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Rudolf Steiner Nationalökonomischer Kurs - Institut für soziale ...

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Produktions-, Handels- und Konsumtionsereignisse. Wir müssen uns auf den realen Prozeß<br />

durchaus einlassen, dann bekommen wir annähernde Vorstellungen - auch nur annähernde<br />

Vorstellungen, aber doch solche annähernde Vorstellungen, daß uns diese etwas nutzen, wenn wir<br />

im Wirtschaftsleben selbst drinnen handeln sollen, und daß sie uns vor allen Dingen etwas nutzen,<br />

wenn das, was wir nicht selber empfindend wissen, woraus wir nicht selber uns empfindend<br />

Bilder gemacht haben, wenn das uns korrigiert wird durch die anderen, die mit uns in<br />

Assoziationen verbunden sind. Es gibt keine andere Möglichkeit, als das wirtschaftliche Urteil<br />

nicht zu bauen auf Theorie, sondern es zu bauen auf die lebendige Assoziation, wo die<br />

empfindenden Urteile der Menschen nun real wirksam sind, wo aus der Assoziation heraus fixiert<br />

werden kann aus den unmittelbaren Erfahrungen, wie der Wert von irgend etwas sein kann. So<br />

sonderbar das klingt, man sage nicht: Man kann theoretisch bestimmen, worinnen der Wert eines<br />

Produktes bestehen kann - sondern man sage: Ein Produkt kommt durch die volkswirtschaftlichen<br />

Vorgänge in den volkswirtschaftlichen Prozeß hinein und was es wert ist an einer bestimmten<br />

Stelle, das hat zu beurteilen die Assoziation.<br />

Worauf beruht es denn, daß sich solche Urteile bilden können, die nun wirklich, wenn sie in der<br />

richtigen Weise entstehen im volkswirtschaftlichen Prozeß, auch das Richtige treffen, worauf<br />

beruht denn das? Worauf das beruht, das können Sie am besten einsehen durch Analogie mit<br />

irgendeinem menschlichen oder tierischen Organismus. Dieser menschliche oder tierische<br />

Organismus, der verarbeitet die Nahrungsmittel, die in ihn hineinkommen. Wenn ich Sie zum<br />

Beispiel dabei aufmerksam machen soll auf etwas, was auf diesem Gebiete wissenschaftlich ist,<br />

so möchte ich sagen: Der Mensch nimmt die Nahrung auf, durchsetzt sie mit Ptyalin, Pepsin,<br />

treibt sie durch seinen Magen, treibt sie durch seine Gedärme. Dasjenige, was da notwendig ist,<br />

gleichgültig, ob Fleisch oder Pflanzen die Nahrung sind, was da hineingetrieben wird, muß<br />

zunächst abgetötet, abgelähmt werden. Das Leben muß heraus sein aus dem, was wir in den<br />

Gedärmen haben. Da wird dasjenige, was wir in den Gedärmen haben, aufgesogen durch die<br />

Lymphdrüsen und in uns selber wieder neu belebt, so daß also dasjenige, was dann von den<br />

Lymphdrüsen aus durch die Lymphgefäße geht in das Blut hinein, daß das wiederbelebte<br />

abgestorbene Naturprodukte sind, tierischer oder pflanzlicher Art. Wenn Sie nur bestimmen<br />

wollten theoretisch, wieviel da eine Lymphdrüse aufnehmen soll zur Wiederbelebung, dann<br />

würden Sie das nicht können; denn bei dem einen Menschen muß eine Lymphdrüse mehr, beim<br />

andern muß eine Lymphdrüse weniger aufnehmen. Aber nicht nur das, sondern beim selben<br />

Menschen muß eine an einem Orte gelegene Lymphdrüse mehr, eine am andern Orte gelegene<br />

Lymphdrüse weniger aufnehmen. Das ist ein außerordentlich komplizierter Prozeß, das Verdauen.<br />

Keine menschliche Wissenschaft könnte nachkommen dieser Weisheit der Lymphdrüsen, die sich<br />

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