E.ON Ruhrgas GB 2005 D - E.ON Ruhrgas AG
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10 Magazin<br />
• Ein Wettbewerbsbeteiligungsverbot bei<br />
Neuverträgen ist für E.<strong>ON</strong> <strong>Ruhrgas</strong> allerdings<br />
schon im Grundsatz nicht hinnehmbar,<br />
denn ein Ausschluss von Wettbewerb um<br />
Restmengen würde bedeuten, dass (insbesondere<br />
internationale) Wettbewerber,<br />
häufig monopolistisch bzw. in Staatsbesitz,<br />
unter dem Schutz der deutschen Kartellbehörden<br />
zu Bedingungen Marktanteile in<br />
Deutschland dauerhaft besetzen können,<br />
die so bei vollständigem Wettbewerb nicht<br />
zustande gekommen wären.<br />
Ausblick Wo sollte mit Verbesserungen<br />
angesetzt werden? Bei nüchterner Betrachtung<br />
ist festzustellen:<br />
• Der Netzzugang ist im technischen Handling<br />
noch zu verbessern und über alle Stufen<br />
hinweg zu vereinfachen. Daran arbeiten wir<br />
intensiv.<br />
• Die Preistransparenz (auf der Endkundenstufe)<br />
ist ebenfalls noch verbesserungsfähig.<br />
• Haushaltskunden müssen zwischen<br />
mehreren Anbietern wählen dürfen.<br />
Mit der weitgehenden Anerkennung der Linie<br />
des Bundeskartellamtes übernimmt E.<strong>ON</strong><br />
<strong>Ruhrgas</strong> bereits deutlich mehr Risiken, da sie<br />
im Einkauf weiterhin langfristig gebunden ist,<br />
dagegen im Verkauf in hohem Maße nur noch<br />
kurzfristige Lieferverträge abschließen darf.<br />
Ob diese Risiken, die einen erheblichen Spagat<br />
darstellen, beherrschbar sein werden, ob die<br />
Wettbewerbserwartungen und die Erfordernisse<br />
der Versorgungssicherheit adäquat erfüllt<br />
werden bzw. besser erfüllt werden als heute,<br />
kann aktuell nicht beantwortet werden. Dies<br />
wird die Zukunft zeigen. Es kann jedenfalls<br />
nicht ausgeschlossen werden, dass Korrekturen<br />
vorgenommen werden müssen.<br />
Zusammenfassend kann zu Konzentration und<br />
Wettbewerb auf dem deutschen und europäischen<br />
Gasmarkt Folgendes gesagt werden:<br />
• Wir sind mit einem begrenzten Angebotswettbewerb<br />
bei einem tendenziell knappen<br />
Gut konfrontiert.<br />
• Direkten Zugriff auf dieses Gut haben nur<br />
wenige, sehr potente Unternehmen.<br />
Ihnen müssen Vertragspartner auf gleicher<br />
Augenhöhe gegenüberstehen.<br />
• Auf der Beschaffungsseite sind die<br />
Importunternehmen einem intensiven<br />
grenzüberschreitenden, zunehmend<br />
globalen Wettbewerb ausgesetzt.<br />
• Die einseitige Betonung von kurzfristigem<br />
Preiswettbewerb auf dem nationalen<br />
Absatzmarkt gefährdet das Ziel der langfristigen<br />
Versorgungssicherheit. Dies wäre<br />
in Zeiten tendenzieller Knappheit eine<br />
verhängnisvolle Fehlentwicklung mit hohen<br />
Hypotheken für die Zukunft.<br />
• Die Zersplitterung der Nachfrage gegenüber<br />
einem weiter an Marktmacht gewinnenden<br />
Produzentenoligopol kann kein Beitrag zu<br />
einer angemessenen Versorgungssicherheit<br />
sein. ¯