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Rudolf Steiner Nationalökonomischer Kurs - Institut für soziale ...

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Das ist dasjenige, was ich möchte, daß es bemerkt würde bei solchen Auseinandersetzungen, wie<br />

sie zum Beispiel in den « Kernpunkten der <strong>soziale</strong>n Frage » angeschlagen sind. Es fehlt heute<br />

nicht an Menschen, die herumgehen und sagen: Unsere Volkswirtschaft wird gut, furchtbar gut,<br />

wenn ihr Menschen gut werdet. Ihr Menschen müßt gut werden! - Stellen Sie sich einmal vor<br />

solche Foersters und dergleichen, die überall herumgehen und predigen, wenn die Menschen nur<br />

selbstlos werden, wenn sie den kategorischen Imperativ der Selbstlosigkeit erfüllen, dann wird<br />

schon die Wirtschaft gut werden! Aber solche Urteile sind eigentlich nicht viel mehr wert als auch<br />

das: Wenn meine Schwiegermutter vier Räder hätte und vorne eine Deichsel, wäre sie ein<br />

Omnibus, - denn es steht tatsächlich die Voraussetzung mit der Konsequenz in keinem besseren<br />

Zusammenhang als da, nur etwas radikaler ausgedrückt.<br />

Dasjenige, was den « Kernpunkten der <strong>soziale</strong>n Frage » zugrunde liegt, ist nicht diese<br />

Moralinsäure, was auf anderem Felde schon seine große Rolle spielen kann; sondern es ist das,<br />

daß aus der volkswirtschaftlichen Sache selbst heraus gezeigt werden soll, wie die Selbstlosigkeit<br />

rein in der Zirkulation der volkswirtschaftlichen Elemente drinnenstecken muß. Das ist sogar bei<br />

den Beispielen der Fall. Wenn also einer in der Lage ist, Leihkapital auf Kredit zu bekommen,<br />

dadurch eine Unternehmung herstellen kann, eine <strong>Institut</strong>ion herstellen kann, mit dieser <strong>Institut</strong>ion<br />

produzieren kann, so produziert er so lange, als seine eigenen Fähigkeiten mit dieser betreffenden<br />

<strong>Institut</strong>ion verbunden sind. Nachher geht durch eine nicht von Mensch zu Mensch bewirkte,<br />

sondern durch eine im volkswirtschaftlichen Gang sich vollziehende Schenkung in der<br />

vernünftigsten Weise das, was da gewirkt hat, auf den über, der die nötigen Fähigkeiten dazu hat.<br />

Und es ist nur nachzudenken, wie durch eine Dreigliederung des <strong>soziale</strong>n Organismus eben<br />

Vernunft in diese Schenkung hineinkommen kann. Da grenzt das Volkswirtschaftliche an das,<br />

was nun im umfassendsten Sinn überhaupt das Soziale im Menschen ist, was zu denken ist <strong>für</strong> den<br />

gesamten <strong>soziale</strong>n Organismus.<br />

Und das können Sie sich ja auch von der anderen Seite vorhalten. Ich habe Ihnen gezeigt, wie<br />

beim einfachen Tausch, indem es sich immer mehr und mehr um Geld handelt, oder indem der<br />

Tausch überhaupt anerkannt wird, daß da die Volkswirtschaft unmittelbar hineinkommt in das<br />

Gebiet des Rechtswesens. In dem Augenblick, wo Vernunft in die Volkswirtschaft hineinkommen<br />

soll, handelt es sich ja darum, daß man wiederum dasjenige, was im freien Geistesleben figuriert,<br />

in die Volkswirtschaft hineinströmen lassen kann. Dazu müssen eben die drei Glieder des <strong>soziale</strong>n<br />

Organismus in dem richtigen Verhältnis stehen, daß sie in der richtigen Weise aufeinander<br />

wirken. Das meinte eigentlich die Dreigliederung; nicht die Auseinanderspaltung in die drei<br />

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