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Rudolf Steiner Nationalökonomischer Kurs - Institut für soziale ...

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Leuten etwas weggenommen wird, und sie bekommen kein Entgelt da<strong>für</strong>. Das sind Dinge, auf die<br />

man ja nur hinzudeuten braucht, sonst glauben die Leute, man wolle agitieren. Ich will aber hier<br />

nur Wissenschaft treiben, nicht agitieren. Nun nehmen Sie einmal an, ich würde irgendwo eine<br />

<strong>soziale</strong> Ordnung, ein kleineres Gebiet <strong>soziale</strong>r Ordnung einrichten, da das Geld abschaffen, indem<br />

ich einfach organisieren würde, daß Ausfälle gemacht werden mit den nötigen Waffengewalten;<br />

und die Leute, die etwas haben, werden niedergeschlagen und dann werden ihnen die Sachen<br />

abgenommen. Nun, nicht wahr, was ist dagegen, daß das geschieht? Dagegen ist, daß vielleicht<br />

die anderen sich wehren würden, dann müssen sie die Mittel haben, sich dagegen zu wehren, oder<br />

aber, daß ich es nicht nützlich finden würde. Wenn mein Gebiet nicht groß wäre, würde ich es<br />

nicht nützlich finden.<br />

Da muß etwas anderes in den volkswirtschaftlichen Prozeß hereinspielen. Ich kann nicht ohne<br />

weiteres jemand anderem etwas abnehmen. Warum denn nicht? Weil es in einer gewissen Weise<br />

von meinen Mitmenschen anerkannt werden muß, daß ich das behalten darf. Und es wird auf<br />

keine Weise anerkannt, daß ich das behalten darf, was ich dadurch erworben habe, daß ich meine<br />

Mitmenschen in der Umgegend erschlagen habe. Was spielt denn da hinein? Da spielt nämlich<br />

hinein das Recht. Und Sie können den volkswirtschaftlichen Prozeß gar nicht betrachten, ohne<br />

daß Sie überall das Recht hineinspielend haben. Das läßt sich gar nicht volkswirtschaftlich<br />

durchdenken, auch nicht volkswirtschaftlich realisieren, was geschehen soll, ohne daß in die<br />

Volkswirtschaft das Recht hineinspielt. Und wenn Sie statt des Tauschhandels den durch Geld<br />

geförderten Handel nehmen, so sehen Sie ja unmittelbar, daß in die Volkswirtschaft das Recht<br />

hineinspielt. Denn auf welche Weise sollte es sich denn überhaupt sonst ermöglichen lassen, daß<br />

ich nun nicht <strong>für</strong> ein Paar Schuhe einen Zylinderhut hingebe, sondern, sagen wir meinetwillen<br />

zwanzig Mark, was es halt ist - so daß ich habe meine Schuhe, er hat aber zwanzig Mark -, wenn<br />

diese zwanzig Mark, auch wenn sie in Gold sind, von niemand anerkannt werden würden als ein<br />

Wert, <strong>für</strong> den man wiederum etwas bekommt? Wenn die nicht in der rechten Form<br />

hineingegossen würden in den volkswirtschaftlichen Prozeß, so könnte man ja noch so viel<br />

angesammelt haben davon, man würde ja niemals etwas davon haben. Also in dem Augenblick,<br />

wo das Geld auftritt im volkswirtschaftlichen Verkehr, sehen wir ganz anschaulich das Auftreten<br />

der Rechtsfaktoren. Das ist außerordentlich wichtig, daß wir dieses ins Auge fassen; denn hier<br />

sehen Sie, daß sich tatsächlich zunächst der gesamte <strong>soziale</strong> Organismus nur betrachten läßt,<br />

wenn wir allmählich überführen das bloß wirtschaftlich Geschehende in dasjenige, was unter dem<br />

Einfluß des Rechtes geschieht.<br />

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