Rudolf Steiner Nationalökonomischer Kurs - Institut für soziale ...
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Schuhprodukte, die er in drei Wochen fabrizieren würde, der volkswirtschaftlichen Zirkulation<br />
entzogen. Nun sagte ich Ihnen, wenn er nun einen geschickten Arzt bekommt, der ihn in acht<br />
Tagen gesund macht und er also vierzehn Tage lang seine Schuhe fabrizieren kann, so kann man<br />
die Frage aufwerfen: Wer hat jetzt, volkswirtschaftlich gedacht, die Schuhe fabriziert? -<br />
Volkswirtschaftlich gedacht, hat sie zweifellos in diesem Augenblick des volkswirtschaftlichen<br />
Prozesses der Arzt fabriziert. Es ist ja gar nicht daran zu zweifeln.<br />
Aber nun liegt hier wiederum etwas anderes vor, nämlich, es fragt sich, ob nun der Arzt sie auch<br />
bezahlt bekommen hat. Bezahlt bekommen hat sie der Arzt nun wieder nicht. Denn Sie könnten<br />
jetzt folgende Rechnung anstellen: Sie könnten marktmäßig berechnen, wieviel diese Schuhe<br />
ausmachen, die der Arzt fabriziert hat, und Sie könnten das aufrechnen, wenn Sie eine etwas<br />
längere Bilanz aufstellen, auf seine Ausbildungsausgaben, und da würden Sie sehen, daß seine<br />
Ausbildungsausgaben wahrscheinlich nicht sehr verschieden wären von all den Schuhen, die er<br />
fabriziert hat, von all den Hirschen, die er geschossen hat - denn bekanntlich haben Ärzte nicht<br />
immer die Eigentümlichkeit, daß sie einen, der sonst drei Wochen dem Leben entzogen wäre,<br />
eben nur acht Tage entziehen. Aber jedenfalls, wie auch dann die Gesamtbilanz sich stellen<br />
würde, würden wir die volkswirtschaftliche Rechnung nicht richtig aufstellen, wenn wir sie in<br />
einer solchen Weise aufstellen würden, daß wir nun die Schuhe, die er fabriziert, die Hirsche, die<br />
er schießt, wenn er einen Jäger früher gesund macht, das Korn, das er erntet und so weiter, nicht<br />
aufrechnen würden auf seine Ausbildung. Nur ist der volkswirtschaftliche Prozeß natürlich da ein<br />
sehr komplizierter, und das Zahlen stellt sich auch als ein außerordentlich kompliziertes heraus.<br />
Sie können also daraus ersehen, daß es gar nicht so sicher ist, an irgendeiner Stelle zu sagen, wo<br />
heraus eigentlich etwas gezahlt wird im volkswirtschaftlichen Prozeß. Man muß manchmal weit<br />
gehen, um herauszubringen, von woher irgend etwas bezahlt wird. Wer etwa ganz glatte<br />
Einfachheit sucht im volkswirtschaftlichen Prozeß, der wird niemals zu volkswirtschaftlichen<br />
Anschauungen kommen, die sich mit der Wirklichkeit irgendwie decken. Er wird niemals zu dem<br />
gehen, was ich gesagt habe: es ist eigentlich hinter den Formeln gegeben: Preis, Angebot,<br />
Nachfrage und so weiter. Er wird nicht zu dem gehen. Man muß aber zu dem gehen. Nun aber,<br />
dadurch wird es ganz besonders schwer, den volkswirtschaftlichen Prozeß in der richtigen Weise<br />
zu taxieren, weil man eben aus dem Grunde, daß, sagen wir, <strong>für</strong> Ausgaben manchmal die<br />
Einnahmen weit weg liegen, nicht so leicht in die Lage kommt, im gesamtvolkswirtschaftlichen<br />
Prozeß einzusehen, was bezahlt, gekauft ist, was geliehen ist und was geschenkt ist. Denn nehmen<br />
Sie einmal an jetzt, es realisiert sich das, was ich vor ein paar Tagen gesagt habe, daß diejenigen<br />
Kapitalien, die auf irgendeine Weise entstehen, entzogen werden dem Stauen innerhalb des Grund<br />
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