzellen<br />
elektrischen Strom zu erzeugen. Um auch die<br />
Entwicklung dieser Technik mit zu gestalten,<br />
beteiligt sich E.<strong>ON</strong> Energie an Pilotprojekten,<br />
bei denen landwirtschaftlich erzeugtes Biogas<br />
durch die so genannte „kalte Verbrennung“