Rudolf Steiner Nationalökonomischer Kurs - Institut für soziale ...
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Zusammenhang. Dieser volkswirtschaftliche Zusammenhang enthüllt sich uns aber noch bei einer<br />
anderen Gelegenheit.<br />
Das kann man bemerken, wenn man ausgeht zunächst von dem Tauschhandel. Im Grunde<br />
genommen gerade eine solche Betrachtung, wie ich sie jetzt angestellt habe, kann Ihnen ja sagen:<br />
Eigentlich ist auch dadurch, daß Geld eingeführt wird in irgendeine Volkswirtschaft, der<br />
Tauschhandel nicht vollständig überwunden; denn man tauscht halt einfach Waren gegen Geld.<br />
Und gerade dadurch, daß jeder gewinnt, werden wir sehen, daß etwas ganz anderes das Wichtige<br />
ist, als daß der eine die Ware, der andere das Geld hat. Dasjenige ist das Wichtigste, was jeder mit<br />
dem machen kann, was er bekommt, durch seinen volkswirtschaftlichen Zusammenhang.<br />
Aber wenden wir uns, um diese Sache genauer zu verstehen, zurück zum primitivsten<br />
Tauschhandel. Er wird uns dann zunächst beleuchten, was in einem komplizierteren<br />
volkswirtschaftlichen Zusammenhang ist. Nehmen Sie an, ich kaufe Erbsen. Nun, wenn ich<br />
Erbsen kaufe, dann kann ich mit diesen Erbsen das Verschiedenste anfangen. Ich kann sie essen.<br />
Nehmen wir also an, wenn ich Tauschhandel pflege, ich tausche mir Erbsen ein <strong>für</strong> irgend etwas<br />
anderes, das ich fabriziert habe, was also Ware ist. Also ich tausche Erbsen ein. Ich kann sie<br />
essen; aber ich kann auch recht viele Erbsen eintauschen, recht, recht viele Erbsen eintauschen,<br />
und so viele, daß ich sie dann nicht aufessen kann, selbst mit einer großen Familie nicht aufessen<br />
kann. Nun wende ich mich an jemanden, der diese Erbsen brauchen kann und tausche mir bei dem<br />
etwas ein, was ich jetzt wiederum brauchen kann. Ich gebe ihm Erbsen <strong>für</strong> das, was ich nun<br />
wiederum brauchen kann. Die Erbsen sind substantiell dasselbe geblieben; volkswirtschaftlich<br />
sind sie durchaus nicht dasselbe geblieben. Volkswirtschaftlich haben sie sich dadurch geändert,<br />
daß ich diese Erbsen nicht selber konsumiert habe, sondern sie weiter in die Zirkulation gebracht<br />
habe und bei mir nur den Übergang im volkswirtschaftlichen Prozeß geschaffen habe. Was sind<br />
denn diese Erbsen volkswirtschaftlich jetzt bei mir geworden durch einen solchen Vorgang?<br />
Sehen Sie, es brauchte nur, sagen wir, gewisser Voraussetzungen und außerdem noch der<br />
gesetzmäßigen Festsetzung, daß man alles <strong>für</strong> Erbsen eintauschen soll - es müßten genügend<br />
Erbsen dann hervorgebracht werden und die gesetzliche Bestimmung müßte da sein, daß man<br />
alles <strong>für</strong> Erbsen eintauschen kann, dann wären die Erbsen das Geld. Es sind also im<br />
volkswirtschaftlichen Prozeß die Erbsen Geld geworden, ganz richtig im wahren Sinn des Wortes<br />
sind die Erbsen Geld geworden. Also, etwas wird nicht dadurch Geld, daß es, sagen wir, etwas<br />
anderes ist, als was sonst im volkswirtschaftlichen Prozeß da ist, sondern dadurch, daß es an einer<br />
bestimmten Stelle im volkswirtschaftlichen Prozeß eben eine Umwandlung von Ware in Geld<br />
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