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Rudolf Steiner Nationalökonomischer Kurs - Institut für soziale ...

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Das Reale, das daraus entsteht, ist das Verhältnis zwischen dem Schuldner und seinen<br />

Geldgebern. Und in dem volkswirtschaftlichen Prozeß, der von dem Schuldner eingeleitet wird,<br />

steht der Schuldner in der Mitte drinnen. Wir haben es auf der einen Seite zu tun mit dem, was<br />

zum Schuldner hintendiert, und auf der andern Seite mit dem, was von dem geistig<br />

Produzierenden, dem Schuldner, ausgeht. Und wir können sagen: In diesem Fall wird dasjenige,<br />

was auf der einen Seite Leihkapital ist, dadurch einfach, daß es Schuldkapital wird, umgewandelt<br />

in die zweite Etappe des volkswirtschaftlichen Prozesses.<br />

Sie haben gar nichts darinnen als eine Zirkulation des Kapitals; aber diese Zirkulation des<br />

Kapitals ist in einer sozialorganischen Betätigung darinnen, so wie Sie das Blut in einer<br />

menschlichen oder tierischen organischen Betätigung haben, wenn es durch den Kopf fließt und<br />

verwertet wird zu dem, was der Kopf erzeugt.<br />

Und ich möchte sagen: Was wird denn hervorgerufen dadurch, daß wir es zu tun haben mit<br />

Leihenden und Schuldnern, die auftreten? Es ist das etwas ganz Ähnliches wie das, was Ihnen im<br />

Physikalischen als eine Art Niveaudifferenz entgegentritt. Wenn Sie hier oben Wasser haben, so<br />

langt es da unten an durch die Niveaudifferenz. Ebenso ist einfach eine <strong>soziale</strong> Niveaudifferenz<br />

vorhanden zwischen der ersten Stätte des Kapitals und der zweiten, zwischen der Stätte des<br />

Leihers, der nichts anzufangen weiß damit, und der Stätte des Schuldners, der es verwerten kann.<br />

Das ruft die Niveaudifferenz hervor.<br />

Aber wir müssen bedenken, was das Tätige in dieser Niveaudifferenz ist. Das Tätige ist nicht<br />

einmal dasjenige, was als Geist sich ausdrückt in dem Geschehen; sondern bei dieser<br />

Niveaudifferenz sind das Bedingende die verschiedenen Anlagen der Menschen. Wenn einer<br />

Kapital hat, der dumm ist, so wird in einem gesunden volkswirtschaftlichen Prozeß der Dumme<br />

oben sein und der Kluge unten. Dadurch entsteht eine Niveaudifferenz. Das Kapital schwimmt zu<br />

dem Klugen hin ab. Und durch die Niveaudifferenz zwischen den menschlichen Anlagen kommt<br />

eigentlich das Kapital in Fluß. Es ist eigentlich nicht einmal die menschliche Betätigung, sondern<br />

die menschliche Qualität der Menschen die im <strong>soziale</strong>n Organismus miteinander verbunden sind,<br />

was die Niveaudifferenz hervorruft und dann erst den volkswirtschaftlichen Prozeß weiter<br />

fortsetzt.<br />

Nun schauen Sie sich einmal konkret diesen volkswirtschaftlichen Prozeß an, so werden Sie sich<br />

sagen: Wir sind ausgegangen von der Natur, die noch nichts wert ist. Daß sie nichts wert ist, geht<br />

daraus hervor, daß, wenn der Spatz seine Bedürfnisse an der Natur befriedigt, so zahlt er nichts<br />

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